05.04.22 - IT Security-Telegramm

Wenn der Chef anruft und seine Sekretärin um eine Überweisung bittet, aber ohne zu telefonieren am Schreibtisch gegenüber sitzt, dann stimmt etwas nicht. Es könnte sich um eine Betrugsmasche handeln, die sich gerade rasant ausbreitet: Deepfake.

Die Cybersicherheit entwickelt sich ständig weiter, da auch Cyberkriminelle immer ausgeklügelter vorgehen, und digitale Sicherheits-Tools beschleunigen die Verringerung der Risiken so gut wie möglich.

05.04.22 - Revenera Statusreport 2022: Software Supply Chain & Open Source Software (OSS)
Revenera, Anbieterin von Lösungen für Software-Monetarisierung, Open-Source-Compliance und Installation, hat den neuen "State of the Software Supply Chain Report" veröffentlicht. Analysiert wurden Daten aus über 100 Audits, um den Umfang an undokumentierter Open Source Software (OSS) in Unternehmen zu erfassen und potenzielle Compliance- und Sicherheits-Risiken zu identifizieren. Für die branchenübergreifende Studie wertete Revenera mehr als 2,6 Milliarden Codezeilen aus. Dabei entdeckten die Audit-Teams insgesamt 230.000 kritische Fälle. Durchschnittlich stießen die Analysten alle 11.500 Codezeilen auf einen Compliance-Verstoß, eine Sicherheitsschwachstelle oder Ähnliches. Pro Audit kommen so im Schnitt 2.200 kritische Fälle ans Licht. Im Vergleich zum Vorjahr (2021: 1.959) stieg die Zahl potentieller Risiken um 12 Prozent.

05.05.22 - Der Betrug mit gefälschten realistisch anmutenden Medieninhalten wie Videos und Audios nimmt rasant zu
Wenn der Chef anruft und seine Sekretärin um eine Überweisung bittet, aber ohne zu telefonieren am Schreibtisch gegenüber sitzt, dann stimmt etwas nicht. Es könnte sich um eine Betrugsmasche handeln, die sich gerade rasant ausbreitet: Deepfake. Das sind Medieninhalte, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erzeugt werden und täuschend echt wirken. So befindet sich zum Beispiel eine Politikerin plötzlich in einem anrüchigen Film. Carmao zeigt auf, wie man Deepfakes erkennen und Awareness für Datenschutz oder Informationssicherheit schaffen kann. "Deepfakes sind eine perfide Masche, die eine immer größere Verbreitung findet. Die gefälschten Medien werden von Kriminellen unter anderem genutzt, um an Passwörter, Daten oder Geld zu gelangen. Die Technologie, die auf KI basiert, entwickelt sich rasant weiter und ermöglicht es Betrügern, Stimmen und bewegte Bilder nahezu bis zur Perfektion nachzubilden. Diese werden dann zum Beispiel einfach in bestehendes Material montiert", erklärt Ulrich Heun, Geschäftsführer der Carmao GmbH.

05.04.22 - Schutz vor Datenverlust: Künstliche Intelligenz vs. Menschlicher Blick
Die Cybersicherheit entwickelt sich ständig weiter, da auch Cyberkriminelle immer ausgeklügelter vorgehen, und digitale Sicherheits-Tools beschleunigen die Verringerung der Risiken so gut wie möglich. Das Jahr 2020 bot Hackern sogar noch mehr Gelegenheiten, zuzuschlagen, beispielsweise durch Phishing-E-Mails wie die Vortäuschung authentischer PPE-Provider oder vom HMRC zur Kopie ahnungsloser Opfer. Kürzlich haben wir sogar gesehen, wie Phisher jetzt die Impfkampagne nutzen, um Menschen zu betrügen, indem sie sie für gefälschte Impfstoffe bezahlen lassen. Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen haben sich als innovative Technologien erwiesen, um dabei zu helfen, geplante Taten zu durchkreuzen, und sie sind ein Schlüsselbestandteil jeder Cybersicherheitsstrategie. Aber KI ist nicht unbedingt das richtige Tool für jede Aufgabe. Menschen sind immer noch viel besser in der Lage, komplizierte Entscheidungen zu treffen, als Maschinen, insbesondere, wenn es darum geht zu bestimmen, ob Daten sicher von einem Unternehmen nach draußen gesendet werden können. Aus diesem Grund kann es zu Problemen führen, wenn man sich bei diesen Entscheidungen auf KI verlässt, oder noch schlimmer, es kann zu Datenverlusten kommen, wenn die KI noch nicht ausgereift genug ist, um vollumfänglich zu erfassen, welche Daten sensibel sind und welche nicht. Wo kann also die KI einen effektiven Teil zur Cyberverteidigungsstrategie beitragen und wo kann sie für den Nutzer eine Herausforderung darstellen? Dies erklärt Fiete Marohn, Vipre DACH.

