Den Boot-Storm überleben


Wie Flash-Speicher auf PCIe-RAID-Karten die Anzahl der VDI-Sitzungen erhöhen
Durch den Einsatz von Direct Attached Storage (DAS) werden CAPEX und OPEX im Vergleich zu Storage Area Networks (SAN) oder Network Attached Storage (NAS) deutlich gesenkt

Von Thomas Pavel, LSI

(04.03.14) - Die moderne Virtualisierungstechnologie verändert die gewohnte Architektur einer IT-Landschaft und dank der besseren Effizienz von Servern löst Virtualisierung viele IT-Probleme von Unternehmen. Virtual Desktop Infrastructure, kurz VDI, ist eine zentrale Komponente der Virtualisierung. Durch das Bündeln zahlreicher Anwendungen oder virtueller Desktops auf einem Server haben Unternehmen vielfältigere Zugriffsoptionen als je zuvor und können so Kontrolle und Datensicherheit gewährleisten. Gleichzeitig stellt die Verwendung dieser Technologie die IT-Verantwortlichen vor neue Herausforderungen. Im Folgenden möchten wir aufzeigen, wie diese Herausforderungen angegangen werden können und wie sich die Anzahl der von Servern unterstützen Desktops nahezu verdoppeln lässt, ohne dabei die Antwortzeiten zu beeinträchtigen.

Durch die Ausführung von Desktops als virtuelle Maschinen auf einem Server können IT-Administratoren sämtliche Umgebungen für Desktop-Nutzer an einer zentralen Stelle verwalten und sichern. Patches und andere Sicherheitsmaßnahmen sowie Hardware- oder Software-Upgrades erfordern in einer virtuellen Umgebung sehr viel weniger Aufwand. Zudem sinkt mit VDI das Risiko von Sicherheitsverletzungen durch Benutzer erheblich. Doch müssen IT-Administratoren bei der zunehmenden Verwendung von VDI-Technologie einiges im Blick haben: Die Unterstützung einer großen Anzahl an Desktops pro Server trägt zur Verbesserung von CAPEX und OPEX bei, beeinträchtigt allerdings auch die VDI-Performance in großen Umgebungen , wenn die Benutzer ihre Systeme starten oder sich mehrere Benutzer zum selben Zeitpunkt anmelden. Die begrenzte Leistungsfähigkeit des Prozessors, Arbeitsspeichers, Netzwerks und Speichers des physischen Servers kann die Dichte von Virtual Desktops im System beschränken.

Durch den Einsatz von Direct Attached Storage (DAS) werden CAPEX und OPEX im Vergleich zu Storage Area Networks (SAN) oder Network Attached Storage (NAS) deutlich gesenkt. Die Performance lässt sich hingegen ohne Fibre Channel- oder Ethernet-Overhead steigern.
Die VDI-Performance lässt sich durch das Caching von Daten auf Flash-Speicher erhöhen. Eine intelligente Caching-Technologie identifiziert häufig abgerufene Daten und kopiert oder verlagert, je nach Cache-Implementierung, diese auf den PCIe Flash Speicher, um einen schnelleren Zugriff darauf zu ermöglichen. Dieser Vorgang funktioniert automatisch und dynamisch, also völlig ohne administrative Eingriffe.

Messen der VDI-Performance
Wie lässt sich eine solche Performancesteigerung nun in der Praxis veranschaulichen? Um die Wirkung einer PCIe-Flash-Karte nachzuweisen, wurde Login Virtual Session Indexer* eingesetzt. So ließ sich eine Last von bis zu 100 VDI-Sitzungen mithilfe von VMware View generieren. Login VSI ist ein anbieterunabhängiges Standard-Benchmarking-Tool zum Messen der Performance und Skalierbarkeit zentralisierter Desktop-Umgebungen wie VDI.
Das folgende Diagramm zeigt, dass die Antwortzeit für die Benutzer die 5-Sekunden-Marke bei mehr als 54 Desktop-Sitzungen überschreitet, wenn ausschließlich HDDs (blaue Kurve) verwendet werden. Die Antwortzeit im Falle des Systems mit aktiviertem Cache auf einer PCIe-RAID-Karte hingegen überschreitet die 5-Sekunden-Marke erst bei mehr als 95 Sitzungen (rote Kurve).

