Bedrohungslage hat sich komplett gewandelt


Der Bodyguard darf seinen VIP nicht in den Keller sperren
Die Business Driven Infrastructure stellt das frühere Bauprinzip von IT-Infrastrukturen vom Kopf auf die Füße

Statement von Dr. Wieland Alge, Vice President und General Manager EMEA Barracuda Networks

(26.05.15) - Eines war mir immer klar: IT-Sicherheit wird niemals ein Thema sein, das das Top-Management wirklich interessiert. Falsch. Was ich jahrelang verbreitet habe, stellt sich nun als ein Irrtum heraus. Mittlerweile interessieren sich nicht nur Geschäftsführer, CEOs und Vorstandsvorsitzende für IT-Sicherheit, sondern sogar Staatschefs wie Merkel und Obama. Mit gutem Grund. Sie kennen die ernstesten Anwendungsfälle: Wo Daten verloren gehen, gehen Leben verloren. Wo Systeme Schlupflöcher haben, machen sie unsere Infrastruktur porös und angreifbar. Unabhängig davon, ob sie bereits die richtigen Konsequenzen ziehen - die IT-Sicherheitsbranche ist ins Rampenlicht getreten. Das Top-Management will reden. Wir haben es uns immer gewünscht. Aber: Jetzt müssen wir damit leben.

Und das ist nicht einfach, denn die Bedrohungslage hat sich komplett gewandelt, wandelt sich stündlich weiter, und wir IT-Sicherheitsspezialisten haben sie mit unseren altertümlichen Ansätzen nicht durchgängig im Griff. Die großen vier Herausforderungen sind heute:

>> eine IT-Infrastruktur, die von Fachabteilungen vorangetrieben wird, nicht mehr von der IT-Abteilung
>> Anwender, die sich wie Systemadministratoren verhalten, nicht mehr wie Bittsteller der Administratoren
>> Daten und Applikationen, die in der Cloud liegen und arbeiten, nicht mehr im isolierten Netzwerk
>> internetfähige Dinge, die sich zu Tausenden überall ausbreiten und die per se von Fremden betrieben werden, nicht mehr ein oder zwei Geräte pro User unter Kontrolle des Unternehmens.

Die Business Driven Infrastructure, die erste der vier Herausforderungen, stellt das frühere Bauprinzip von IT-Infrastrukturen vom Kopf auf die Füße. Früher war die Infrastruktur das Fundament, auf dem sich Applikationen und Daten befanden, die wiederum die Fachabteilungen für ihre Zwecke nutzen konnte, um Profit zu generieren. Heute bestimmt dagegen das Business die Richtung. Fachabteilungen führen eigenmächtig mobile Services, Cloud-Dienste, soziale Netzwerke und Big-Data-Projekte ein, ohne über Applikationen und Daten, geschweige denn IT-Infrastruktur auch nur nachzudenken. Und ohne die IT-Kollegen zu fragen. Die IT-Abteilung hat "nur" noch die Bringschuld, diese Business Driven-Infrastruktur zu ermöglichen und stabil, zuverlässig und leistungsstark zur Verfügung zu stellen.

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Anwender, die meinen alles zu können und zu dürfen
Die Anwender, die zweite Herausforderung, haben ein ganz anderes Rollenverständnis als vor ein paar Jahren. In den Nullerjahren fehlte ihnen zwar meist tiefes IT-Wissen. Aber das war ihnen wenigstens bewusst. Jetzt, in den Zehnerjahren, sind sie mindestens ebenso ahnungslos. Aber sie halten sich für IT-Profis, die selbstverständlich alles dürfen und alles können.

Daten und Applikationen, die dritte Herausforderung, haben eine lange Reise hinter sich. Bis vor rund zehn Jahren versuchten Unternehmen, sie möglichst vollständig zu zentralisieren. In den späten Nullerjahren, sollte alles virtualisiert werden. Jetzt geht der Trend dahin, alles in die Cloud auszulagern, weil es Anschaffungs- und IT-Personalkosten enorm reduziert. Doch niemals sind diese Projekte vollständig durchgeführt worden. Jetzt betrachten wir einen Zoo aus verteilten Daten und Applikationen, die auf dedizierten und virtuellen Systemen laufen, die sich wiederum in den eigenen vier Wänden und bei verschiedensten Cloud-Anbietern befinden. Doch jemand muss den Zoo nicht nur betrachten, sondern sichern und pflegen. Eine Herkulesaufgabe, gerade richtig für die Security-Spezialisten.

