Benutzer ohne Schulung oft wehrlos gegen Angriffe

Ransomware und Phishing: Die Schlüsselrolle von Trainings

Die Rolle der Anwender beim Kampf gegen Ransomware



Von Hakan Ramsing, Senior Partner Manager, Central Europe, Vipre

Im Jahr 2021 ist laut dem "Cyber Attack 2021 Mid Year Report" die Zahl der Ransomware-Angriffe um satte 93 Prozent gestiegen. Eine weltweit durchgeführte Umfrage aus dem Jahr 2022 ergab, dass bereits rund 46 Prozent der in Deutschland befragten Unternehmen mindestens einmal Opfer einer Cyber-Attacke geworden waren. Im Durchschnitt gaben rund 49 Prozent der befragten Unternehmen aus den verschiedenen Ländern an, in den letzten zwölf Monaten mindestens eine Cyber-Attacke erlebt zu haben. Deutschland gehört dabei gemeinsam mit den USA zu den am häufigsten angegriffenen Ländern.

Ransomware und Phishing bergen für jedes Unternehmen ein hohes Gefahrenpotenzial. Und beide hängen eng zusammen: Durch menschliche Fehler bekommen Cyberkriminelle die Möglichkeit, sich im Netzwerk über gestohlene Benutzerdaten anzumelden und Daten zu stehlen oder zu manipulieren. In nahezu allen Fällen von erfolgreichen Angriffen, müssen Cyberkriminelle überhaupt nichts hacken, sie melden sich einfach an. Bei Angriffen mit Ransomware klicken Anwender zuvor auf Links in E-Mails oder öffnen Dokumente, die eine Malware enthalten. Das Resultat ist bekannt: Die Ransomware kann sich im Netzwerk nahezu problemlos ausbreiten.

Dank der über Phishing erbeuteten Anmeldedaten können Hacker sich darüber hinaus problemlos im Netzwerk anmelden. Oft auch noch über das Internet oder per VPN, und mit den Rechten des Benutzers im Netzwerk agieren. Die Angriffe bleiben oft unentdeckt, bis größerer Schaden entsteht, oder der Angreifer im internen Netzwerk weitere Identitäten übernimmt. In der Theorie wähnen sich viele Unternehmen auf Angriffe von Hackern und auf Malware- und Ransomware-Attacken vorbereitet. Allerdings fehlen häufig praktische Vorgehensweisen und der Blick auf das Netzwerk aus der Sicht des Angreifers.

Und es fehlt sehr häufig an geeigneten Trainings für die Anwender, damit sie Malware besser erkennen, die Vorgehensweisen der Angreifer durchschauen und sich und ihre Daten besser schützen.

Warum Anwender und Administratoren ein Team bilden sollten

Nach einer repräsentativen Studie des Bitcom aus 2021 entstand der deutschen Wirtschaft im Jahr 2020 durch Cyberangriffe ein Schaden von 220 Milliarden Euro, und laut Verizon Data Breach Incident Report sind Anmeldedaten mit über 60 Prozent die begehrteste Datenkategorie bei Sicherheitsverletzungen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Es reicht schon lange nicht mehr aus, Virenscanner zu installieren und darauf zu vertrauen, dass sie das Netzwerk zuverlässig schützen. Benutzer sollten mit der IT-Abteilung zusammenarbeiten und verstehen, wie Angreifer vorgehen. Im Team ist es sehr wohl möglich, Ransomware-Attacken abzuwehren. Allerdings nur, wenn alle Beteiligten verstehen, wie die Angriffe genau ablaufen und richtig reagieren. Das gilt analog für den Schutz bei der Anmeldung an einem VPN, oder bei den diversen Clouddiensten. Phishing in all seinen Spielarten ist und bleibt einer der größten Cyberbedrohungen für Unternehmen. Vermeiden lassen sich die Angriffe vor allem durch das regelmäßige praxisnahe Cybersecurity-Training der Benutzer.

Benutzer sind ohne entsprechende Schulung oft wehrlos gegen Angriffe

Will man ein Unternehmen vor Cyberbedrohungen zu schützen, bilden die Endbenutzer die erste Verteidigungslinie. Denn ihnen obliegt letztendlich die Entscheidung, ob vertrauliche Daten gesendet oder eine externe Datei heruntergeladen werden. Nur, menschliches Versagen ist mehr als wahrscheinlich: 95 Prozent aller Datenschutz- und Datensicherheitsverletzungen gehen auf einen internen Fehler zurück. Zu diesen kleinen und großen Irrtümern zählen versehentlich an den falschen Adressaten geschickte E-Mails, der Klick auf einen Phishing-Link, oder das Herunterladen von bösartigen Anhängen – mit dem bekannten Folgen.

