Mehrere Faktoren als Burnout-Auslöser

Resilienz für IT-Sicherheitsanalysten: Den Burnout verstehen und verhindern

Von der Selbstfürsorge zur Resilienz durch eine organisierte und starke Cyberabwehr



Von Jörg von der Heydt, Regional Director DACH bei Bitdefender

Viele neidische Beobachter denken, ein IT-Sicherheitsanalyst könne sich vor Angeboten nicht retten. Ebenso wenig vor viel Geld angesichts des gerade in diesem Bereich grassierenden Fachkräftemangels. Aber Fachkräftemangel ist auch ein Zeichen für eine anstrengende, überlastende Aufgabe. Burnout kann auch für IT-Sicherheitsexperten ein Problem werden. Hacker kennen keinen Feierabend. Nur Organisationen, die ihre IT hinsichtlich Ressourcen und Technologien hinreichend aufstellen, können den Burnout ihrer IT-Defensive verhindern.

Cybersicherheitsexperten stehen an vorderster Front der Abwehr. Herzstück der Sicherheit vieler Organisationen ist ein Security Operation Center (SOC), das typischerweise von einem Team erfahrener Sicherheitsexperten geleitet wird. Hier fungieren Sicherheitsanalysten als Ersthelfer, die dafür verantwortlich sind, Gefahren zutreffend zu identifizieren, um angemessen und effizient auf sie zu reagieren. Selbst bei ausreichenden personellen, technischen und finanziellen Ressourcen bleibt dies eine verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe. Um sie zu erfüllen, ist eine rigorose, analytische, problem- und detailorientierte Denkweise erforderlich. Jeden Tag müssen die Analysten stetig wachsende, von komplexen Systemen generierte Datenmengen durchforsten.

Es kann zu schwerwiegenden Folgen kommen, wenn der Experte einen Angriff übersieht, einen Sicherheitsvorfall falsch einschätzt oder auf die Masse an Angriffen nicht reagiert. Verantwortlich ist zudem im Zweifelsfall vor allem der Sicherheitsexperte. Der Druck ist hoch und es ist nicht verwunderlich, dass die Stärken und Fähigkeiten dieser Experten häufig einen mentalen Preis haben: Laut einer Cyberark-Studie für Großbritannien sind mit 58 Prozent mehr als die Hälfte aller Security Professionals in UK von Burnout betroffen. In Deutschland dürfte die Lage ähnlich aussehen.

Sicherheitsanalysten erleben Burnout und all seine Folgen für Körper, Psyche, Motivation und die Qualität der Arbeit aufgrund des enormen Drucks, Analysen zu leiten, präzise Erkenntnisse zu liefern, komplexe Informationen zu verarbeiten, enge Fristen einzuhalten sowie oft unter unmittelbarem Zeitdruck handeln und entscheiden zu müssen. Die Situation wird noch drückender durch Fehlalarme und fehlende Kontextinformationen, um einen Sicherheitsvorfall richtig zu beurteilen. Begrenzte Ressourcen verschärfen diese Situation. In vielen Unternehmen gibt es nicht einmal ein SOC, sondern Einzelkämpfer müssen nicht nur die Aufgabe der IT-Sicherheit erfüllen – sondern oft noch weitere. Dazu kommen isolierte Tools, die in Wirklichkeit noch mehr Aufwand erzeugen anstatt zu helfen. Solche Stressoren bleiben auch in einem Bereich, der in der Regel hochqualifizierte Personen anzieht, nicht ohne Folgen. Die Stressfaktoren häufen sich und können die körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigen.

Aus dem spezifischen Aufgabenbereich eines IT-Sicherheitsanalysten heraus können mehrere Faktoren das Burnout-Risiko erhöhen. Dazu gehören:

>> • Falsche Alarme: Ungefiltert können sie ab einer gewissen Menge dazu führen, dass die IT-Experten abstumpfen, sich frustriert fühlen und denken, ihre Arbeit sei nicht relevant.

