30.10.18 - IT Security-Telegramm


Wie eine aktuelle Studie zeigt, nehmen Cyberangriffe, die auf die Übernahme von E-Mail-Konten abzielen, zu.
Als jüngstes Mitglied wurde die G Data Software AG in den Kreis der eurobits Mitgliedsunternehmen aufgenommen und verstärkt damit das europäische Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit in Bochum



30.10.18 - Einigkeit in der Führungsetage? Wie Führungskräfte und IT-Sicherheitsverantwortliche über die größten Cyberbedrohungen denken
Datenschutz-Verstöße kosten Unternehmen weltweit Milliarden Euro, zerstören das Vertrauen in die betroffenen Unternehmen und können sich negativ auf Marke und Image auswirken mit realen Folgen wie Kurseinbrüchen und Umsatzeinbußen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, in wie weit ist das Thema Datensicherheit bei den Führungskräften angekommen ist. Ziehen sie mit den IT-Sicherheitsverantwortlichen am gleichen Strang, wenn es um Security geht? Um dies herauszufinden, hat Varonis 345 Vorstände und IT- und Sicherheits-Verantwortliche in den USA, UK, Frankreich und Deutschland befragt. Führungskräfte in Unternehmen teilen die gleichen Sorgen wie ihre Sicherheitsteams. Auf die Frage nach den drei wichtigsten Cybersicherheitsproblemen, denen sich ihre Unternehmen gegenübersehen, nennen beide Gruppen Datenverlust und Datendiebstahl/Exfiltration als ihre jeweils größten Probleme.

30.10.18 - Studie: Cyberangriffe zur Übernahme von E-Mail-Konten sind weitverbreitet
Wie eine aktuelle Studie von Barracuda zeigt, nehmen Cyberangriffe, die auf die Übernahme von E-Mail-Konten abzielen, zu. Von 50 Unternehmen, die an einer drei Monate dauernden Untersuchung teilnahmen, meldeten 19 von ihnen derartige Vorfälle. Im Rahmen der Studie wurde erhoben, für welche Zwecke die Angreifer die gehackten Konten nutzten. Von den 60 gemeldeten Vorfällen entfielen 78 Prozent auf Phishing-Kampagnen, 17 Prozent wurden für den Versand von Spam-E-Mails missbraucht und in fünf Prozent der Fälle wurde über E-Mailanhänge unternehmensintern Malware verbreitet. Bei den Angriffen zeigte sich ein selektives Vorgehen der Angreifer: So richteten sich mit 22 Prozent überproportional viele Angriffe an besonders sensible Abteilungen wie Personal, IT, Finanzen und Recht.

30.10.18 - Tatkräftige Verstärkung für den Kampf gegen Cyberkriminalität
Als jüngstes Mitglied wurde die G Data Software AG in den Kreis der eurobits Mitgliedsunternehmen aufgenommen und verstärkt damit das europäische Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit in Bochum. Mit einem breiten Angebot an Sicherheitslösungen schützt G Data seit über 30 Jahren Unternehmen, kritische Infrastrukturen (Kritis) sowie Millionen Privatkunden überall auf der Welt vor Schaddateien. Für eurobits bedeutet die Mitgliedschaft des "Erfinders des AntiVirus" einen Zuwachs an langjähriger Erfahrung und Know-how auf dem Gebiet der IT-Sicherheit und stärkt somit auch den Standort Bochum als "Hauptstadt der IT-Sicherheit".

30.10.18 - Wegen DSGVO: Datenminimierung im WHOIS hat Auswirkungen auf Domain-Registrare und Zertifizierungsstellen
Domain-Registrare müssen künftig einen geringeren Datenumfang von ihren Kunden erheben. Zuletzt hat die US-amerikanische Internetverwaltung ICANN diesbezüglich einen Gerichtsstreit verloren. "Tatsächlich hat die ICANN die zweijährige Übergangsfrist zur DSGVO verschlafen und konnte sich im Streit über die datenrechtskonforme Erfassung von Domain-Besitzern nicht durchsetzen", begründet Christian Heutger, Geschäftsführer der PSW Group GmbH & Co. KG. Dem vorausgegangen war ein Streit zwischen dem hier beheimateten Registrar EPAG und ICANN: Die ICANN wollte, dass die Kontaktdaten der technischen und administrativen Domain-Verwaltung (Tech-C und Admin-C) auch nach Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung erhoben und ihr mitgeteilt werden. EPAG jedoch weigerte sich, persönliche Daten zu verarbeiten, zu denen der Registrar keinen direkten Bezug hat.


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Meldungen vom Vortag

29.10.18 - Studie: Der deutsche IT-Security-Markt legt bis 2020 um mehr als 15 Prozent zu

29.10.18 - Studie zeigt den Einfluss vernetzter Geräte auf unser Sozialverhalten

29.10.18 - Hide and Seek lernt neue Tricks: IoT Botnet nutzt nun ADB-over-Wi-Fi-Schnittstelle, um Tausende von Android-Geräten zu infiltrieren

29.10.18 - "State of the Internet"-Sicherheitsbericht von Akamai: Immer mehr Angriffe auf Kundenkonten bei Finanzdienstleistern

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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