Anbieter von IoT-Geräten in unseren Netzwerken unterwegs
Das Internet of Things (IoT) oder Internet der Dinge ist die vierte Herausforderung. Fast jedes elektronische Gerät, von der Glühbirne bis zum Kühlschrank, ist mittlerweile als internetfähiges Gerät erhältlich. Viele Geräte enthalten Sensoren und Module, die Daten ins Netz schicken und von dort empfangen. In Zeiten der Industrie 4.0 ist jede neue Maschine vernetzt. Autos werden immer smarter und werden wahrscheinlich bald autonom fahren. Oft werden diese IoT-Geräte nicht von demjenigen betrieben, der sie besitzt, sondern von dem, der sie verkauft. Das heißt, in unseren Netzwerken in Haushalten und Betrieben sind zahlreiche Player unterwegs, die wir nicht kennen, nicht kontrollieren und auch kaum jemals für irgendetwas haftbar machen werden können.

Wenn wir noch vor wenigen Jahren an den ultimativen Schutz von IT-Ressourcen gedacht haben, war von Unified Threat Management (UTM) die Rede. Gemeint war eine einzige Appliance, die gegen alles schützt, die eine Magic Box, die einem den Hintern rettet. Etwas, das zwischen uns und dem Bösen steht, egal wie das Böse aussieht. Das wird den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht: Das so genannte Böse ist heute unter uns, über uns, ja, in uns als Endanwender. Wir dürfen uns selbst nicht trauen. Wer heute ein neues Geschäft über mehrere Standorte verteilen möchte, nutzt nicht mehr ein zentralisiertes WAN. Er nutzt Office 365, Filesharing, Cloud-Dienste und smarte mobile Geräte. Und damit schaut das klassische UTM Konzept sehr schnell sehr alt aus. Das potenziell Böse kommt gar nicht mehr an der schwer bewachten Eingangstür vorbei.

Kundenkonzepte statt Herstellerkonzepte
Wie kann man sich denn dann heute schützen? Was muss man tun? Jedes Unternehmen hat heute vollkommen unterschiedliche Installationen und Sicherheitsanforderungen. Und mit jedem Tag wird die IT-Welt unübersichtlicher und diversifizierter. Wie kann man eine solch individualisierte, dynamische und oft komplex verästelte Infrastruktur schützen? Aus Herstellersicht: Welcher Produktmanager kann sich hier etwas ausdenken?
Die Antwort lautet, leider: Keiner. Der vollständige Schutz vor Gefahren (Total Threat Protection, TTP) und die vollständige Datensicherheit (Data Protection Plus, DDP) sind heute zwangsläufig Kundenkonzepte, keine Herstellerkonzepte. Es geht darum, jeden Angriffsvektor zu unterbinden, alle Daten, egal wo sie liegen, per Backup zu sichern und alle Kommunikation, egal wo sie stattfindet, zu archivieren.

Total Threat Protection: Gemeinsames Management aller Schutzmechanismen
Der Erfolgsfaktor ist heutzutage und da sind durchaus wieder die Hersteller in der Pflicht , dass Unternehmen die zahlreichen Punkte, die zu schützen sind, einschließlich all der ständigen Änderungen, zentral managen. Es geht also nicht mehr um einen konvergenten Schutzmechanismus wie bei UTM, sondern um die gemeinsame Verwaltung sehr unterschiedlicher Sicherheitsmechanismen, von denen das klassische UTM nur noch ein Baustein ist. Hersteller, die ihren Kunden einen Überblick über die gesamte Sicherheitslandschaft und den Schutz vor allen gängigen Gefahren bieten können, haben hier die besten Karten.

