Der CISO: Definition und Aufgaben

How to be a CISO – eine Anleitung zum obersten Security Officer

Bevor man sich für eine CISO-Stelle bewirbt, muss man nachweisen, dass man über die nötige praktische Erfahrung verfügt, um ein Unternehmen im Bereich Cybersicherheit sicher und erfolgreich zu führen



Von Marco Eggerling, CISO EMEA bei Check Point Software Technologies

Was muss ein CISO mitbringen? In der heutigen Bedrohungslandschaft tragen Chief Information Security Officers eine erhebliche Verantwortung. Sie haben großen Einfluss auf das Unternehmen und müssen ihren Wert und ihre Kompetenz regelmäßig unter Beweis stellen. In die Rolle des CISO lediglich hineinzustolpern ist nicht die beste Option, denn wer eine Karriere im Bereich der Cybersicherheit vorantreiben möchte, sollte sich gut vorbereiten. Dieser Leitfaden liefert Informationen, die dabei helfen, den eigenen Weg zum gefragten CISO klar zu definieren, den richtigen Nutzen für ihr Unternehmen zu erzielen und ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

Der Chief Information Security Officer ist eine hochrangige Führungskraft und häufig Mitglied der Geschäftsleitung. Er ist für die Entwicklung und Umsetzung eines Informationssicherheitsprogramms verantwortlich, das die Mitarbeiter, Prozesse und Technologien eines Unternehmens schützt. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Cyber-Sicherheitsagenda eines Unternehmens voranzutreiben. In seiner Funktion als oberster Cybersicherheitsbeauftragter muss der CISO die bestehenden Sicherheitsherausforderungen einer Organisation verstehen, neue Probleme erkennen, wissen, was angegangen werden muss, Initiativen priorisieren und einen strategischen Fahrplan erstellen. Er muss Cybersicherheitsrichtlinien entwickeln, die sowohl den Branchenvorschriften als auch den lokalen Gesetzen entsprechen, die Cybersicherheitskommunikation managen, mit Cybersicherheitsmitarbeitern zusammenarbeiten und an hochrangigen Besprechungen zu Sicherheitsfragen teilnehmen.

Im Falle eines Cybersicherheitsvorfalles muss ein CISO mit seinem Team zusammenarbeiten, um Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten. Darüber hinaus sollten CISOs in der Lage sein, die Kosten eines Vorfalls zu analysieren und die Gesamtauswirkungen eines Vorfalls zu bewerten. Er muss präventiv angemessene Pläne zur Reaktion auf einen Vorfall entwickeln, eine detaillierte Berichterstattung über einen Vorfall erstellen und Sicherheitsempfehlungen zu diesem geben. Ein proaktiver Ansatz beim Bedrohungsmanagement kann CISOs leicht zu einem guten Ruf verhelfen, der zur Anerkennung als Führungskraft und zu einem insgesamt sichereren Unternehmen führt.

Wie wird man CISO?

CISOs müssen eine nachweisbare Erfolgsbilanz vorweisen können. Um sich einen guten Ruf zu erarbeiten und ihre Erfahrung unter Beweis zu stellen, sollten angehende CISOs Folgendes tun:

>> Bildung ist alles. Unabhängig davon, ob es sich um eine formelle oder informelle Ausbildung handelt, erwarten die meisten Unternehmen spezifische Qualifikationen, die zeigen, dass eine Person in der Lage ist, die Aufgaben eines CISO zu erfüllen. Einige Unternehmen erwarten, dass die Bewerber neben einem Bachelor-Abschluss auch einen postgradualen Abschluss im Bereich der Cybersicherheit vorweisen können, z. B. einen Master of Science in Cyber Security (MSCS).

