Jagdrevier für Kryptominer


Sieben Cyber-Bedrohungen während des Sommer-Fußballturniers in Russland
Gefälschte E-Mails an Fußballanhänger werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in Umlauf geraten



Das bevorstehende Fußball-Turnier in Russland diesen Sommer zählt zu den größten Sportereignissen der Welt und Deutschland hat seit 1994 erstmals wieder die Chance, den Titel zu verteidigen. Das größte Fußball-Ereignis der Welt verbindet Menschen aller Nationen, die globale Aufmerksamkeit bei solchen Großevents ist jedoch auch prädestiniert für Cyber-Attacken aller Art, die zum einen Profitmaximierung, aber zum anderen auch geopolitische Destabilisierung als Ziel haben können.

Helge Husemann, Sicherheitsexperte von Malwarebytes, dem führenden Anbieter von Lösungen zur Vermeidung und Behebung von Malware-Bedrohungen, nennt sieben mögliche Gefahren vor und während des Fußball-Turniers in Russland:

>> Spam-Versand mit gefälschten Tickets Gefälschte E-Mails an Fußballanhänger werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in Umlauf geraten, die vermeintliche (Final-)Tickets beinhalten, in denen sich in Wirklichkeit Malware verbirgt.

>> Re-Direction / Highjacking Kriminelle können gefälschte Webseiten bauen, die sich als legitime Seiten des Veranstalters ausgeben, um beispielsweise gefälschte Eintrittskarten zu verkaufen oder private Daten von den Opfern der Seiten zu sammeln. Ebenso können "offizielle Webseiten" rund um das Fußball-Turnier nachgebaut werden, bei denen die URL nur leicht verfälscht wird, wodurch dem Benutzer meist nicht auffällt, dass er auf keiner rechtmäßigen und offiziellen Seite unterwegs ist.

>> Malvertisement / Fake-News Verbreitet werden die nicht legitimen Seiten über Spam-Mails, das Einfügen von iFrames auf kompromittierten Websites, Malvertisement oder über Fake-News, die über soziale Medien wie Facebook oder Twitter in kürzester Zeit rasend schnell Verbreitung finden können dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auf die nicht rechtmäßigen Seiten hereinfallen und Opfer von Cyber-Kriminellen werden.

>> Störung der Infrastruktur Ein besonders hohes Schadenspotenzial besteht bei Angriffen auf die Verfügbarkeit kritischer Infrastrukturen, denen eine große Bedeutung für den reibungslosen Ablauf des Fußball-Turniers zugeschrieben wird. IoT-Geräte könnten für massive DDoS-Angriffe genutzt werden, um diese kritischen Infrastrukturen lahmzulegen, für Chaos zu sorgen oder beispielsweise Lösegeldbeträge zu fordern. Auch ein krimineller Eingriff in die vielen verschiedenen Transportsysteme der Austragungsstädte ist durchaus möglich.

>> Manipulation der Ergebnisse Kriminelle Bots können verwendet werden, um Tools und Geräte zu manipulieren, die für die Erstellung von Ergebnissen von Gewinnern und Verlierern verwendet werden. So ist es möglich, dass die Spielergebnisse des Turniers auf Anzeigetafeln oder diversen Webseiten verfälscht werden, was zur Verwirrung unter Fans führen kann.

>> Angriffsziel: Gäste im Hotel Ransomware und insbesondere das Schürfen von Kryptowährungen können sowohl für Touristen als auch für Sponsoren, den Unternehmen vor Ort oder für den Einzelhandel zu einem Problem werden. In Hotels sind die IT-Sicherheitsvorkehrungen meist erschreckend schwach organisiert und viele Touristen werden vor Ort das öffentliche WLAN mit Endgeräten wie Smartphones, Laptops oder Tablets nutzen. Das stellt ein Jagdrevier für Kryptominer dar, die das Endgerät eines Touristen kapern und so Kryptowährungen wie Bitcoins schürfen können.

>>Internationale Hacker gegen Russland Das Sommer-Fußballtunier in Russland könnte zum Schauplatz des Kräftemessens verschiedener Hackergruppierungen werden. Während russische Hacker in der Vergangenheit für Wanna Cry oder die Cyber-Attacke auf das deutsche Regierungsnetzwerk verantwortlich gemacht wurden, könnten dies konkurrierende Gruppierungen aus anderen Ländern als Anlass nehmen, um ihre Bedrohlichkeit unter Beweis zu stellen. Hierbei wäre die Manipulation der Ergebnisse ebenso denkbar wie die Störung kritischer Infrastrukturen sowie das Infizieren relevanter Systeme mit Ransomware, um das gesamte Sommer-Fußballtunier in Russland auf verschiedenen Ebenen zu torpedieren.

"Wir leben im Zeitalter des Cyber-Warfares die große Aufmerksamkeit eines globalen Sportevents wie dieses ist prädestiniert dafür, dass diverse Hacker-Gruppierungen mit entsprechenden Mitteln ihre Macht demonstrieren und zeigen möchten, wie einfach es ist, russische Infrastrukturen zu stören. Sollte es während des Sommer-Fußballtuniers in Russland tatsächlich zu einem konkreten Cyber-Angriff mit schwerwiegenden Folgen kommen, sollte man beim Definieren der Tätergruppe mit Vorsicht vorgehen. Aus technischer Sicht ist nicht immer unmittelbar festzustellen, welche Tätergruppe hinter einem Cyber-Angriff steckt, zumal auch bewusst falsche Fährten gelegt werden während viele Cyber-Attacken die Profit-Maximierung als Ziel haben, ist nicht auszuschließen, dass größere Angriffe auch politisch motiviert sein können und einer dritten Partei angehängt werden mit dem Ziel geopolitischer Destabilisierung."
(Malwarebytes: ra)

eingetragen: 30.04.18
Newsletterlauf: 30.05.18

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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