Eine neue Ära der Unternehmensverantwortung bricht an

US-Regierung kündigt nationale Strategie für Cyber-Sicherheit an

Verhinderung von Cyber-Angriffen auf US-amerikanische Bürger, Organisationen und Territorien



Das Rätselraten um die Veröffentlichung der US-amerikanischen Cyber-Sicherheitsstrategie ist beendet: Am 02. März hat die Biden-Harris-Regierung ihr 39 Seiten umfassendes Papier vorgestellt. Darin geht es unter anderem um die Rolle der großen Technologieunternehmen bei der Verhinderung von Cyber-Angriffen auf US-amerikanische Bürger, Organisationen und Territorien. Das offizielle Dokument ruft dazu auf, "die Verantwortung für die Verteidigung des Cyberspace neu zu verteilen". Einzelpersonen, kleine Unternehmen und lokale Regierungen sollen demnach von der Verantwortung für Angriffe, etwa durch Ransomware, befreit werden.

Der von Präsident Joe Biden vorgeschlagene Plan besteht zwar bislang mehr aus Zielvorgaben als aus tatsächlich durchsetzbaren Regeln. Er skizziert jedoch, wie die künftigen gesetzlichen Entwicklungen in diesem Bereich aussehen könnten. So sollen die Cyber-Sicherheitsanforderungen an Unternehmen, die für die Verwaltung kritischer digitaler Infrastrukturen zuständig sind, erhöht werden. Betroffen wären davon vor allem die Anbieter von Cloud-Diensten, die einen Großteil der Infrastruktur verwalten. Sie sollen gezwungen werden, Mindestsicherheitsstandards einzuhalten, ansonsten machen sie sich strafbar.

Der Plan hat in den USA eine Debatte ausgelöst, wie der öffentliche und der private Sektor zusammenarbeiten können, um die Herausforderungen im Bereich Datensicherheit zu bewältigen. Und er ist ein klares Bekenntnis dafür, dass die Bedrohungen für die Bürger und Organisationen des Landes adressiert werden.

Aus dem Papier ergeben sich drei wichtige Schlussfolgerungen:

1. US-Organisationen sind zu Best Practices zur Stärkung ihrer Resilienz gezwungen

Sollten die Vorgaben der Biden-Harris-Regierung umgesetzt werden, wird es für Unternehmen nicht mehr möglich sein, schwache Cyber-Sicherheitsmaßnahmen durch den Abschluss einer Versicherung auszugleichen. Um die Einhaltung der Compliance mithilfe von Best Practices zu gewährleisten, werden bestehende Regulierungsbehörden einbezogen. Wie bei jeder neuen Regelung werden diejenigen, die frühzeitig handeln, wahrscheinlich ihre größten Nutznießer sein. Wer hinterherhinkt, muss mit höheren Kosten – unter anderem durch Bußgelder – sowie mit einem Mangel an Skills im Compliance-Bereich rechnen.

2. Eine neue Ära der Unternehmensverantwortung bricht an

Die US-Regierung will Unternehmen in die Verantwortung nehmen, die von ihnen verwalteten Daten zu schützen. Wenn die Schutzmechanismen versagen, muss dies gemeldet werden. Zudem sollen Softwareentwickler verpflichtet werden dafür zu sorgen, dass Software nicht mit Sicherheitslücken ausgeliefert wird. Ziel ist es, die Last der Einhaltung der Vorschriften zu verteilen.

3. Verordnung über personenbezogene Daten in Sicht

Dem Strategiepapier zufolge wird die US-Verwaltung die gesetzlichen Maßnahmen dabei unterstützen, die Erhebung, Verwendung, Übertragung und Speicherung personenbezogener Daten zu begrenzen. Nach jahrelangen Debatten ist die neue Strategie ein klares Signal, dass die Biden-Harris-Regierung eine nationale Verordnung im Stil der europäischen Datenschutzgrundverordnung befürwortet. Unternehmen sollten bereits jetzt damit beginnen zu ermitteln, über welche personenbezogenen Informationen sie verfügen. Je länger sie dies hinauszögern, desto mehr Daten müssen sie verwalten, was den Prozess immer komplizierter macht.

