26.04.22 - IT Security-Telegramm

CyberArk Labs hat das Auftauchen der HermeticWiper genannten Wiper-Malware verfolgt, die auf die Infrastruktur der Ukraine abzielt.

Atos gibt die Leitung das Gaia-X-bezogenen Projekts "Föderative Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität" bekannt, das die effizientere Aufdeckung von Betrug und Finanzkriminalität zum Ziel hat.

26.04.22 - Wiper nutzt hohe Privilegien auf dem kompromittierten Host nutzt, um den Host "unbootbar" zu machen
CyberArk Labs hat das Auftauchen der HermeticWiper genannten Wiper-Malware verfolgt, die auf die Infrastruktur der Ukraine abzielt. Bislang hat unser Team einige spezifische Merkmale identifiziert, die diese Malware einzigartig machen. Dazu gehört die Tatsache, dass die Angriffe bisher sehr zielgerichtet waren und dass die bisher beobachteten Infektionen kompromittierte Identitäten nutzen, um sich lateral auszubreiten. Vor allem scheint die Verteilung des Wipers scheint keine Schwachstellen in Lieferketten auszunutzen oder andere "Super Spreader"-Techniken zu verwenden. Das bedeutet, dass die Bedrohung erst einmal nicht sofort auf andere Regionen übergreifen wird. In einem bekannten Fall wurde die Ransomware über eine Gruppenrichtlinie im Active Directory verteilt – die Angreifer hatten also privilegierten Zugriff auf das Active Directory. Ein solches Vorgehen ist bei gezielten, von Menschen ausgeführten Attacken deutlich üblicher und kam beispielsweise auch bei Kaseya zum Einsatz.

26.04.22 - Atos leitet EuroDaT-Projekt zur Föderativen Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität
Atos gibt die Leitung das Gaia-X-bezogenen Projekts "Föderative Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität" bekannt, das die effizientere Aufdeckung von Betrug und Finanzkriminalität zum Ziel hat. Das Projekt ist Teil von EuroDaT und auf eine Laufzeit von zwei Jahren ausgelegt. Bei Gaia-X handelt es sich um eine europäische Initiative, die sich für Datensouveränität und digitale Transformation einsetzt und die darauf abzielt, europäische Dateninfrastrukturen in Europa und darüber hinaus zu bündeln und weiterzuentwickeln. Angesichts der Tatsache, dass jährlich schätzungsweise zwei bis fünf Prozent des weltweiten BIP (1,7 bis vier Billionen Euro) durch Geldwäsche verloren gehen, ist das Projekt zur föderativen Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität ein zentraler Bestandteil bei der Umsetzung der Gaia-X-Politik und -Architektur, die eine sichere und transparente Daten- und Cloud-Drehscheibe für Mitgliedstaaten, Unternehmen und Bürgern schaffen soll.

26.04.22 - Spam-Trittbrettfahrer im Windschatten des Ukraine-Konflikts
Online-Spammer haben nicht lange gebraucht, um rücksichtslos die Not der flüchtenden Ukrainer und den guten Glauben hilfsbereiter Menschen für ihren Profit auszunutzen. Innerhalb der ersten 24 Stunden des Konflikts hat das Bitdefender Antispam Lab die ersten Aktivitäten der Cyberkriminellen entdeckt. Vermeintlich schickt eine Frau aus der westukrainischen "Provinz" Lwiw (Lemberg) eine Mail mit der dringlichen Bitte um eine Aufenthaltsmöglichkeit. Die betrügerische Mail mit dem Betreff "Urgent Relocation from Ukraine” erreichte am Abend des 24. Februars 2022 die Inboxen von Empfängern in Europa, Asien und den USA. Die E-Mail enthält keine Bitte, sofort Geld zu überweisen, sondern fragt nur nach Ratschlägen. Die herzlose Attacke zielt auf ein Spiel mit den Emotionen des Empfängers. Vermutlich werden die Scammer bei Erhalt einer Antwort nach Geld fragen, um eine sichere Flucht aus der Ukraine zu ermöglichen.

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Meldungen vom Vortag

25.04.22 - Derzeit kann beim BSI ein Antrag zur Erteilung eines IT-Sicherheitskennzeichens für die ersten beiden Kategorien Breitbandrouter und E-Mail-Dienste beantragt werden

25.04.22 - Der Zukauf der Virtual Solution AG und die erst kürzlich geschehene Übernahme der Traffgo Road GmbH sind ein Ergebnis der Strategie Mission 2025 der IT-Unternehmensgruppe Materna

25.04.22 - Anonymous-Kollektiv: Hacker engagieren sich auch in der Ukraine-Krise

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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