Trend: Edge Computing


Trends im Rechenzentrum 2018: Was für IT-Manager jetzt wichtig ist
Der neue 5G-Mobilfunkstandard wird das zu verarbeitende Datenvolumen nochmals drastisch erhöhen



Die digitale Transformation ist in vollem Gange: Bis zum Jahr 2021 könnte wenigstens die Hälfte der globalen Wertschöpfung digitalisiert sein, so eine Prognose der Marktforscher von IDC. Daher wird es für Unternehmen immer wichtiger, die IT-Landschaft zu modernisieren und den Betrieb im Rechenzentrum effizienter zu gestalten. Welche Technologien am besten geeignet sind, zeigt der folgende Ausblick auf Themen wie Managed Cloud Services, Edge Computing und Gleichstrom im Datacenter. Ziel dabei ist, den laufenden Betrieb kostengünstig und zukunftssicher zu gestalten. Ein Kommentar von Andreas Keiger, Executive Vice President Global BU IT Infrastructure, Rittal.

Trend Multi-Cloud
Hybride Multi-Cloud-Umgebungen werden künftig die IT-Agenda bestimmen: Laut IDC könnten bis 2021 schon über 90 Prozent der Unternehmen Multi-Cloud-Plattformen verwenden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: So gibt es keinen One-Stop-Cloud-Anbieter, der sämtliche Anforderungen erfüllen kann, da ein vollständiger Cloud-Stack immer von mehreren Anbietern kommt. Darüber hinaus müssen Performance, Latenzen, Compliance und Risikomanagement häufig individuell realisiert werden, teilweise mit unterschiedlichen Cloud-Anbietern.

Lesen Sie zum Thema "Cloud Computing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

Typische Cloud-Leistungen umfassen Dienste für Infrastruktur (IaaS), Anwendungen (SaaS) und Entwicklungsplattformen (PaaS). Wem dieser Cloud-Mix zu komplex wird, setzt auf externe Anbieter für Managed Cloud-Services: So werden die Cloud-Systeme im Rechenzentrum komplett durch einen IT-Dienstleister ausfallsicher betrieben und gewartet, während die Anwender bequem über ihren Web-Browser oder eine Desktop-Applikation auf die Ressourcen zugreifen können. Um diese Entwicklung zu unterstützen, wird Rittal im Jahr 2018 gemeinsam mit Partnern verstärkt schüsselfertige Rechenzentren inklusive Cloud-Plattform und Managed Services für ausfallsichere Infrastrukturen anbieten.

Trend Edge Computing
Neben dem Ausbau zentraler Rechenzentren werden sich viele Unternehmen künftig intensiver mit dem dezentralen Aufbau von IT-Kapazitäten beschäftigen. Treiber sind zum Beispiel moderne Industrie 4.0-Anwendungen: Durch die dort installierte Fertigungsautomatisierung müssen sehr viele Sensordaten in Echtzeit direkt vor Ort verarbeitet werden. Die Datenübertragung an ein zentrales Rechenzentrum würde eine Echtzeitverarbeitung verzögern und Netzwerke sowie Bestandssysteme überlasten. Aber auch viele andere Szenarien, die mit dem Internet der Dinge (Internet of Things: IoT) arbeiten, erfordern zusätzliche Rechenzentren.

Dazu gehören vernetzte Haushalte und Smart Homes, tragbare Fitness-Tracker und Smart-Watches sowie vernetzte Automobile und IT-Infrastrukturen in Smart Cities. Im Jahr 2019 könnten bereits 40 Prozent der IoT-Daten von Edge-IT-Systemen verarbeitet und analysiert werden, so die IDC-Analysten.

Zudem wird der neue 5G-Mobilfunkstandard das zu verarbeitende Datenvolumen nochmals drastisch erhöhen. Mit Datenraten von bis zu 10 GBit/sec wird zum Beispiel ein Spielfilm in HD-Auflösung innerhalb von nur wenigen Sekunden übertragen. Wer also künftig IoT-Infrastrukturen in schnellen 5G-Netzen betreiben möchte, sollte frühzeitig auch die benötigte Serverleistung bereitstellen, damit Anwendungen die volle Netzkapazität nutzen können. Hierbei kommen Edge-Rechenzentren zum Einsatz: Mit ihnen gelingt der rasche und dezentrale Aufbau von IT-Infrastrukturen, um beispielsweise entfernte Produktionsstandorte oder Smart Cities punktuell mit mehr Rechenleistung zu versorgen.

Wodurch aber zeichnet sich ein Edge-Rechenzentrum aus? Konkret handelt es sich dabei um schlüsselfertige IT-Umgebungen, die als Rack- oder komplette Container-Lösung modular und skalierbar aufgebaut sind. Durch die Erweiterungsmöglichkeiten sind die Lösungen für Unternehmen aller Größe geeignet. Da Komponenten für Kühlung, Energieversorgung, Monitoring und Sicherheit vorinstalliert und aufeinander abgestimmt sind, gelingt der Aufbau einer Edge-Umgebung innerhalb kurzer Zeit.

