Cybersicherheit: Was erwartet uns 2018?


Die zunehmende Beliebtheit von Kryptowährungen und der ständig steigende Kurs vor allem von Bitcoin werden Kryptowallets zu einem beliebten Ziel von Cyberkriminellen machen
Der erfolgreiche Einsatz von Wipern und ähnlicher destruktiver Malware in diesem Jahr wird sich auch 2018 fortsetzen



Petya, WannaCry, BADRABBIT Das sind die Namen der wohl bekanntesten Malware-Kampagnen im Jahr 2017. Doch das sind nur diejenigen, die wegen ihres Ausmaßes weltweit für Schlagzeilen gesorgt haben. Viele Kampagnen blieben der Öffentlichkeit verborgen, was sie jedoch nicht weniger gefährlich macht. Besonders Fälle von Industriespionage unter Nationalstaaten gelangen in den seltensten Fällen überhaupt an die Öffentlichkeit. Doch welchen Bedrohungen sehen sich Organisationen im kommenden Jahr ausgesetzt?

Aus ihren zahllosen Stunden an Beobachtungen und Untersuchungen im vergangenen Jahr leiten die Experten von FireEye, Mandiant und iSIGHT für das kommende Jahr folgende Bedrohungsszenarien ab:

>> Einsatzregeln (Rules of Engagement) für den Cyberspace existieren nicht: Staaten wie Russland, Nordkorea und Iran führen Aktionen im Cyberspace durch, die, mit konventionellen Mitteln durchgeführt, als kriegerisch bewertet würden. Fehlende Normen und Konventionen für den Cyberkrieg werden dieses Problem künftig noch verstärken. Auch die fehlende Möglichkeit einer koordinierten internationalen Antwort auf entsprechende Angriffe wird Nationalstaaten eher ermutigen, weitere Cyberoperationen durchzuführen.

>> Mehr Cyberfähige Staaten: Nationalstaaten, die bereits über effektive Cyberfähigkeiten verfügen, stehen mit ihren Verbündeten und Alliierten im engen Austausch. Dabei werden nicht nur Intelligence-Daten ausgetauscht, sondern auch Cyberwaffen. Dies wird auch dazu führen, dass Staaten, gegen die wirtschaftliche Sanktionen verhängt werden, diese mit Cyberangriffen vergelten.

>> Daten und Angreifer migrieren in die Cloud: Immer mehr Organisationen verlegen ihre Daten in die Cloud. Zwangsläufig folgen ihnen Angreifer dorthin. Zwar ist die Cloud im Allgemeinen schwerer zu hacken, andererseits bekommt das Abphishen von Zugangsdaten dadurch eine höhere Gewichtung. Besonders Phishing auf nationalstaatlichem Niveau wird deutlich zunehmen.

>> Unterhaltungsindustrie im Fokus: Angriffe auf die Unterhaltungsindustrie haben sich in diesem Jahr gehäuft. Mit der steigenden Zahl an populären Serien, Filmen und Spielen steigt auch der Anreiz für Angreifer, sich hier Ziele für Erpressungsversuche zu suchen. Es zeigt auch, dass keine Branche um Investitionen in Sicherheit herumkommt.

>> Bedeutung der DSGVO: Sobald die Datenschutz-Grundverordnung endgültig in Kraft tritt und voraussichtlich erste Strafen für Non-Compliance verhängt werden, wird sich zeigen, dass die DSGVO eine weltweite Revolution für den Umgang mit personenbezogenen Daten darstellt. Schließlich müssen alle Unternehmen, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten, diese Gesetzgebung erfüllen.

>> Zunahme bei Attacken auf die Software Supply Chain: Softwareentwickler werden beliebter als Ziele für Angreifer, da Nutzer darauf vertrauen, dass Updates für ihre Produkte Bugs und Sicherheitslücken beheben. Bei Angriffen auf die Supply Chain wird dieses Vertrauen ausgenutzt, um ihren Schadcode über infizierte Build- oder Update-Server auf offiziellen Wegen zu verbreiten.

>> Mehr destruktive Würmer und Wiper: Der erfolgreiche Einsatz von Wipern und ähnlicher destruktiver Malware in diesem Jahr wird sich auch 2018 fortsetzen. Viele der dann eingesetzten Schadcodes werden dabei fortschrittlichere Varianten der Malware-Familien sein, die bereits in diesem Jahr für Aufsehen gesorgt haben. Ihr zerstörerisches Potenzial wird dabei noch deutlich größer und weiterentwickelter sein als bislang beobachtet.

>> Kryptowährungen als Angriffsziel: Die zunehmende Beliebtheit von Kryptowährungen und der ständig steigende Kurs vor allem von Bitcoin werden Kryptowallets zu einem beliebten Ziel von Cyberkriminellen machen. Dabei reichen die Angriffsvektoren von Malware, die schlecht gesicherte Wallets angreift, über Shimming-Angriffe auf Wallet-Passwörter bis hin zum Diebstahl von Offline-Wallets, um diese per Brute Force zu knacken.

"Die Bedrohungen, die wir in diesem Jahr beobachtet haben, werden 2018 an Stärke gewinnen. Ein Trend war die Entwicklung staatlich unterstützter Hackergruppen aus dem Iran", so Mike Hart, Vice President Central Europe bei FireEye. "Wir gehen davon aus, dass wir nur die Spitze des Eisbergs gesehen haben und erwarten eine weitere Zunahme der iranischen Cyber-Operationen im nächsten Jahr. Dies trägt zur wachsenden Zahl von Bedrohungen bei, gegen die sich Unternehmen mit einer Mischung aus Technologie, Intelligence und Expertise wappnen müssen."
(FireEye: ra)

eingetragen: 17.12.17
Home & Newsletterlauf: 15.01.18


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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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