Internet der Dinge (IoT) im Fadenkreuz


Cybersicherheitsprognosen: APTs werden mit einem erneuten Fokus auf den Bankensektor zeigen
Es ist zu erwarten, dass Angriffe häufiger werden, die auf intelligente und vernetzte Geräte wie Babyphones, Überwachungskameras und andere Haushaltsgeräte abzielen, also das Internet der Dinge (IoT)




Von Liviu Arsene, Senior e-threat Analyst, Bitdefender

Ransomware stand jahrelang an der Spitze der von Cyberkriminellen meistgenutzten Angriffswerkzeuge. Kurzzeitig hatte sie ihre Spitzenposition in der ersten Jahreshälfte 2018 an Kryptojacker verloren, steht zum Ende des Jahres nun aber wieder an der Spitze. Das Geschäftsmodell ist für Cyberkriminelle also weiterhin sehr profitabel. Die Securityexperten von Bitdefender wagen jährlich im Dezember eine Prognose zu den Gefahren im Internet des kommenden Jahres. Dies sind die Top Ten des Bitdefender-Teams zu den Cyberbedrohungen 2019.

Ransomware bleibt stabil
Ransomware, die profitabelste Form von Malware, bleibt eine ständige Bedrohung. Es wird immer noch täglich eine hohe Anzahl von Infektionen registriert. Aber die gute Nachricht ist, dass Ransomware nicht mehr wächst, sie stagniert. Grund für die Stagnation ist neben neuen kriminellen Methoden wie Kryptojacking die Entwicklung dedizierter Lösungen, die direkt darauf abzielen Ransomare zu verhindern. Es wird immer neue Versionen von Ransomware geben, einige komplexer als andere, aber es ist nicht zu erwarten, dass Ransomware deutlich größere Ausmaße annimmt als bisher.

Internet der Dinge (IoT) im Fadenkreuz
Es ist zu erwarten, dass Angriffe häufiger werden, die auf intelligente und vernetzte Geräte wie Babyphones, Überwachungskameras und andere Haushaltsgeräte abzielen, also das Internet der Dinge (IoT). Auch vernetzte Produkte in der Krankenversorgung sind bei weitem nicht sicher. Tatsächlich könnten sogar Implantate, die drahtlose Konnektivität unterstützen, zu den ersten Ransomware-Angriffen führen, bei denen Patienten bezahlen oder sterben müssen.

Ein weiterer bemerkenswerter Trend in der IoT-Landschaft: Die Hersteller verlagern ihre IoTs schrittweise von WiFi auf LTE und von ipv4 auf ipv6. Dieser Wandel verspricht zwar mehr Sicherheit, wird jedoch als relativ neues Terrain für das IoT-Ökosystem wahrscheinlich zu Beginn das eine oder andere Sicherheitsleck öffnen.

Angriffe auf MacOS nehmen zu
Der Anteil von Apple am Desktop-Markt steigt und mit ihm wächst auch Malware, die zur Infektion von Macs entwickelt wurde. Wir prognostizieren eine Zunahme der Anzahl von Angriffen auf Mac-Anwender, was sich bereits in unserer internen Telemetrie abzeichnet. Unsere Daten zeigen nicht nur neue MacOS-spezifische Malware, sondern auch Mechanismen und Tools, die darauf abzielen, für Mac-spezifische Funktionen nach einem Verstoß zu nutzen.

MACROs und dateilose Angriffe im Aufwind
Angriffe, die MACROs in Microsoft Office nutzen, werden ebenfalls an Zahl und Umfang zunehmen. MACROs sind für Anwender eine sicher geglaubte Funktion und machen sie so zum perfekten Köder für Opfer. Wir erwarten, dass dateilose Angriffe - wie z.B. solche, die PowerShell und andere systemgebundene Formate wie reg, mshta etc. nutzen - im kommenden Jahr vermehrt zunehmen.

Potenziell unerwünschte Anwendungen (PUA) und Kryptojacking
Potenziell unerwünschte Anwendungen (PUA), einschließlich Adware, stellen an sich keine große Bedrohung dar, sind aber auch nicht makellos. So können User beispielsweise eine scheinbar legitime Anwendung herunterladen, ohne zu wissen, dass sie mit einem Krypto-Miner oder sogar Malware gebündelt sein kann. Wir prognostizieren einen Anstieg der in Webseiten eingebetteten auf JavaScript basierten Kryptominer.

Schließlich ist auch mit einer Verlagerung von Drive-by-Downloads von Malware zu Drive-by-Mining zu rechnen das ist die Verwendung von Web-Mining-APIs, die Krypto-Mining direkt im Browser des Benutzers durchführen. So müssen Opfer nicht einmal ein Exploit-Kit auf ihren Computer herunterladen, um Opfer von Malware zu werden.

Bekämpfung unsichtbarer Bedrohungen
Exploits auf Netzwerkebene werden im nächsten Jahr ins Rampenlicht rücken. Forscher werden erhebliche Ressourcen aufwenden müssen, um in Hardware eingebaute Hintertüren oder Designfehler zu analysieren.

APTs zielen wieder auf Banken
Wir erwarten, dass sich weiterhin APTs (Advanced Persistent Threat) mit einem erneuten Fokus auf den Bankensektor zeigen werden. Diese Bedrohung ist eine verdeckte Methode, die sich in einem Netzwerk der gehackten Organisation verankert und über längere Zeit unentdeckt bleiben kann. In der Vergangenheit wurde diese Malware über Phishing-E-Mails oder Insider verbreitet und Hacker erbeuteten angeblich Hunderte Millionen Dollar nicht nur von Banken, sondern auch von mehr als tausend Privatkunden.

DSGVO wird Zähne zeigen
Hier kommt eine positive Vorhersage: Dank der Bemühungen der EU, personenbezogene Daten besser zu schützen, sollten weniger persönliche Nutzerdaten verloren oder gestohlen werden. Sicherheitsvorfälle werden auf Unternehmensebene nun viel gründlicher eingedämmt, um Sanktionen zu vermeiden, die ein Unternehmen in den Konkurs treiben könnten. Die DSGVO kann Geldbußen von bis zu 4 Prozent des Jahresumsatzes verhängen.

Einmischung in die Europa-Wahlen
2019 findet die Wahl des Europäischen Parlaments statt. Die jüngsten Entwicklungen in den USA sind ein Anzeichen dafür, dass wir auch in Europa mit Turbulenzen rechnen sollten - einschließlich staatlicher Angriffe auf Wahlsysteme, Social-Media-Propaganda und anderer Formen der "Einmischung".

Fintech und Mobility eine spannende Kombi für Hacker
Fintech Services ebnen den Weg zu einem sehr profitablen neuen Trend für Hacker, insbesondere im mobilen Bereich. Je mehr Geld diese meist mobilen Services im Namen ihrer Nutzer verwalten oder je enger die Integration mit den traditionellen Bankensystemen ist, desto mehr Aufmerksamkeit werden sie von Cyberkriminellen erhalten. 2019 werden voraussichtlich neue Bedrohungen für diese spezifischen Dienste entwickelt werden.
(Bitdefender: ra)

eingetragen: 07.01.19
Newsletterlauf: 12.02.19

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Zunahme von Deepfake-Vorfällen

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Prominente als Lockvögel für einen perfiden Liebesbetrug im Internet: Moderne Heiratsschwindler (sogenannte "Love Scammer") haben sich mit den Namen der Schauspieler Igor Jeftić und Dieter Fischer der beliebten ZDF-Vorabendserie "Rosenheim Cops" das Vertrauen älterer Menschen im Internet erschlichen und sie um ihr Geld betrogen.

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

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Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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