Ransomware: Lösegeld gegen Daten


"Trends Report 2016": 2016 wird ein wegweisendes Jahr der Cyber-Sicherheit
Aufklärung für sicherheitsrelevante Themen sowie proaktive Herangehensweise als Schlüssel für bestmöglichen Schutz digitaler Güter

(11.02.16) - Eset veröffentlichte ihren "Trends Report" für das Jahr 2016. Dieser gibt auf 71 Seiten einen Ausblick darauf, welche sicherheitsrelevanten Themen in diesem Jahr besonders wichtig sein werden. Im Fokus stehen dabei unter anderem das Internet der Dinge, tückische Verschlüsselungs-Schadsoftware (Ransomware), Windows 10 sowie neue Gefahren aus dem Web für Kinder.

Die einzelnen Kapitel des Eset Trends Report 2016 beschäftigen sich mit den nachfolgenden Themen:

Internet der Dinge: Vernetzung birgt Gefahren
Ob Haushaltsgeräte, Wearables, Autos oder industrielle Maschinen das Internet ist überall und wird auch in diesem Jahr immer neue Endgeräte und Orte ans Netz bringen. Dieser Anstieg der digitalen Vernetzung birgt neue Chancen für Hacker und Schadprogramme, gleichzeitig neue Risiken für Nutzer innovativer Technologien. Dabei wird es im neuen Jahr von hoher Wichtigkeit sein, nicht nur vor Angriffen zu schützen, sondern auch die Verfügbarkeit von Daten und Informationen zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen.

"Wir sollten keine Angst vor neuen Technologien haben viel wichtiger ist es, sich über ihre Implikationen im Klaren zu sein."

Ransomware: Lösegeld gegen Daten
Mit neuen Variationen und Varianten wird diese heimtückische Erpressungs-Malware sowohl für Privatleute wie auch Geschäftstreibende eine große Gefahr darstellen. Die Verschlüsselung von sensiblen Daten bei nachfolgender Erpressung eines Entschlüsselungs-Lösegeldes wird auch 2016 ansteigen, da ist sich Eset sicher.

"In den letzten Monaten des Jahres 2015 machten unsere Systeme einen signifikanten Anstieg von Ransomware aus, der direkt auf Geräte zielt, die mit dem Internet der Dinge in Verbindung stehen."

Crimeware: Neue Form der Wirtschaftsspionage auf dem Vormarsch
Ob Botnets, Phishing oder globale Malware-Kampagnen: Wirtschaftsspionage hat eine neue Qualität erreicht. Wieso Kooperationen zwischen Security-Firmen, Staaten und Sicherheits-Institutionen zwingend notwendig sind, um sensible Infrastrukturen vor Angreifern wie Operation Liberpy, Buhtrap, Waski oder Brolux zu schützen, erklärt der Eset Trends Report.

"Die Barriere, die allgemein einsetzbare Malware und gezielte Attacken voneinander trennt, weicht zunehmend auf."

Mobile Sicherheit: Malware und andere Verwundbarkeiten
Auch im neuen Jahr bleibt die Menschheit mobil vernetzt und ist somit auch unterwegs digital verwundbar. Der Report zeigt die Meilensteine des Vorjahres auf und leitet daraus ab, was von mobiler Malware zu erwarten ist.

"Weil Smartphones und Tablets immer mehr Dienste anbieten, die sensible Informationen erheben oder enthalten, wandern diese Plattformen zunehmend ins Visier von Cyber-Kriminellen."

Windows 10: Sicherheitsmerkmale und Privatsphäre
Die neueste Windows-Generation erfreut sich einer hohen Adaptionsrate. Eset wirft einen Blick auf die Sicherheitsmerkmale und beleuchtet Datenschutzaspekte. "Es steht außer Frage, dass Windows 10 große Fortschritte in Sachen Sicherheit gemacht hat trotzdem bleiben Vorbehalte bei Privatsphäre und Transparenz bestehen"

Online-Gefahren für Kinder steigen
Kinder und Jugendliche stehen in den Weiten des Internets auch in diesem Jahr zahlreichen Herausforderungen und Gefahren gegenüber. Soziale Netzwerke und Messenger bieten Angreifern immer neue Plattformen, um Minderjährige zu bedrängen: Wie eine Umfrage von Eset zeigt, werden mit 43,1 Prozent meistens Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren Opfer von Bedrängnis im Netz, gefolgt von stolzen 36,9 Prozent zwischen 16 und 18. (Eset: ra)

Eset: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Hintergrund

OEMs unterzeichnen VMware-Verträge - während Kunden zweifeln

Vor kurzem haben die drei führenden Server-OEMs Dell, Lenovo und HPE ihre zuvor ausgelaufenen Verträge mit VMware verlängert, damit sie weiterhin Hyperconverged-Systeme und Server mit vorinstalliertem VMware-Stack verkaufen können.

Zunahme von Deepfake-Vorfällen

Aktuelle Daten verdeutlichen, dass die Bedrohung durch Künstliche Intelligenz (KI) in der Cyberkriminalität als zunehmend ernsthaftes Risiko betrachtet wird. Unternehmen verlagern ihren Fokus daher verstärkt von der reaktiven Abwehr hin zur präventiven Sicherheit.

Täter im Internet als "Rosenheim Cops"

Prominente als Lockvögel für einen perfiden Liebesbetrug im Internet: Moderne Heiratsschwindler (sogenannte "Love Scammer") haben sich mit den Namen der Schauspieler Igor Jeftić und Dieter Fischer der beliebten ZDF-Vorabendserie "Rosenheim Cops" das Vertrauen älterer Menschen im Internet erschlichen und sie um ihr Geld betrogen.

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

Immer mehr Menschen – insbesondere Frauen und Mädchen – werden Opfer von Deepfakes, täuschend echt wirkenden Bildern, Videos oder Tonaufnahmen. Diese werden beispielsweise zum Mobben, in Rachepornos oder zur Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt. Mehr als 90 Prozent der Deepfakes sollen im Internet in den Bereichen Pornografie und Nacktheit auftauchen – die Opfer sind in aller Regel weiblich.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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