Hacker im Dark Net missbrauchen Ukraine-Spendenaufrufe

Zunehmend tauchen vermeintliche Spendenaufrufe für die Kriegsopfer auf. Check Point Research wirft einen Blick auf einige Beispiele der betrügerischen Anzeigen

Die Untersuchung von CPR zeigt, dass einige dieser Seiten sogar Teil der offiziellen Spendensammelkampagne der ukrainischen Regierung sind, während andere fragwürdig erscheinen und Anlass zur Sorge geben



Die Sicherheitsforscher von Check Point Research (CPR), der Spezialisten-Abteilung von Check Point Software Technologies, beobachten derzeit, wie sich im Dark Net Anzeigen mit Spendenaufrufen für die Ukraine häufen. Darunter finden sich manche rechtschaffene, doch viele Anzeigen sind betrügerisch und sollen lediglich die Taschen der Drahtzieher füllen.

Wie häufig bei Transaktionen im Dark Net, so finden auch hier die Transaktionen in Krypto-Währungen, wie Bitcoin, statt. Spendengelder sollen anonym über die Blockchain abgewickelt werden. Auf das Dark Net selbst kann man über herkömmliche Suchmaschinen nicht zugreifen. Für den Zugang braucht man spezielle, anonymisierte Browser. CPR warnt ausdrücklich davor, auf diesem Weg zu spenden, da Cyber-Kriminelle aus dem Interesse der Öffentlichkeit am russisch-ukrainischen Krieg ihr Kapital schlagen wollen.

Die Untersuchung von CPR zeigt, dass einige dieser Seiten sogar Teil der offiziellen Spendensammelkampagne der ukrainischen Regierung sind, während andere fragwürdig erscheinen und Anlass zur Sorge geben.

Kurze Zusammenfassung der Resultate:

>> Im Beispiel eines mutmaßlich betrügerischen Spendenaufrufs bittet eine Frau mit dem angeblichen Namen "Marina" über ein persönliches Foto um Spenden. CPR hat zum Ursprung des Fotos recherchiert und fand heraus, dass dieses Bild aus einer deutschen Zeitung stammte.

>> In zweiten Beispiel einer vertrauenswürdigen Spendenanzeige verweist die Dark-Net-Werbung auf eine echte Web-Seite, die bereits rund 13 Millionen Dollar (rund 9 Millionen Euro) in Krypto-Währungen als Spendengelder gesammelt hat.

>> CPR rät, äußerst vorsichtig zu sein.

Betrügerische Werbung – Das Spiel mit der Not von "Marina" und ihren Kindern

In einer Anzeige wird um Spenden für eine angebliche ukrainische Mutter namens Marina gebeten. In einer kurzen Beschreibung heißt es, dass sie und ihre Kinder aufgrund der "sehr schlechten Situation" versuchen, aus der Ukraine zu fliehen, und dafür Geld in Krypto-Währung gespendet werden soll. In dem Aufruf heißt es außerdem: "Jede Münze hilft." Die beigefügten QR-Codes führen zu Adressen von Krypto-Währung-Wallets. Die Recherchen von CPR zeigen: Das Profilbild der Frau scheint einem Zeitungsartikel des deutschen Nachrichtensenders Deutsche Welle (DW) entnommen worden zu sein. Es werden keine weiteren Informationen gegeben, was Fragen über die Authentizität und Legitimität der Seite aufwirft.

Oded Vanunu, Head of Product Vulnerabilities Research bei Check Point Software Technologies, kommentiert die Ergebnisse: CPR hat das Dark Net schon immer genau unter die Lupe genommen. Letztes Jahr haben wir Werbung für gefälschte Coronavirus-Dienste gefunden. Jetzt, da sich der Krieg zwischen Russland und der Ukraine verschärft, tauchen dort Spendenbetrüger auf. In diesen Anzeigen werden gefälschte Namen und Geschichten verwendet, um Menschen zum Spenden zu verleiten. In einem Beispiel sahen wir eine Person, die sich als "Marina" ausgab und ein persönliches Foto mit ihren Kindern in der Hand zeigte. Es stellte sich heraus, dass dieses Bild tatsächlich aus einer deutschen Zeitung stammte. Gleichzeitig gibt es aber legitime Spendenanzeigen für die Ukrainer, von denen wir ein Beispiel zeigen, bei dem über elf Millionen Euro gesammelt wurden. Es finden sich somit sowohl legitime als auch betrügerische Anzeigen im Dark Net. Dieses kann ein gefährlicher Ort sein. Ich empfehle daher allen Spendern dringend, nur wirklich vertrauenswürdige Quellen und Medien zu nutzen. CPR wird das Dark Net während des Krieges beobachten und jedes derartige Fehlverhalten melden." (Check Point S0ftware: ra)

Für weitere Details lesen Sie bitte den Blog-Beitrag: https://blog.checkpoint.com/2022/03/17/crypto-fundraising-for-ukraine-found-on-the-darknet-used-by-cyber-criminals-for-fraud/

(Check Point Software Technologies: ra)

eingetragen: 27.04.22
Newsletterlauf: 03.06.22

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