>> Relevante technische Erfahrung. Bevor man sich für eine CISO-Stelle bewirbt, muss man nachweisen, dass man über die nötige praktische Erfahrung verfügt, um ein Unternehmen im Bereich Cybersicherheit sicher und erfolgreich zu führen. Die technischen Kenntnisse müssen auf dem neuesten Stand sein und sich auf die spezifischen Bedrohungen in einer bestimmten Branche beziehen. Letzteres ist vor allem für neue CISOs wichtig. Die meisten CISO-Positionen erfordern mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Bereich der Cybersicherheit.

>> Führungserfahrung sammeln. Wie jede Führungsposition ist auch die des CISO eine Führungsaufgabe. Daher müssen angehende CISOs wissen, wie man ein starkes Cybersicherheitsteam aufbaut und wie man die Teammitglieder effektiv führt, damit sie die notwendigen Skillsets liefern, die zu einer Gesamtstrategie beitragen. Für CISO-Positionen ist in der Regel Managementerfahrung erforderlich. Einige verlangen mindestens 7-10 Jahre Managementerfahrung.

>> Führungsqualitäten entwickeln. Neben Management-Erfahrung und -Fähigkeiten müssen CISOs auch ein gewisses Maß an Führungspräsenz, gerne auch als "Gravitas" bezeichnet (Persönlichkeit und Selbstvertrauen, das sie durch ihr Auftreten ausstrahlen), mitbringen. Das schließt eine Reihe von Kommunikationsfähigkeiten, ein persönliches Auftreten und die Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, ein. Es gibt keine genaue Definition von Führungspräsenz, aber sie ist ein Indikator für das eigene Führungspotenzial.

>> Qualifikationen erweitern. Angehende CISOs können ihren Horizont und ihre Führungsqualitäten erweitern, indem sie an hochwertigen, weltweit anerkannten Trainingsprogrammen wie der Check Point Mind CISO Academy teilnehmen.

>> Eine strategische Vision entwickeln. Unternehmen, die einen CISO einstellen möchten, suchen Kandidaten, die das Unternehmen in die Zukunft führen können. Angehende CISOs müssen Interesse an persönlicher Entwicklung zeigen und beweisen, dass sie das Wachstum und die Entwicklung eines talentierten, wissbegierigen und engagierten Teams unterstützen können.

Viele Wege führen zum CISO

Es gibt keinen eindeutigen Weg, den angehende CISOs einschlagen müssen. Vielmehr können eine Reihe von Cybersicherheitszertifizierungen, ein neugieriger Geist und ein starkes Netzwerk von Kollegen dabei helfen, sich auf die Rolle vorzubereiten. Die folgenden Kompetenzen sind wichtige Meilensteine auf dem Weg zum CISO:

>> Technische Fähigkeiten sind ein Muss. Ein CISO muss alles über Netzwerksicherheit, Cloud-Sicherheit, Identitätszugangsmanagement, Infrastrukturübernahme und -anpassung sowie über Tools und Technologien wissen, die den Schutz, die Integrität und die Verfügbarkeit von Daten im Unternehmen gewährleisten.

>> Sicherheitsingenieure, die CISOs werden wollen, konzentrieren sich oft auf die Suche nach Problemen. CISOs müssen nicht nur in der Lage sein, Probleme zu finden, sondern auch Probleme und Schwachstellen zu erkennen, die für ihre Umgebung nicht offensichtlich sind. Es braucht Zeit und Übung, um zu lernen, die richtigen Fragen zu stellen und Probleme auf unkonventionelle Weise zu betrachten.

>> CISOs müssen ihren Wissensstand ständig aktualisieren, wenn sie über Cybersicherheit nachdenken. Was für die Implementierung von Cybersicherheit vor Ort erforderlich ist, unterscheidet sich von dem, was für die Cloud erforderlich ist. Mit dem Aufkommen von immer mehr Automatisierungs- und KI-basierten Tools muss auch das Wissen stetig neu angepasst werden.