Die Vereinigten Staaten sind in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Akteur auf der Weltbühne. Und mit dem Strategiepapier sendet die US-Regierung ein klares Signal an die internationale Gemeinschaft. Sollten die geplanten Gesetze verabschiedet werden, dürften sie einen starken Einfluss darauf haben, wie Organisationen mit dem Datenschutz umgehen – ein Vorteil für alle Beteiligten.

"Aber auch Deutschland sollte seine Bemühungen für mehr Cyber-Sicherheit verstärken. Viele der bisherigen Maßnahmen greifen zu kurz und müssen nachhaltig verbessert werden", erläutert Ralf Baumann, Country Manager Germany bei Veritas Technologies. "Es bleibt daher zu hoffen, dass das Strategiepapier der Biden-Harris-Regierung die Entwicklung einer nationalen Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland vorantreibt. Das Thema muss hierzulande eine höhere Priorität bekommen – und zwar in allen gesellschaftlichen Bereichen". (Veritas Technologies: ra)

eingetragen: 24.03.23
Newsletterlauf: 21.06.23

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Meldungen: Hintergrund

Risiken von KI-generierten Phishing-Attacken

Bislang hatten Organisationen ihre größte Schwachstelle beim Kampf gegen Cyberkriminalität gut im Griff: die Mitarbeitenden wurden erfolgreich geschult und sensibilisiert. Aber nun nimmt mit KI-generiertem Social-Engineering-Betrug eine neue Welle Fahrt auf. Bis die Technologie reif ist, muss der Mensch den Wachhund spielen. Organisationen haben sich intensiv mit einer ihrer kritischsten Cybersecurity-Komponente auseinandergesetzt: den Mitarbeitenden. Sie begegnen der "Schwachstelle Mensch" mit kontinuierlichem Training und vertrauen mittlerweile häufig darauf, dass die Nutzer zum Beispiel potenzielle Phishing-Attacken aufgrund sprachlicher Unregelmäßigkeiten oder falscher Rechtschreibung und Grammatik erkennen. Aber KI-gesteuerte Sprach-und Inhaltsgeneratoren wie ChatGPT sind auf dem besten Weg, diese verräterischen Elemente aus Scams, Phishing-Versuchen und anderen Social-Engineering-Angriffen zu entfernen. Eine gefälschte E-Mail vom "Vorgesetzten" kann dank künstlicher Intelligenz überzeugender als jemals zuvor klingen und die Beschäftigten werden es unzweifelhaft schwerer haben, Fakt und Fiktion zu unterscheiden.

Schlüsselelemente der IoT-Sicherheitsvorschriften

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So schützt sich der Mittelstand vor Cyberangriffen

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) werden zunehmend Ziel von Cyberattacken. Durch geraubte Passwörter verschafften sich Hacker bereits Zugang zu Netzwerken und Daten von jedem dritten deutschen KMU. HID, weltweit führender Anbieter von vertrauenswürdigen Identitätslösungen, zeigt, wie sich KMU mithilfe von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) schützen.

Mehr als 3 Milliarden Dollar durch Kryptowährungsbetrug

Proofpoint berichtete erstmals 2022 über das Aufkommen von Konversationsbetrug. Die Interaktion zwischen Angreifer und Zielperson beginnt mit einer scheinbar harmlosen Nachricht. Wenn die Zielperson den Köder schluckt, kann der Angreifer Tage oder sogar Wochen damit verbringen, scheinbar harmlose Texte auszutauschen, bevor er versucht, Informationen, Geld oder Zugangsdaten zu stehlen.

Cyberattacken: Unverändert erhöhte Bedrohungslage

Der Digitalausschuss hat sich mit den zuletzt gestiegenen Angriffen auf Bundes- und Landesbehörden über sogenannte DDoS-Attacken befasst. Die Cyber-Bedrohungslage durch Ransomware- und DDoS-Angriffe sei seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den ersten Angriffen auf das Viasat-Satellitennetzwerk nach wie vor erhöht, betonte ein Vertreter des Bundesinnenministeriums im Ausschuss.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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