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Rubrik: Markt/StudienUmfrage: Drei von vier der befragten Unternehmen möchten selbst bestimmen, nach welchen Compliance-Regeln ihre Daten verarbeitet werdenDatenschutz und Compliance: Sicherheitsbedenken in der Cloud(02.03.12) - Mit der Verbreitung Cloud-basierender Anwendungen entstehen mittlerweile auch zunehmend Sicherheitsbedenken. Wie eine Security-Umfrage (*) von retarus ergeben hat, beklagen rund 80 Prozent der Unternehmen mangelnde Transparenz bei Cloud-Angeboten. Nur jeder fünfte IT-Verantwortliche wird von seinem Cloud Computing-Anbieter automatisch umfassend darüber aufgeklärt, wo seine Unternehmensdaten physikalisch gespeichert und verarbeitet werden - und welchen nationalen Gesetzen sie damit unterliegen. Insbesondere international agierende Unternehmen und Konzerne wünschen sich einen Cloud-Anbieter, der in der Lage ist, Kundendaten nach verschiedenen länderspezifischen handels- und finanzrechtlichen Vorgaben zu verarbeiten. Drei von vier der befragten Unternehmen möchten selbst bestimmen, wo und nach welchen Datenschutz- und Compliance-Regeln ihre Daten verarbeitet werden.Dass in der Cloud verarbeitete Daten womöglich dem Fremdzugriff preisgegeben sind, hat zu einiger Unruhe in den Unternehmen geführt. Dies liegt vor allem daran, dass die Strukturen der Datenwolke in vielen Fällen nur unzureichend transparent gemacht werden. Dieses Problem beschränkt sich allerdings nicht ausschließlich auf Cloud Computing-Anbieter, sondern gilt strenggenommen für alle Services und Web-Anwendungen, in deren Rahmen Auftragsdaten verarbeitet werden. Dabei wissen die Kunden meist gar nicht, welchen Datenschutz- und Compliance-Regeln der jeweilige Cloud-Anbieter oder Service Provider - und damit die eigenen Daten - unterliegt.So können Unternehmen, die geschäftskritische Daten von vermeintlich europäischen Firmen oder europäischen Niederlassungen außereuopäischer Firmen verarbeiten lassen, schnell auf unerwünschte Nebeneffekte stoßen. Nämlich wenn diese Dienstleister US-amerikanische Muttergesellschaften haben. Ohne es zu wissen, liefern sich die Unternehmen dann in Unkenntnis des Patriot Acts dem Zugriff von US-Behörden aus, die in diesem Fall auch auf in europäischen Rechenzentren gespeicherte Daten zugreifen können.Der geographische Standort eines Anbieters ist ausschlaggebend Das Gesetz, dass zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus gedacht war, erlaubt US-amerikanischen Behörden den Zugriff und damit auch die Kontrolle über alle Daten amerikanischer Unternehmen, ihrer internationalen Tochtergesellschaften sowie auch jener Unternehmen, die Server im Geltungsbereich der US-Gesetze betreiben. Der Patriot Act wirft die Frage nach der Sicherheit vertraulicher Daten auf, egal ob diese in der Cloud gespeichert, bei einem Managed Service Provider oder über eine Web-Anwendung verarbeitet werden. Für viele Unternehmen ist es von kritischer Bedeutung, dass die Speicherung oder Verarbeitung ihrer Daten bestimmten, nationalen Compliance- oder Datenschutz-Richtlinien unterliegt. Somit ist die Frage nach dem geographischen Standort des Anbieters ausschlaggebend. Nur ein Cloud-Anbieter oder Service Provider, der internationale Rahmenverträge nach lokaler Rechtsprechung anbietet und über das erforderliche Know-how sowie geeignete Infrastrukturen verfügt, kann die nötige Transparenz und Rechtssicherheit bieten.Entscheidung muss beim Kunden liegen Egal ob das Angebot "Cloud" oder "Managed Service" heißt, die Entscheidung über den Ort der Datenverarbeitung muss immer beim Kunden liegen. Im Rahmen bestimmter Dienste sollte dies idealerweise für einzelne Kommunikationsprozesse individuell unterschiedlich festgelegt werden können. Unternehmen müssen die Möglichkeit haben, ihre Daten je nach Anforderung nach den entsprechenden nationalen Bestimmungen, wie etwa den strengen Datenschutzrichtlinien in Europa, verarbeiten zu lassen. Kanadische Regierungsbehörden und Kunden aus dem Gesundheitswesen bestehen zum Beispiel trotz der lokalen und kulturellen Nähe zu den USA darauf, dass ihre Daten nicht in den Geltungsbereich von US-Behörden gelangen.(*) Befragung von 450 Sicherheitsverantwortlichen in mittelständischen und großen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von 9. - 20. Januar 2012. (retarus: ra)

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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