Kontrolle über die Daten gewinnen


Datendieben einen Schritt voraus: Data Security-as-a-Service in Zeiten des Fachkräftemangels
Vor dem Hintergrund des steigenden IT-Fachkräftemangels gehen viele Unternehmen mittlerweile dazu über, Datensicherheitstechnologien als Managed Service einzusetzen, um ihre internen IT-Teams zu entlasten



Von Christoph M. Kumpa, Director DACH & EE bei Digital Guardian

Für Cyberkriminelle sind sensible Unternehmensdaten Gold wert: Gestohlene Kundeninformationen und Account-Logins von Mitarbeitern ermöglichen Betrug und Identitätsdiebstahl; geistiges Eigentum und Geschäftsgeheimnisse lassen sich lukrativ an die Konkurrenz verkaufen. Kontrolle über ihre Daten zu gewinnen, ist in Zeiten massiv wachsender Datenmengen für Unternehmen jeder Größe eine Herausforderung. E-Mails, Kollaborationstools und mobile Geräte verbinden Mitarbeiter, Dienstleister und Geschäftspartner, gewähren zugleich aber Zugang zu Unternehmensnetzwerken, die oft vertrauliche Informationen enthalten. Zudem haben Nutzer häufig höhere Zugriffsrechte, als für ihre Aufgaben erforderlich wäre. Das verschärft das Risiko von Datendiebstahl weiter, sowohl durch externe Angreifer als auch durch Insider-Bedrohungen.

Vor dem Hintergrund des steigenden IT-Fachkräftemangels gehen viele Unternehmen mittlerweile dazu über, Datensicherheitstechnologien als Managed Service einzusetzen, um ihre internen IT-Teams zu entlasten. Software-Tools wie Data Loss Prevention (DLP) ermöglichen etwa den Schutz sensibler Daten vor unbefugtem Zugriff sowie unberechtigter Nutzung, Übertragung und Exfiltrierung.

Auch für Unternehmen, die nicht über das Budget und die IT-Ressourcen verfügen, um eine Datensicherheitslösung im eigenen Haus zu implementieren und zu verwalten, hat sich DLP as a Service daher als eine leicht umsetzbare Alternative zum Schutz ihrer kritischen Informationen etabliert. DLPaaS ermöglicht zudem eine schnelle Bereitstellung und hohe Skalierbarkeit und vereinfacht dadurch die Integration der Datensicherheit in bestehende Umgebungen.

Funktionsweise von DLP as a Service
Data Loss Prevention as a Service leistet den gleichen Schutz wie DLP-Lösungen On-Premises. Allerdings haben Unternehmen den Vorteil, dass der kontinuierliche Schutz und die Überwachung sensibler Daten sichergestellt sind, ohne dass das Unternehmen die Personalexpertise im eigenen Haus bereitstellen muss. Stattdessen übernimmt diese Aufgaben ein Team externer Sicherheitsanalysten des DLP-Anbieters.

On-Premises-Lösungen können für Unternehmen, denen es an internem Sicherheitswissen mangelt, zu komplex sein, oder für kleinere und mittlere Unternehmen zu kostspielig. DLP Managed Services ermöglichen es Organisationen jeder Größe, DLP-Lösungen schnell einzusetzen und Richtlinien einfacher zu verwalten, ohne begrenzte interne Ressourcen oder Budgets zu belasten.

Sicherheitsvorteil: Gebündeltes Security-Wissen aus der Cloud
Einer der wichtigsten Vorteile von Datensicherheit als Service ist der höhere Schutz durch die Zusammenführung von Bedrohungsinformationen aus Hunderten oder Tausenden von Implementierungen. Treten neue Bedrohungen auf, können die externen Sicherheitsteams Schutzrichtlinien für den gesamten MSP-Kundenstamm einsetzen, um sie gegen die gleichen Sicherheitsprobleme zu schützen. So bietet Managed Security Unternehmen einen proaktiven Schutz vor neuen Bedrohungen, bevor sie davon überhaupt betroffen sind.

Wie bei lokalen Data Loss Prevention-Lösungen nutzen Managed Services den Einsatz von Softwareagenten oder Netzwerkgeräten in der IT-Umgebung des Unternehmens. Die gesamte Verwaltung und Administration wird jedoch in der Cloud gehostet, sodass sowohl das unternehmenseigene Sicherheitsteam als auch das Managed Security-Team darauf Zugriff haben. Die von der DLP-Lösung generierten Daten werden in Echtzeit in die Cloud gestreamt. So können die externen Sicherheitsanalysten Datenbewegungen überwachen, Kontrollen implementieren und rund um die Uhr auf Warnmeldungen reagieren. Zudem können Berichte und Warnmeldungen an das unternehmenseigene Security-Team ausgegeben werden, um es über potenzielle Bedrohungen oder Vorfälle auf dem Laufenden zu halten.

Auswahl eines DLP Managed Service
Die meisten DLP-as-a-Service-Lösungen beinhalten grundlegende Funktionen wie Überwachung und Richtlinienmanagement sowie Richtlinienpakete zur Erfüllung von Compliance-Standards. Führende Anbieter erweitern diese Kernfunktionen zudem mit weiteren Optionen. Hierzu zählen:

>> 24/7-Überwachung von Alarmen und Aktivitäten

>> Kundenspezifische Richtlinienerstellung und Berichterstattung

>> Flexible Bereitstellungs- und Verwaltungsarchitekturen für Kunden, die Richtlinien für Cloud-basierte Managed Security Services haben

>> Weitere Security-aaS-Funktionen wie verhaltensbasierte Erkennungswerkzeuge: Lösungen wie Endpoint Detection and Response (EDR) oder Advanced Threat Protection (ATP) können Bedrohungen in Echtzeit erkennen, bevor Daten gefährdet werden. EDR-Tools überwachen Endpunkt- und Netzwerkereignisse und speichern diese Informationen in einer zentralen Datenbank. Diese Daten werden auf Anomalien wie selten auftretende Prozesse, ungewöhnliche oder unbekannte Verbindungen und andere verdächtige Aktivitäten untersucht. Der Vorgang kann automatisiert werden, wobei Anomalien Alarme für sofortige Gegenmaßnahmen oder weiterführende Untersuchungen auslösen. Zudem bieten viele EDR-Tools auch eine manuelle oder nutzergesteuerte Datenanalyse.

Bei der Auswahl eines DLP Managed Service Providers sollten Unternehmen sicherstellen, dass der Anbieter über ein Sicherheitsteam verfügt, das die komplexen Aufgaben im Zusammenhang mit Endpoint DLP wie Hosting, Einrichtung, laufende Überwachung, Analyse, Tuning und Wartung übernimmt. Zudem sollte der Service folgendes bieten:

>> eine vollständig verwaltete DLP-Infrastruktur
>> kontextbezogene Klassifizierung von Daten
>> umfassende Datentransparenz
>> Alarmierung und Eskalation von Vorfällen
>> ein konfigurierbares Live-Reporting-Dashboard
>> kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitslage durch individuelle Richtlinienerstellung und -abstimmung

Die Bedrohungen durch Datendiebstahl und Industriespionage werden auch zukünftig weiter steigen. Datensicherheitstechnologien als Managed Service bieten Unternehmen jeder Größe eine zuverlässige Möglichkeit, um sich gegen externe Angreifer und böswillige Insider zu verteidigen, die ihre wertvollsten Daten im Visier haben. (Digital Guardian: ra)

eingetragen: 27.08.19
Newsletterlauf: 09.10.19

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Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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