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Meldungen vom Vortag

04.04.22 - Erhöhung der Cybersicherheit im Rahmen eines Defense-in-Depth-Ansatzes
Um sich vor immer raffinierteren Cyberangriffen zu schützen, reichen klassische Sicherheitsmaßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung oder Antivirenprogramme nicht aus. Unternehmen müssen deshalb einen Defense-in-Depth-Ansatz verfolgen und dabei vor allem die Sicherung von Identitäten und von privilegierten Zugriffen in den Mittelpunkt stellen, meint Sicherheitsexperte CyberArk. Bei den meisten Angriffen – unabhängig davon, wer dahintersteckt – ist die Identitätsebene der erste Einstiegspunkt in das Netzwerk eines Unternehmens. Dabei hat sich in vielen Fällen gezeigt, dass Angreifer in der Lage sind, in kompromittierten Umgebungen einen dauerhaften, unentdeckten und langfristigen Zugang aufrechtzuerhalten, indem sie unter anderem legitime Anmeldedaten verwenden.

04.04.22 - Log4j erfordert einen langen Atem der Cyberabwehr
Log4j ist und bleibt auch fast drei Monate nach ihrer Bekanntgabe eine gefährliche Schwachstelle. Und selbst wenn noch keine Angriffe laufen, sollten IT-Sicherheitsverantwortliche damit rechnen, dass die Cyberkriminellen Zugang zu IT-Systemen gefunden haben. Für eine effektive Abwehr bevorstehender Attacken wird es in den kommenden Monaten daher nötig sein, sowohl unmittelbar Schwachstellen zu lokalisieren und zu schließen als auch die eigene IT und den Netzverkehr zu beobachten. Hacker können über die weitverbreitete Log4J-Loginbibliothek aus der Ferne Code ausführen. Die am 9. Dezember 2021 bekanntgegebene Schwachstelle CVE-2021-44228 ist vor allem durch die weite Verbreitung des De-Facto-Standards Log4J in den verschiedensten Web-Anwendungen hochgefährlich. Viele Unternehmen wissen nicht, ob und wo sie Log4j in ihren Systemen implementiert haben. So bemerkten die Bitdefender Labs schon im Dezember 2021 konkrete Aktionen der Cyber-Kriminellen, um etwa über Botnetze Kryptominer zu installieren oder auch neue Ransomware-Attacken zu starten.

04.04.22 - Doppelte Attacke: Malware Dropper und Finanzbetrug über denselben anfälligen Exchange Server
In einem aktuellen Artikel beschreibt das Sophos Rapid Response Team einen Fall, bei dem Squirrelwaffle-Malware einen anfälligen Exchange-Server ausnutzte, um über gekaperte E-Mail-Threads bösartigen Spam zu verbreiten. Gleichzeitig wurde von den Angreifern ein E-Mail-Thread entwendet, um arglose Nutzer zu einer Geldüberweisung zu verleiten. Die hierbei verwendete Kombination aus Squirrelwaffle, ProxyLogon und ProxyShell wurde vom Sophos Rapid Response Team in den letzten Monaten mehrfach beobachtet. In diesem Fall zeigt es sich jedoch zum ersten Mal, dass Angreifer Typo-Squatting einsetzen, um die Fähigkeit zum Versenden von Spam aufrechtzuerhalten, auch wenn der Exchange-Server gepatcht wurde. Dabei führen die Cyberkriminellen Nutzer, die beim Eintippen eines Webseitenamens einen Schreibfehler machen, auf eine von ihnen gesteuerte, bösartige Seite.

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Meldungen vom Vortag

01.04.22 - Neuer Sicherheitsstandard: FIDO2 löst Passwort-Anmeldung ab und ermöglicht verschlüsselten, anonymen Log-in

01.04.22 - Ransomware: Warum die letzte Verteidigungslinie entscheidend ist

01.04.22 - Omikron boostert Angriffe auf E-Mail-Konten

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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