Früher hieß es "Never change a running system". Auch falsch. Heute muss es heißen: "Always run a changing system". Wir müssen es begreifen: Die Art, wie Fachabteilungen und Endanwender die IT nutzen, ändert sich. Sie ändert sich schneller, als wir Sicherheitsexperten das je geglaubt hätten. Das Gehabe, mit dem noch heute manchmal Firewall-Regeln erstellt, genehmigt und verfeinert werden, ist viel zu langsam und antiquiert. In der Zeit, in der manche Rechenzentren eine Regeländerung implementieren, werden in Handelsunternehmen 25 Firewalls neu in Betrieb genommen. Die IT-Sicherheit muss sich ständig neuen Gegebenheiten anpassen. Total Threat Protection erfordert ständige Aktualisierungen.

Der Bodyguard, der seinen VIP in den Keller sperrt
Die größte Herausforderung für uns IT-Sicherheitsspezialisten ist gar nicht mehr, vorauszuahnen, wie ein Angreifer sich verhält. Heute müssen wir verstehen, wie das Angriffsziel sich verhält: die Cloud-Applikation, das IoT-Device und, immer wieder, der Anwender. Wir fühlen uns als IT-Sicherheitsspezialisten ja wie der Bodyguard der Anwender. Und das sind wir auch. Aber wenn der Bodyguard seinen VIP in den Keller sperrt, um ihn zu schützen, läuft etwas falsch. Wir müssen ihn dahin begleiten, wo er hin will.
Die IT-Abteilung und wir als IT-Sicherheitsbranche wurden aus dem Paradies vertrieben, in dem wir weitestgehend Kontrolle über Infrastruktur, Systeme, Applikationen, Daten und letztlich auch über den Anwender hatten. Heute müssen wir uns mit dem Business auseinandersetzen. Wir müssen uns mit denen verbünden, die verantwortlich dafür sind, dass ein Unternehmen am Ende Erfolg hat und profitabel ist. Wie gesagt, das hatten wir uns ja immer gewünscht, dass die einmal mit uns reden. Jetzt ist die Zeit. (Barracuda Networks: ra)

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Meldungen: Kommentare und Meinungen

Von einer Zukunft ohne Passwörter

Log-ins mit Benutzername und Passwort sind nicht nur umständlich, sondern bergen auch Gefahren. Schließlich setzen Cyberkriminelle vor allem auf Phishing und Social Engineering, um Zugangsdaten abzugreifen. Daher ist es höchste Zeit für nutzerfreundliche und sichere Alternativen, meint Ingolf Rauh, Head Product und Innovation Management bei Swisscom Trust Services.

Zunahme von Bedrohungen nach Authentifizierung

Wie erwartet war 2023 ein weiteres herausforderndes Jahr für die IT-Sicherheit, da die Anzahl und Komplexität von Phishing-Angriffen weiter zugenommen haben. Dies ist vor allem auf KI-gesteuertes Phishing zurückzuführen. Phishing ist dank niedriger Kosten und hoher Erfolgsquote nach wie vor die am weitesten verbreitete Angriffsmethode.

Regulierung der KI keine Frage des "ob"

Europa besinnt sich einmal mehr auf seine moralische Vorreiterrolle in der Welt. Während in den beiden globalen Technologiesupermächten USA und China ein kaum kontrollierter Wildwuchs in Sachen Künstlicher Intelligenz stattfindet, hat die EU sich nicht nur dem technischen Fortschritt, sondern dem großen Ganzen gewidmet: Mit dem nun beschlossenen KI-Gesetz gibt es zum ersten Mal eine umfassende Regulierung in diesem Bereich.

Online-Sicherheitspraktiken auf den Prüfstand stellen

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser: Interessanterweise leben insbesondere die Boomer dieses Motto, sodass sie wesentliche bessere Datenschutzpraktiken pflegen, wenn sie im online unterwegs sind, als die Millennials und die Gen Z. Dies ergab eine von OnePoll im Auftrag von Yubico durchgeführte Studie, die sich der Frage widmete, inwiefern Menschen in einer Zeit, in der es immer raffiniertere Phishing-Angriffe gibt, ihre Cybersicherheitshygiene-Praktiken angepasst haben.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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