Sicherheitsnorm ISO/IEC 27001


2013 waren Top-Level-Domain-Register Angriffen in einer noch nie da gewesenen Größenordnung ausgesetzt
EURid hat sich für die Anwendung der Norm ISO27001 entschieden

(29.07.14) - Spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden ist jedem von uns klar, dass unsere Online-Aktivität stärker überwacht wird, als es uns bewusst ist. Die Cyberkriminalität erreichte 2013 eine neue Rekordhöhe und Hacker-Angriffe sind mittlerweile an der Tagesordnung.
Was tun wir also - und insbesondere was tun die deutschen Online-Händler, um unsere Daten im Netz zu schützen? Noch zu wenig, denn laut einer Studie von ibi research zur Informationssicherheit im E-Commerce sind 32 Prozent der Online Händler bereits Opfer von Erpressung und Datendiebstahl geworden.

EURid, das Register für die Top-Level-Domain .eu, hat sich aus diesem Grund für die Anwendung der Norm ISO27001 entschieden - in Deutschland entspricht das dem IT-Grundschutz-Gesetz. Diese Norm beinhaltet eine Liste von Verfahren und Regeln, die dazu dienen, die Informationssicherheit für die Online-Präsenz eines Unternehmens dauerhaft zu definieren. Unternehmen, die nach dieser Norm verfahren, werden regelmäßig geprüft, ob ihre Sicherheitsvorkehrungen vor Hacker-Angriffen ausreichend sind.

Dirk Jumpertz, Sicherheitsmanager bei EURid, äußert sich darüber, wie die Anwendung von ISO27001 gemeinsam mit innovativer Technologie einen wirksamen Schutz vor Angriffen darstellen kann.

Kann eine Sicherheitsnorm, die digitale Welt retten?
"2013 wird als entscheidendes Jahr für die Informationssicherheit in die Geschichte eingehen. Nicht nur innerhalb der Branche, sondern für jeden, der die Nachrichten verfolgte. Politischer "Hacktivismus", etwa die Aktionen der Syrischen Elektronischen Armee, zeigte, dass die geringste Schwäche eines Computernetzwerks missbraucht werden kann und wird, um politische Botschaften zu verbreiten und die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit zu erregen. Edward Snowden hat uns vor Augen geführt, dass unsere Online-Aktivität stärker überwacht wird, als es uns bewusst ist; das hat uns veranlasst, unser Online-Verhalten und die Datensicherheit neu zu überdenken.

2013 war auch das Jahr, in dem Top-Level-Domain-Register Angriffen in einer noch nie da gewesenen Größenordnung, zum Teil mit Erfolg, ausgesetzt waren. Sogenanntes Domain Hijacking häufte sich, d.h. Hacker änderten den Namen des Registrats für eine Domäne, ohne die Einwilligung des Registrars. Das gefährliche dabei: Die Kontrolle über einen Domain-Namen ist der perfekte Weg für Angreifer mit kriminellen Absichten.

Diese Erkenntnisse legen den Schluss nahe, dass Technologie allein nicht mehr ausreicht, uns vor Computerkriminalität und digitaler Kriegsführung zu schützen. Aber was dann?

Wird die Informationssicherheitsnorm ISO/IEC 27001 bewirken, was Technologie nicht vermag?

Nicht als solche, denn das ist nicht ihr Zweck.

Was sie jedoch tut: Sie hilft Organisationen, neu über Datensicherheit nachzudenken und demzufolge in einer digitalen Welt sicherer zu handeln.Dies führt auf lange Sicht dazu, dass die Verwundbarkeit gegenüber Cyber-Angriffen bei Unternehmen, die auf die Norm setzen, verringert wird.

Wie dies funktioniert
ISO/IEC 27001 ist eine Sicherheitsnorm, wie die möglicherweise bekannteren ISO 9000 und ISO 14000, und soll Organisationen helfen, die Informationssicherheit zu managen.

Durch einen ständigen Zyklus von Verbesserungs- und Zertifizierungsprozessen suchen externe Prüfer den Nachweis, dass die Existenz des ISO/IEC 27001 Zyklus effektiv ist und die Informationssicherheit innerhalb der zertifizierten Organisation tatsächlich verbessert.

Der Erwerb einer Zertifizierung ist ein intensiver Prozess, da er die Erfüllung bestimmter Informationssicherheitsstandards und einen anderen Umgang mit Daten erfordert. Die Aufrechterhaltung der Zertifizierung ist
ebenso intensiv, da sie ständiges Wachstum und die Verbesserung von Sicherheitsstandards erfordert, außerdem die Festlegung von Zielen, die immer schwieriger zu erreichen sind.

EURid ist aber der Überzeugung, dass Informationssicherheit ein Grundbaustein unserer Branche ist. Für einen strukturierten Umgang mit Informationssicherheit in technischen Operationen und Geschäftsprozessen haben wir uns entschlossen, nach der Sicherheitsnorm ISO/IEC 27001 zu verfahren.
Möglicherweise ist das kein Allheilmittel das wird es wahrscheinlich nie geben aber zusammen mit der Technologie halten wir es für den besten Weg, die Top-Level-Domain .eu für Inhaber von .eu Domainnamen und Internetnutzer zu schützen."
(EURid: ra)

EURid: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

Von einer Zukunft ohne Passwörter

Log-ins mit Benutzername und Passwort sind nicht nur umständlich, sondern bergen auch Gefahren. Schließlich setzen Cyberkriminelle vor allem auf Phishing und Social Engineering, um Zugangsdaten abzugreifen. Daher ist es höchste Zeit für nutzerfreundliche und sichere Alternativen, meint Ingolf Rauh, Head Product und Innovation Management bei Swisscom Trust Services.

Zunahme von Bedrohungen nach Authentifizierung

Wie erwartet war 2023 ein weiteres herausforderndes Jahr für die IT-Sicherheit, da die Anzahl und Komplexität von Phishing-Angriffen weiter zugenommen haben. Dies ist vor allem auf KI-gesteuertes Phishing zurückzuführen. Phishing ist dank niedriger Kosten und hoher Erfolgsquote nach wie vor die am weitesten verbreitete Angriffsmethode.

Regulierung der KI keine Frage des "ob"

Europa besinnt sich einmal mehr auf seine moralische Vorreiterrolle in der Welt. Während in den beiden globalen Technologiesupermächten USA und China ein kaum kontrollierter Wildwuchs in Sachen Künstlicher Intelligenz stattfindet, hat die EU sich nicht nur dem technischen Fortschritt, sondern dem großen Ganzen gewidmet: Mit dem nun beschlossenen KI-Gesetz gibt es zum ersten Mal eine umfassende Regulierung in diesem Bereich.

Online-Sicherheitspraktiken auf den Prüfstand stellen

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser: Interessanterweise leben insbesondere die Boomer dieses Motto, sodass sie wesentliche bessere Datenschutzpraktiken pflegen, wenn sie im online unterwegs sind, als die Millennials und die Gen Z. Dies ergab eine von OnePoll im Auftrag von Yubico durchgeführte Studie, die sich der Frage widmete, inwiefern Menschen in einer Zeit, in der es immer raffiniertere Phishing-Angriffe gibt, ihre Cybersicherheitshygiene-Praktiken angepasst haben.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.