>> • Technologische Grenzen: Mangelhaft oder nicht automatisierte, für die Cyber-Sicherheit relevante Abläufe, eine begrenzte Telemetrie und das Fehlen zentralisierter Analysefunktionen und unzureichende Abwehrtools. Sie verhindern, dass Analysten effektiv auf Alarme reagieren können.

>> • Fehlender Kontext zu Cybervorfällen: Sicherheitsanalysten müssen Risiken oft schnell bewerten, ohne über wichtige Telemetrie- und Kontextinformationen zu verfügen. Ein Mangel an Sichtbarkeit von IT-Systemen oder an Funktionalitäten der Tools kann sich durch fehlende Qualifikation oder Expertise des Analysten noch verschärfen.

>> • Einzelkämpfer-Gefühl: Unzureichende Werkzeuge, fehlende Prozesse und Verfahren, zu wenig Personal, eine schlechte Kommunikation, mangelnde Hilfe durch andere Teams oder Geldmangel erzeugen das Gefühl, dass die Analysten auf sich allein gestellt sind.

>> • Hohes Arbeitspensum: Sicherheitsanalysten stoßen schnell an ihre Grenzen: Sie müssen große Mengen von Daten durchsuchen, auch Fehlalarme irgendwie bearbeiten, Berichte erstellen und intern im Unternehmen kommunizieren. Vor allem müssen sie im Ernstfall jederzeit schnell und richtig reagieren.

Von der Selbstfürsorge zur Resilienz durch eine organisierte und starke Cyberabwehr

Burnout-bedingte Leistungsabfälle oder gar Personalausfälle sind eine enorme Gefahr für die IT-Sicherheit und damit für das Unternehmen. Um sie zu vermeiden, gelten auch bei Sicherheitsanalysten die grundsätzlichen Empfehlungen für eine Stress vermeidende Arbeits- und Lebensweise. Um diese einzuhalten, ist ein ausreichender Personalbestand unverzichtbar.

Zu den Strategien, um Burnout-Risiken zu senken, gehören geplante Pausen, regelmäßige Schlafmuster, körperliche Aktivität, Auszeit und Stressabbau in der Freizeit etwa durch Hobbies. Auch Sicherheitsanalysten sollten in einer offenen Kommunikation Probleme mit ihren Vorgesetzten besprechen und gegebenenfalls alternative Arbeitsregelungen prüfen. Auch in der Cyberabwehr kommt es darauf an, Warnzeichen frühzeitig zu erkennen und die richtige Balance zu finden, um die Kontrolle zu behalten.

Darüber hinaus spielt aber auch eine leistungsfähige IT-Abwehr eine wichtige Rolle, um die Analyse- und Reaktionsfähigkeit der Sicherheitsanalysten in einem externen oder internen Security Operation Center oder in der eigenen IT-Administration zu verbessern. Dazu gehören:

>> • Auswahl der richtigen IT-Sicherheits-Tools: Risiken mit hoher Genauigkeit identifizieren, Fehlalarme minimieren und verwertbare Informationen über eine zentrale Plattform für Cybersicherheit bereitstellen, ist immens wichtig für eine effiziente Abwehr. Analysten sollten nicht mit mehreren Konsolen jonglieren müssen, um ihre Aufgaben zu erledigen. Eine einheitliche Plattform vereinfacht den Workflow und ermöglicht es den Experten, sich auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren, ohne dass allein durch die Administration unterschiedlicher Tools Mehrarbeit entsteht.

>> • Automatisierung: Sich wiederholende Aufgaben werden von IT-Technologien oft besser und schneller erledigt. Das entlastet die Analysten für wichtigere Arbeiten und schafft Zeit für grundlegendere Aufgaben oder für die stets notwendige Weiterbildung.

>> • Prozesse und Verfahren festlegen und trainieren: Ein solches Vorgehen gibt Sicherheit und bezieht sämtliche Mitarbeiter im Unternehmen mit ein. Das hilft gegen das Gefühl, ein Einzelkämpfer zu sein.