Ohne Schulungen und Trainings, die sich an den Bedürfnissen und dem aktuellen Arbeitsumfeld der Benutzer orientieren, fallen Anwender schnell auf E-Mails herein, in denen zum Beispiel das offizielle Logo von bekannten Unternehmen prangt. Phishing-E-Mails sehen inzwischen täuschend echt aus, enthalten aber Links oder Malware-verseuchte Dateianhänge. Sind die Benutzer darauf geschult, dass E-Mails nicht per se vertrauenswürdig sind, nur weil sie offiziell aussehen, ist das bereits ein erster Schritt, um Angriffe zu verhindern.

Cyberkriminelle nutzen Techniken wie Spear-Phishing dazu, Anwender auszuspionieren und Daten über sie zu sammeln. Liegen ausreichende Informationen vor, versendet der Angreifer eine Phishing-Mail, die genau auf diesen Benutzer zugeschnitten ist und ihn leichter verleitet, beispielsweise Benutzerdaten herauszugeben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Phishing-Angriffen, bei denen die Opfer zufällig ausgewählt werden, handelt es sich bei Spear-Phishing-Attacken um gezielte, gut vorbereitete und dank der guten Planung besonders heimtückische Angriffe. Entsprechend erfolgreich sind diese dann in der Regel.

Generell sollte man Anwender sowohl in den Grundlagen der IT-Sicherheit schulen als auch hinsichtlich der Anzeichen, die auf einen Angriff hindeuten können, sowie in Bezug auf übliche Vorgehensweisen von Cyberkriminellen. Haben Benutzer dieses grundlegende Wissen und sind zusätzlich in Sachen Phishing trainiert, ist eine Schulung zum Thema Ransomware interessant. Denn hier benötigt man bereits einige, technische Kenntnisse. Dazu kommen Trainings zum Thema mobile Sicherheit, also Angriffe über Smartphone, Notebook, VPN und öffentliche WLANs.

Konsequent durchgeführte Schulungen halten den Benutzer auf dem aktuellen Wissensstand und, was noch wichtiger ist, sie befähigen ihn, selbst Angriffe zu verhindern.

Angriffe simulieren, Benutzer trainieren

Phishing-Attacken bedienen sich so gut wie aller zur Verfügung stehenden digitalen Kanäle, um an Benutzerinformationen zu kommen. Neben Angriffsvektor Nummer 1, also E-Mails, sind das häufig SMS, Text- und Videonachrichten oder Anrufe. Dabei geben sich die Absender oder Anrufer als Vertreter von Unternehmen aus, denen die meisten Anwender vertrauen. Und zumeist gelingt es Cyberkriminellen auch auf diesem Weg Zugangsdaten zu erbeuten.

Für Unternehmen stehen an verschiedenen Stellen Lösungen zur Verfügung, mit denen sie selbst Phishing-Simulationen durchführen können. Die Benutzer erhalten beispielsweise eine E-Mail, in der sie gebeten werden, geheime Daten oder Benutzerinformationen herauszugeben. Diese E-Mails sind aufgebaut wie echte Phishing-, oder Spear-Phishing-Angriffe. Klickt ein Anwender auf einen solchen Link, öffnet sich die Informationsseite der Phishing-Simulation und weist ihn darauf hin, dass er gerade auf einen Angriff hereingefallen ist. Dank realistischer Simulationen erkennen die Benutzer, wie schnell man selbst auf einen solchen Angriff hereinfallen kann. Gleichzeitig speichert die Simulation, welche Benutzer anfällig für welche Art von Angriffen sind – was wiederum bei der individuellen Schulung hilft. Anspruchsvolle Security Awareness Trainings generieren zusätzlich umfassende Berichte, die aufzeigen, wo im Unternehmen dringend Handlungs- oder Nachholbedarf besteht.

Fazit

Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter gezielt im Umgang mit Malware / Ransomware und Phishing schulen, lassen sich Angriffe von Cyberkriminellen erheblich leichter abwehren. Zusätzliche Tools unterstützen die Benutzer dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Regelmäßige Schulungen, welche die nötige Awareness schaffen, sind ein zentraler Baustein innerhalb der grundlegenden Cybersicherheits-Strategie jedes Unternehmens. Oder besser noch: sie sollten es sein. (Vipre: ra)

eingetragen: 20.10.22
Newsletterlauf: 19.01.23

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Schutz der Infrastruktur durch Mikrosegmentierung

Im letzten Jahr hatten weltweit 90 Prozent der Unternehmen einen Sicherheitsvorfall (Barracuda Marktreport The State of Industrial Security in 2022). Mit der fortschreitenden technologischen Entwicklung nimmt die Zahl der IIoT-Geräte, die mit dem internen Netzwerk oder direkt mit dem Internet verbunden sind, zu. Dadurch wächst die Angriffsfläche für Ransomware-Attacken mit oft verheerenden Folgen. In einer Welt, in der ein einziger Angriff den Geschäftsbetrieb lähmen oder sogar vollständig unterbrechen kann, müssen Unternehmen der IIoT- und OT-Sicherheit Priorität einräumen, um ihre Anlagen wirkungsvoll zu schützen. Das geht, wenn Zero Trust als Sicherheitskonzept in allen Schnittstellen des Unternehmens implementiert wird.