>> Viele angehende CISOs verkaufen ihre technischen Fähigkeiten an potenzielle Arbeitgeber. Auch das sind wichtige Eigenschaften für diese Berufsgruppe: eine lösungsorientierte Einstellung, das Erkennen von Gewinnen und Verlusten und die Betonung des Einsatzes von Cybersicherheit als Business Enabler (und nicht als Kostenstelle). Wer Wege findet und aufzeigen kann, wie man den Umsatz des Arbeitgebers oder potenziellen Arbeitgebers steigern kann, wird einen deutlichen Mehrwert bieten, der auch erkannt wird.

Den Weg zum Erfolg ebnen

Allzu oft bereiten Unternehmensleiter ihre CISOs auf Misserfolge vor, indem sie Cybersicherheit als Nullsummenspiel betrachten. Oft ist die Mentalität: "Es darf niemals auch nur einen einzigen Cyber-Angriff auf mein Unternehmen geben". Mit dieser Mentalität wird ein CISO im Falle eines Sicherheitsvorfalls als erfolglos betrachtet. Ihm oder ihr droht dann die Entlassung. Strategisch denkende CISOs wissen, dass sie sich auf den Erfolg vorbereiten können, indem sie mit Stakeholdern auf Führungsebene zusammenarbeiten, um vorgeschlagene Erfolgskriterien (z. B. 98 Prozent der Angriffe verhindern) und realistische KPIs zu entwickeln.

CISO vs. CIO – Ein wesentlicher Unterschied

Lange Zeit sahen Unternehmen keine Notwendigkeit, einen CISO einzustellen, wenn es bereits einen CIO gab. Die Unternehmen fragten sich, warum ein Generalist wie der Chief Information Officer sich nicht um die Cybersicherheit kümmern könne.

Als jedoch die Cyber-Bedrohungen zunahmen und Sicherheitsverletzungen aufgedeckt wurden, wurde eine größere Verantwortlichkeit und Sicherheitsaufsicht unumgänglich. Ein CIO kann den übergreifenden IT-Plan für ein Unternehmen erstellen, aber der CISO ist für die Prävention und die Reaktion auf Cyber-Bedrohungen verantwortlich. Wenn CIOs und CISOs zusammenarbeiten, können Unternehmen mit maximaler Effizienz und digitaler Sicherheit arbeiten.

Fazit

Für IT-Sicherheitsexperten mag die Rolle des CISO wie die ultimative berufliche Rolle erscheinen. Es gibt jedoch ähnliche Rollen, die einen ähnlichen Status, ein ähnliches Gehalt und ein ähnliches Maß an Verantwortung bieten. Zum Beispiel könnte die Rolle des Chief Data Officer (CDO) für einige interessant sein, während die Rolle des Business Information Security Officer (BISO) für andere interessant sein könnte.

Wer sich jedoch für die Rolle des CISO entscheidet, stellt die Weichen bestenfalls möglichst früh während des beruflichen Werdegangs. Sicherlich ist eine Rolle, die mit derart viel Verantwortung betraut ist, nicht auf der Überholspur zu erreichen. Wer jedoch die genannten Tipps beherzigt, sich in Sachen Cyberbedrohungen stets up to date hält, Probleme und Schwachstellen erkennen, beheben und IT-Teams anleiten und koordinieren kann, bringt das richtige Rüstzeug mit, um sich für die Position des CISO selbstbewusst empfehlen zu können. (Check Point Software Technologies: ra)

eingetragen: 29.08.23
Newsletterlauf: 26.10.23

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Meldungen: Grundlagen

Mehrere Faktoren als Burnout-Auslöser

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Welche Spuren interne Täter im Netzverkehr legen

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Anlässlich der EU-NATO-Task Force über die Resilienz der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) in Europa mehren sich auch in Deutschland die Diskussionen darüber, wie diese bestmöglich geschützt werden kann. Die vier Schlüsselbereiche, die laut des vor Kurzem veröffentlichten EU/NATO-Papiers eine erhöhte Anfälligkeit für Cyber-Angriffe bieten und somit besonders schützenswert sind, sind Energie, Verkehr, digitale Infrastruktur und Weltraum.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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