Cyberangriffe auf Bildungseinrichtungen

Digitalisierung macht Hochschulen zu Zielen für Hacker

Mimecast warnt vor Cyberattacken auf Universitäten und Fachhochschulen



Viele Universitäten bieten eine Mischung von Präsenz- und Onlineveranstaltungen. Die zunehmende Digitalisierung – die gerade jetzt während der Pandemie an Fahrt gewinnt – sorgt dafür, dass sich Bildungseinrichtungen auf eine neue Welle von Cyberangriffen vorbereiten müssen. Mimecast-Experten warnen insbesondere vor der wachsenden Bedrohung durch Lösegeldforderungen. Untersuchungen des Mimecast Threat Intelligence-Teams zeigen, dass die Zahl der Cyberangriffe auf Bildungseinrichtungen weltweit stark zugenommen hat. Während die Forscher im gesamten Jahr 2019 mehr als 1,8 Millionen Angriffe auf die Hochschulbildung registrierten, waren es nach acht Monaten im Jahr 2020 bereits fast 2,8 Millionen Angriffe.

Mehrere Länder wurden in letzter Zeit mit Lösegeldangriffen im Hochschulbereich konfrontiert. In vielen Fällen drohen Kriminelle damit, die verschlüsselten Daten preiszugeben, wenn das Lösegeld nicht bezahlt wird. Dies veranlasste die Universität von Utah zur Zahlung von fast einer halben Million Dollar. Nur so konnte die Universität verhindern, dass Studiendaten nach außen dringen. 2019 waren beispielsweise auch die Uni in Gießen und die Katholische Hochschule in Freiburg Ziel eines Hackerangriffs.

Cybersicherheit hat noch keine Priorität

Fachhochschulen und Universitäten verfügen über eine Fülle wertvoller Informationen: von Forschungsdaten bis hin zu persönlichen Daten von Studenten und Angestellten, die geschützt werden müssen. Angriffe auf Hochschulen in der Vergangenheit und die COVID-19 Pandemie wirken als Katalysator für Veränderungen. Trotzdem sind die Budgets für Sicherheit oft begrenzt. Daher rät Dr. Francis Gaffney, Direktor der Threat Intelligence bei Mimecast und Gastdozent an verschiedenen britischen Universitäten zu folgenden Maßnahmen, die ergriffen werden können:

Verschärfung der IT-Policies – "Es ist wichtig, dass die IT-Abteilung eine klare Richtlinie zu Dingen wie Passwortnutzung, Verschlüsselung, Backups und Anti-Malware hat. Die IT muss auch aktiv zum Thema Sicherheit kommunizieren, zum Beispiel durch Warnungen vor neuen Phishing-Kampagnen. Das trägt zur Sensibilisierung von Studenten und Mitarbeitern bei."

Strenge Zugangskontrolle – "Jetzt, da Bildung oft virtuell stattfindet, ist es entscheidend, dass Universitäten und Fachhochschulen die Identität der Studenten mit Sicherheit feststellen können. Darüber hinaus empfehle ich, den Fernzugriff auf Systeme und Daten für Studenten so weit wie möglich einzuschränken. Gewähren Sie den Zugang nur dann, wenn er unbedingt notwendig ist."

Awareness-Training für Studenten – "Cyberkriminelle zielen zunehmend auf Studenten ab, die oft anfällig für Social Engineering* sind. Ein obligatorisches Training für jeden, in dem auf die Gefahren hingewiesen und geschult wird, wie diese selbst erkannt und eingedämmt werden können, wäre ein guter Schritt. Mit einem gewissen Humor aufbereitet, kommt auch dieses vermeintlich trockene Thema gut an und der Unterrichtsstoff bleibt haften. In einer idealen Welt ist Cybersicherheit tatsächlich Teil des Lehrplans.”

Maßnahmenplan – "Stellen Sie sicher, dass Sie als Organisation einen Maßnahmenplan parat haben. Wie verhalten Sie sich im Falle einer Lösegeld-Forderung? Wie sind die Aufgaben verteilt und wie kommunizieren Sie intern und extern? Backups sind wichtig, aber verlassen Sie sich nicht blind darauf. Auch die University of Utah hatte Backups und zahlte trotzdem das Lösegeld.”

"Jede Universität und Hochschule sollte jetzt kritisch prüfen, wie sie gegen Angriffe mit Lösegeldforderungen aufgestellt ist und wie sie für den Fall, dass sie infiziert würde, vorgeht. Schließlich soll der Betrieb schnell und sicher wiederaufgenommen werden können", betont Gaffney. "Wir erwarten in den kommenden Monaten einen neuen Höhepunkt, auch weil immer mehr Bildungseinrichtungen das Lehrmaterial online anbieten. Das vergrößert die Angriffsfläche für Cyberkriminelle." Aus seiner eigenen Erfahrung weiß der ehemalige Chemielehrer Gaffney, wie abhängig Universitäten, Fachhochschulen und auch Schulen von der digitalen Technologie sind. "Deshalb bin ich sehr besorgt darüber, dass Cybersicherheit nicht immer eine Priorität in der Hochschulbildung ist."

Bei Social Engineering handelt es sich in der Regel um recht ausgeklügelte Angriffe, die auf einer umfangreichen Analyse von Lebensmustern basieren, einschließlich der Erforschung von Suchverhalten, um spezifische, maßgeschneiderte Köder in Form von Websites und maßgeschneiderte E-Mails zu entwickeln. (Mimecast: ra)

eingetragen: 10.10.20
Newsletterlauf: 21.01.21

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Meldungen: Hintergrund

Drohendes TikTok-Verbot in den USA

Am 13. März 2024 kam das US-Repräsentantenhaus zusammen und verabschiedete einen Gesetzesentwurf, der den chinesischen Eigentümer von TikTok – ByteDance – per Gesetz dazu zwingen soll, die Videoplattform zu verkaufen. Jetzt geht der Entwurf an den US-Senat. Adam Marrè, Chief Information Security Officer bei Arctic Wolf und ehemaliger FBI Special Agent und Cyber Investigator, ordnet die Entwicklungen rund um TikTok und ihre möglichen Konsequenzen für die globale Internetwirtschaft ein.

Verschlechterung der Sicherheitslage

Verschieden große Budgets für die Abwehr je Firma tragen erheblich zur Verschlechterung der Sicherheitslage bei. Es besteht eine große Kluft zwischen Unternehmen, die über die Finanzkraft verfügen, um fortschrittliche Sicherheitslösungen zu implementieren, und solchen, die sich dies nicht leisten können.

Nachfrage nach HDDs mit höheren Kapazitäten

Festplatten speichern Daten zuverlässig und basieren auf bewährter Technologie. Dank hoher Kapazitäten bei niedrigen Kosten pro Kapazitätseinheit sind sie eine ausgezeichnete Grundlage für die Datenspeicherung in verschiedenen Branchen und Anwendungen, etwa in Rechenzentren, in der Videoüberwachung, im Gaming und im Cloud Computing.

Bedrohliche Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle

Cyber-Angriffe gehören fast schon zum Business-Alltag. 58 Prozent der deutschen Unternehmen waren im letzten Jahr betroffen, so eine aktuelle Umfrage. Neue Technologien von Quantencomputern bis zu künstlicher Intelligenz könnten die Ausmaße und Auswirkungen von Cyber-Kriminalität allerdings noch weiter steigern.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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