Ein vorausschauendes und verantwortungsvolles Management erkennt den Druck der IT-Teams und Sicherheitsbeauftragten an und stellt sicher, dass ein Security Operation Center über genug und einschlägige Ressourcen verfügt. Schulungen, um das Wissen und die Fähigkeiten zur Analyse und zur Reaktion zu verbessern, entweder durch internes Mentoring oder durch externe Anbieter, sollten die Verantwortlichen stets anbieten.

Die Rolle von MDR-Services von Drittanbietern

Darüber hinaus hilft vor allem die Erkenntnis, dass auch Sicherheitsanalysten eine externe Hilfe von außen nötig haben. Kein Sicherheitsanalyst kann auf sich allein gestellt für Sicherheit garantieren – ganz gleich, welche Branche oder welche Größe. In der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft der Cybersicherheit hat sich die Inanspruchnahme von MDR- bzw. SOCaaS-Diensten von Drittanbietern zu einem strategischen Imperativ entwickelt. Diese Dienste dienen einem doppelten Zweck: als vollständiger Ersatz für Unternehmen, denen es an dedizierten Sicherheitsexperten mangelt, oder als Support für bestehende Sicherheitsteams. Mit vorab genehmigten Aktionen und klar definierten Einsatzregeln können Kunden das Arbeitsaufkommen ihrer internen Analysten genau kontrollieren und entscheiden, wieviel Verantwortung sie an den MDR-Dienst eines Drittanbieters delegieren möchten.

Die Relevanz dieses Hilfeangebots zeigen Studien wie der Bitdefender Cybersecurity Assesssment Report von 2023: 23 Prozent der von Bitdefender befragten Zuständigen für IT-Sicherheit weltweit suchen vor allem: "Peace of Mind". Rund 20 Prozent sind von der Komplexität der Cybergefahrenlandschaft einfach überfordert. (Bitdefender: ra)

eingetragen: 14.12.23
Newsletterlauf: 02.04.24

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Meldungen: Grundlagen

Nicht jede KI ist gleich intelligent

KI-Lösungen können nur so wertvoll, einzigartig und nützlich sein, wie Menge, Qualität und Vielfalt der verfügbaren Trainingsdaten. Dies bedeutet für Unternehmen, dass sie jetzt Methoden benötigen, um ihre Daten in einem Workflow zu speichern, der eine Analyse, Katalogisierung und Kennzeichnung all ihrer Daten ermöglicht. Dies erfordert eine End-to-End-Infrastruktur für unstrukturierte Daten, die sich an neue Herausforderungen anpassen lässt.

Der CISO: Definition und Aufgaben

Was muss ein CISO mitbringen? In der heutigen Bedrohungslandschaft tragen Chief Information Security Officers eine erhebliche Verantwortung. Sie haben großen Einfluss auf das Unternehmen und müssen ihren Wert und ihre Kompetenz regelmäßig unter Beweis stellen.

Welche Spuren interne Täter im Netzverkehr legen

Viele Diskussionen malen gerne den eigenen Mitarbeiter als IT-Sicherheitsrisiko an die Wand. Die tatsächliche Gefahr, die von ihm ausgeht, ist aber oft unklar. Verschiedene Täterprofile interner Angreifer können größeren Schaden anrichten.

Verbesserte IT-Sicherheit und Resilienz

Anlässlich der EU-NATO-Task Force über die Resilienz der Kritischen Infrastruktur (KRITIS) in Europa mehren sich auch in Deutschland die Diskussionen darüber, wie diese bestmöglich geschützt werden kann. Die vier Schlüsselbereiche, die laut des vor Kurzem veröffentlichten EU/NATO-Papiers eine erhöhte Anfälligkeit für Cyber-Angriffe bieten und somit besonders schützenswert sind, sind Energie, Verkehr, digitale Infrastruktur und Weltraum.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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