Weniger Kosten pro VDI-Desktop-Sitzung
Wird die Zahl an Desktop-Sitzungen erhöht und dabei gleichzeitig die Antwortzeiten verkürzt, führt dies zu Kosteneinsparungen. Bei diesen Tests führte die Verwendung des PCIe-Flash-Karten-Cache zu einer Verringerung der Kosten pro Desktop um 34 Prozent für die einzelnen Virtual Desktops. In Diagramm 2 werden die geschätzten Kosten für beide Konfigurationen dargestellt. Die berechneten Kosten pro Desktop sind von 116 US-Dollar für das System ohne Cache auf 77 US-Dollar für das System, bei dem der PCIe-Flash-Karten-Cache aktiviert ist, gesunken.

So bewältigt man den Boot-Storm
Eines der Hauptprobleme im Zusammenhang mit HDD-basiertem Speicher tritt auf, wenn mehrere hundert VDI-Benutzer gleichzeitig auf Daten zugreifen müssen. Ein Boot Storm oder Login Storm kann entstehen, wenn die Mitarbeiter im Unternehmen zur gleichen Zeit an ihrem Arbeitsplatz eintreffen und sich an ihrem Virtual Desktop anmelden. Normalerweise müssen die Benutzer drei bis vier Minuten warten, während das Betriebssystem gestartet wird. Diese Pause kann sich aber noch zusätzlich verlängern, wenn sich eine sehr große Anzahl an Benutzern gleichzeitig anmeldet. Diese Anforderungen stellen für HDDs aufgrund ihrer mechanischen Funktionsweise eine extreme Herausforderung dar. Solid State Disks (SSDs) können da Abhilfe schaffen. Allerdings kann es sehr kostspielig sein, HDDs gänzlich durch SSDs zu ersetzen. Hier bietet die Flash-Cache Technologie einen optimalen Preis-Gegenwert.

Beim Testen der für den Start aller virtuellen Maschinen in der Testkonfiguration beanspruchten Zeit verkürzte sich die Startzeit um 33 Prozent, wenn der PCIe-Flash-Karten-Cache aktiviert war. Die Startzeit reduzierte sich insgesamt von 5:44 Minuten bei ausschließlicher Verwendung von HDDs auf 3:51 Minuten bei aktiviertem PCIe-Flash-Karten-Cache.

Suchen Unternehmen nach Möglichkeiten, die Desktop-Umgebungen für ihre Mitarbeiter zentral zu verwalten und zu schützen, ist VDI ein interessantes Konzept, welches die Sicherheit erhöht und gleichzeitig Administrationsaufwände und Zeit einspart. Es lassen sich zusätzliche Einsparungen im Hinblick auf CAPEX und OPEX erzielen, wenn die Anzahl der unterstützten Sitzungen maximiert wird, ohne die Antwortzeit für die Benutzer zu verlängern. Da die Kosten pro Desktop gesenkt werden und es dabei zu einer Effizienzsteigerung kommt, kann Flash-Speicher auf PCIe-Karten IT-Administratoren dabei helfen, mit weniger mehr zu erreichen.

Diese Flash-Cache Technologien stehen für DAS wie für SAN-basierte Implementierungen zur Verfügung und können in diesen Umgebungen die Anzahl der von Servern unterstützte Desktops tatsächlich verdoppeln. Damit ist der Boot-Storm kein Problem mehr und VDI kann sein Potential die Unternehmens-IT effizienter zu machen voll ausspielen. (LSI: ra)

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