Was macht Lieferketten-Angriffe 2023 so brisant?

Schon immer suchten Angreifer das schwächste Glied in der Kette, um eine Abwehr zu durchbrechen. Das hat sich auch in der heutigen, hochgradig digitalisierten Wirtschaftswelt nicht geändert und schließt auch die Lieferkette der Zulieferindustrie mit ein. Oft haben Lieferanten Zugriff auf interne Systeme ihrer Kunden und ein Hack auf scheinbar bedeutungslose Zulieferer kann für Hackergruppen den Eintritt in das Netzwerk eines Weltkonzerns bedeuten.

Was ist Passworthygiene?

Immer mehr Unternehmen bieten die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten und immer mehr Menschen nehmen ihren Arbeitsplatz mit nach Hause. Für viele Mitarbeiter ist das eine neue und spannende Form der Arbeit inklusive eines veränderten Gefühls für Work-Life-Balance. Allerdings wandern damit auch die Risiken, die bereits in einer Büroumgebung bestanden, mit nach Hause und verstärken sich dort vielleicht zusätzlich.

ChatGPT ein Cybersicherheitsrisiko?

Seit November 2022 sorgt der öffentlich zugängliche Chatbot ChatGPT von OpenAI für Furore. Das Tool bietet viele Vorteile im Unternehmensalltag, aber wie steht es um die Cybersicherheit? Experten warnen, dass Cyberkriminelle ChatGPT nutzen könnten, um Angriffe zu starten. Aber würden sie damit deutlich höhere Schäden anrichten, als sie es aktuell tun?

Gefahren bei der Gebäudeautomation

Von speziellen Gebäuden wie Rechenzentren und Krankenhäusern bis hin zu Hotels, Bürogebäuden und sogar Wohnhäusern – eine Gebäudeautomation kann die Energieeffizienz, die Sicherheit und den Komfort öffentlicher und privater Immobilien verbessern. Egal zu welchem Zweck das Gebäude genutzt wird, erwarten dessen Nutzer stets eine gute Luftqualität, angenehme Temperaturen, angemessene Beleuchtung und die nötige Sicherheit. Moderne Gebäudeautomationssysteme (BAS – Building Automation System) können diese Erwartungen erfüllen.

Meldungen: Hintergrund

Eine neue Ära der Unternehmensverantwortung bricht an

Das Rätselraten um die Veröffentlichung der US-amerikanischen Cyber-Sicherheitsstrategie ist beendet: Am 02. März hat die Biden-Harris-Regierung ihr 39 Seiten umfassendes Papier vorgestellt. Darin geht es unter anderem um die Rolle der großen Technologieunternehmen bei der Verhinderung von Cyber-Angriffen auf US-amerikanische Bürger, Organisationen und Territorien.

Ehrenkodex im Darknet?

Zwischen 2020 und 2022 wurden im Darknet mehr als eine Million Nachrichten zu Vermittler- beziehungsweise Treuhanddiensten gepostet. Laut einer aktuellen Kaspersky-Analyse unterstützen Treuhänder als Drittvermittler Cyberkriminelle, die Daten und Dienstleistungen kaufen, verkaufen oder eine Partnerschaft eingehen möchten. Sie sollen die Erfüllung von Vereinbarungen kontrollieren und das Betrugsrisiko verringern.

Richtlinien zur Stärkung der Cybersecurity

Die US-Regierung hat am 2. März 2022 neue Richtlinien zur Stärkung der Cybersecurity vorgestellt. Ziel der National Cybersecurity Strategy ist es, die Software Supply Chain sicherer zu machen und Anwendungen und Systeme vor Angriffen und Ransomware-Attacken zu schützen. Das hat auch Auswirkungen auf Softwareanbieter und ihren Umgang mit Open Source Software(OSS)-Komponenten im Rahmen der Softwarenentwicklung.

Revolution der Ransomware-"Branche"?

Trend Micro veröffentlichte eine neue Studie, die sich mit den zu erwartenden Veränderungen im Bereich Ransomware beschäftigt. Darin warnen die Bedrohungsexperten vor einer möglichen Revolution der Ransomware-"Branche": Cyberkriminelle expandieren in andere illegale Geschäftsmodelle und schließen sich mit staatlichen Akteuren oder dem organisierten Verbrechen zusammen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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