Mit Gleichstrom-Racks zu mehr Energieeffizienz
Es werden aber auch weiterhin zentrale und homogene Hyperscale-Rechenzentren benötigt. Eine Hyperscale-Infrastruktur ist auf horizontale Skalierbarkeit ausgelegt, mit der sich ein Höchstmaß an Leistung, Durchsatz und Redundanz erzielen lässt, das für Fehlertoleranz und Hochverfügbarkeit sorgt. Betreiber solcher Anlagen stehen vor der Frage, wie sie künftig die laufenden Kosten ihrer Anlagen optimieren. Eine Lösung für mehr Energieeffizienz bieten Gleichstrom-Racks: Mit OCP (Open Compute Project) und Open19 haben sich gleich zwei neue IT-Rack-Standards am Markt etabliert. Innerhalb des IT-Racks versorgt nur noch ein zentrales Netzteil die aktiven IT-Komponenten mit Gleichstrom. Damit lassen sich ca. fünf Prozent Energiekosten pro Rack einsparen. Auch Rechenzentrumsbetreiber, die keine "Hyperscaler" sind, sollten die Option im neuen Jahr für sich prüfen.

Trend IT-Cooling-Konzepte
Um auch 2018 die Betriebskosten weiter zu verbessern, werden alternative Energie- und Kühlkonzepte wichtig. Mit Strom aus regenerativen Energiequellen, einer Luft- oder Meerwasserkühlung sowie flexiblen as a Service-Modellen können Anbieter sehr günstige Betriebskosten realisieren. Ein Beispiel hierfür ist das Lefdal Mine Datacenter in Norwegen: In einer ehemaligen Mine wurde ein Rechenzentrum realisiert, das mit Meerwasser gekühlt wird und Strom aus regenerativen Energiequellen nutzt. Unternehmen können hier direkt Cloud-Leistungen beziehen oder ihre Private Cloud-Systeme betreiben.

Die Energierückgewinnung ist ein weiteres IT-Cooling-Konzept für mehr Effizienz, bei der die im Rechenzentrum entstehende Abwärme für die Gebäudeklimatisierung, zur Warmwassererwärmung oder zur Einspeisung in ein Fernwärmenetz genutzt wird. Die Technologie an sich ist nicht neu, es geht jedoch darum, eine langfristige Strategie auch über die übliche ROI-Kalkulation von drei bis fünf Jahre hinaus zu entwickeln. Dafür wäre es notwendig, dass die neue Bundesregierung im Jahr 2018 den Ausbau des Leitungsnetzes für Fernwärme fördern würde, um so der Energiewende neue Impulse zu geben, die die IT- und Telekommunikationsindustrie in Deutschland benötigt. (Rittal: ra)

eingetragen: 17.12.17
Home & Newsletterlauf: 17.01.18


Rittal: Kontakt & Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

OEMs unterzeichnen VMware-Verträge - während Kunden zweifeln

Vor kurzem haben die drei führenden Server-OEMs Dell, Lenovo und HPE ihre zuvor ausgelaufenen Verträge mit VMware verlängert, damit sie weiterhin Hyperconverged-Systeme und Server mit vorinstalliertem VMware-Stack verkaufen können.

Zunahme von Deepfake-Vorfällen

Aktuelle Daten verdeutlichen, dass die Bedrohung durch Künstliche Intelligenz (KI) in der Cyberkriminalität als zunehmend ernsthaftes Risiko betrachtet wird. Unternehmen verlagern ihren Fokus daher verstärkt von der reaktiven Abwehr hin zur präventiven Sicherheit.

Täter im Internet als "Rosenheim Cops"

Prominente als Lockvögel für einen perfiden Liebesbetrug im Internet: Moderne Heiratsschwindler (sogenannte "Love Scammer") haben sich mit den Namen der Schauspieler Igor Jeftić und Dieter Fischer der beliebten ZDF-Vorabendserie "Rosenheim Cops" das Vertrauen älterer Menschen im Internet erschlichen und sie um ihr Geld betrogen.

Verletzung von Persönlichkeitsrechten

Immer mehr Menschen – insbesondere Frauen und Mädchen – werden Opfer von Deepfakes, täuschend echt wirkenden Bildern, Videos oder Tonaufnahmen. Diese werden beispielsweise zum Mobben, in Rachepornos oder zur Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt. Mehr als 90 Prozent der Deepfakes sollen im Internet in den Bereichen Pornografie und Nacktheit auftauchen – die Opfer sind in aller Regel weiblich.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.