Corona wird zum Aufhänger für Phishing-Mails

Cyberthreat Report: Auf diese Cyberbedrohungen müssen sich Unternehmen 2021 einstellen

In den gefälschten E-Mails befinden sich Links zu kompromittierten Websites oder infizierte Anhänge



Das Jahr 2020 hat uns mit einigen Herausforderungen konfrontiert – und auch die Cyberkriminellen waren nicht untätig: Mit immer perfideren Methoden schaffen sie es, Unternehmen um große Summen zu betrügen. Die IT-Sicherheitsexperten von Hornetsecurity werfen daher in ihrem neuen Cyberthreat Report 2nd Edition 2020 einen genauen Blick auf das Haupteinfallstor für Cyberkriminelle: die E-Mail-Kommunikation.

Welche neuen Gefahren sind 2020 aufgetaucht und worauf müssen sich Unternehmen beim Öffnen ihres Postfachs auch 2021 gefasst machen?

Emotet ist zurück

Die cyberkriminelle Gruppe hinter Emotet stoppte die Verbreitung am 07. Februar dieses Jahres – nicht ungewöhnlich, denn seit der Identifizierung des Schadprogramms im Jahr 2014 gab es immer mal wieder Zeiten, in denen kein Emotet Malspam verschickt wurde. Während der inaktiven Zeit registrierten Security Analysten Veränderungen des Emotet Loaders und das Hornetsecurity Security Lab prognostizierte daraufhin die zeitnahe Rückkehr "der weltweit gefährlichsten Schadsoftware". Am 17. Juli war es schließlich soweit und das Emotet Botnet nahm seine Aktivitäten erneut auf und Unternehmen müssen fortan wieder um ihre Sicherheit fürchten.

Corona wird zum Aufhänger für Phishing-Mails

Cyberkriminelle machen sich immer häufiger medienwirksame Ereignisse wie die Corona-Pandemie zu Nutze und versuchen mit thematisch bezugnehmenden Phishing-E-Mails an vertrauliche Daten zu gelangen oder Malware in Systeme einzuschleusen. Aufgrund der thematischen Sensibilisierung und der Angst, relevante Informationen zu verpassen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass solche E-Mails vom Empfänger geöffnet werden.

Während der Corona-Krise konnten die Security-Analysten von Hornetsecurity das Ausnutzen von aktuellen, bevorstehenden oder kritischen Ereignissen besonders häufig beobachten. In den gefälschten E-Mails befinden sich Links zu kompromittierten Websites oder infizierte Anhänge. Der Empfänger wird im Mailtext dazu aufgefordert diese zu öffnen, da sie angeblich Informationen über Maßnahmen enthalten, die vor einer Infektion mit dem Virus schützen. Wird die Aufforderung befolgt, ist es äußerst wahrscheinlich, dass unbemerkt Malware auf das interne IT-System gelangt.

Neue Masche: aus Ransomware wird Ranshameware

Ransomware ist eine der "gefürchtetsten" und am schnellsten wachsenden Schadsoftware-Arten der Welt – jährlich verursacht Erpressungssoftware zunehmend höhere Schäden für betroffene Unternehmen. Schätzungen zufolge wird der finanzielle Aufwand im Jahr 2020, der durch Ransomware-Attacken ausgelöst wird, weltweit bei rund 17 Milliarden Dollar liegen.

Nachdem sich die Ransomware per E-Mail im Unternehmensnetzwerk eingenistet hat, kundschaftet sie häufig die auf dem System befindlichen Daten aus und verschlüsselt sie. Höchstens gegen Lösegeldzahlung werden die Daten wiederhergestellt.

Manche Hackergruppen setzen 2020 allerdings nicht mehr nur auf die Verschlüsselung von Daten mit Ransomware, sondern weiten ihre Erpressungsstrategien aus: Bevor die Daten der Opfer auf den kompromittierten Rechnern verschlüsselt werden, kopiert die Ransomware die Dateien auf die Server der Angreifer, die dann mit der Veröffentlichung dieser sensiblen Informationen auf sogenannten "Public Shaming"-Seiten drohen. Diese Angriffstechnik, eine Mischung aus Ransomware und "Public Shaming", bezeichnen Hornetsecuritys Security-Analysten als "Ranshameware".

So schützen sich Unternehmen richtig

Da die E-Mail-Kommunikation das Haupteinfallstor für Cyberkriminelle ist, gilt es, dieses mit tiefgehenden KI-gestützten Filtersystemen zu sichern. Diese müssen in der Lage sein auch die fortschrittlichsten Malware-Arten lückenlos zu erkennen und unschädlich machen zu können.

Hornetsecurity hat dafür den cloudbasierten Service Advanced Threat Protection entwickelt, der mit Freezing, URL-Scanning, Rewriting und Sandboxing auch die bestgetarnten Bedrohungen identifiziert und von der IT-Infrastruktur fernhält. Weitere Informationen gibt es hier: Advanced Threat Protection.

Alles über aktuelle Cyberbedrohungen mit dem neuen Cyberthreat Report

Neben Emotet, Phishing und Ranshameware gibt es viele weitere Cybergefahren, denen sich Unternehmen bewusst sein müssen.

Damit Sie umfassend über die aktuelle IT-Bedrohungslage informiert sind, veröffentlicht der Cloud E-Mail Security Provider Hornetsecurity regelmäßig Analysen aus dem Hornetsecurity Security Lab.

(Hornetsecurity: ra)

eingetragen: 26.12.20
Newsletterlauf: 02.02.21

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Meldungen: Hintergrund

Täter im Internet als "Rosenheim Cops"

Prominente als Lockvögel für einen perfiden Liebesbetrug im Internet: Moderne Heiratsschwindler (sogenannte "Love Scammer") haben sich mit den Namen der Schauspieler Igor Jeftić und Dieter Fischer der beliebten ZDF-Vorabendserie "Rosenheim Cops" das Vertrauen älterer Menschen im Internet erschlichen und sie um ihr Geld betrogen.

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

Immer mehr Menschen – insbesondere Frauen und Mädchen – werden Opfer von Deepfakes, täuschend echt wirkenden Bildern, Videos oder Tonaufnahmen. Diese werden beispielsweise zum Mobben, in Rachepornos oder zur Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt. Mehr als 90 Prozent der Deepfakes sollen im Internet in den Bereichen Pornografie und Nacktheit auftauchen – die Opfer sind in aller Regel weiblich.

Gegen Quantencomputer-Bedrohungen wappnen

Am 14. April 2024 war World Quantum Day. Er ist eine Initiative von Quantenwissenschaftlern aus 65 Ländern. Ziel dieses Tages ist es, das öffentliche Bewusstsein und das Verständnis für Quantenwissenschaft und Quantentechnologie auf der ganzen Welt zu fördern. An diesem Tag ist es unerlässlich, die rasanten Fortschritte hervorzuheben, die wir im letzten Jahr im Quantenbereich erlebt haben und die uns aus der Welt der Wissenschaft in die Welt der Umsetzung geführt haben.

Lockbit: Dienstleister im Cybercrime-Umfeld

Als im Februar dieses Jahres die Meldung über die erfolgreiche Zerschlagung der Lockbit Ransomware-Gruppe um die Welt ging, schien es, als wäre den internationalen Ermittlungsbehörden ein entscheidender Schlag gegen die Cyberkriminalität gelungen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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