Bequemlichkeit schlägt Datenschutzbedenken

83 Prozent der Deutschen würden persönliche Daten gegen Gratis-Services tauschen – trotz Sicherheitsbedenken

Nur die Hälfte der Nutzer hat die volle Kontrolle über ihre persönlichen Daten - 77 Prozent der Nutzer in Deutschland befürchten, dass eigene Daten in falsche Hände gelangen könnten



Daten gegen Service? Für einen kostenlosen Zugang zu Online-Dienstleistungen, wie sie über Webseiten oder Apps angeboten werden, ist die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) der Nutzer in Deutschland (87 Prozent in Europa) dazu bereit, auch persönliche Daten preiszugeben. Das zeigt eine aktuelle Kaspersky-Studie, die in neun europäischen Ländern durchgeführt wurde. Kaspersky illustriert auf einer Datenschutz-Heatmap, wie wichtig den Verbrauchern in Deutschland und in Europa die Sicherheit ihrer Daten ist – und für was sie ihre Daten im Gegenzug tauschen würden, um zum Beispiel an kostenfreie Services oder Rabatte zu gelangen.

Auch wenn für 92 Prozent der Befragten in Deutschland (europaweit sogar für 95 Prozent) Datenschutz ein wichtiges Thema bleibt, glauben nur 52 Prozent in Deutschland sowie im europäischen Durchschnitt, noch die Kontrolle darüber zu haben, welche Unternehmen derzeit Zugriff auf ihre persönlichen Daten besitzen.

Entsprechend viele Befragte befürchten Mängel beim Datenschutz: 77 Prozent der Deutschen (europaweit sogar 84 Prozent) glauben, ihre Daten könnten in den nächsten zwei Jahren in falsche Hände gelangen. 60 Prozent (europaweit 66 Prozent) machen sich Sorgen, dass Daten gestohlen oder missbräuchlich genutzt werden.

Trotz dieser generellen Bedenken würden sich in Deutschland 41 Prozent (Europa: 45 Prozent) freiwillig online durch Unternehmen, zum Beispiel mit Hilfe von Cookies, tracken lassen, wenn sie dafür einen Rabatt auf Produkte oder Dienstleistungen erhalten könnten. Ähnlich hoch ist die Einwilligung (Deutschland 39 Prozent, Europa 43 Prozent), wenn sich dadurch die Bedienung einer Website oder App vereinfachen lässt. 31 Prozent in der BRD beziehungsweise 40 Prozent europaweit würden sich für Gratis-Geschenke online tracken lassen. Noch stärker ist das Interesse an kostenlosen Dienstleistungen, wie sie Facebook oder WhatsApp bieten: Dafür machen sich 38 beziehungsweise 41 Prozent im Internet gläsern.

Geht es um den sicheren und verantwortlichen Umgang mit Daten, ist das Vertrauen gegenüber einzelnen Konzernen und auch gegenüber dem Staat unterschiedlich hoch ausgeprägt. So vertrauen die meisten Befragten in Deutschland Amazon (52 Prozent), gefolgt von Google (48 Prozent), dem Staat (47 Prozent), Apple (42 Prozent) und Facebook (27 Prozent). Europaweit ist das Vertrauen – mit Ausnahme von Amazon – etwas generell höher, die Rangfolge bleibt aber gleich.

Die Bequemlichkeit des Internets lässt nicht nur in Deutschland viele Verbraucher Bedenken bezüglich des Datenschutzes vergessen. Wenn es darum geht, auf einer Website möglichst schnell an die gewünschten Informationen zu kommen, akzeptieren 53 Prozent sämtliche Cookies und damit die zumeist vorgegebene Einstellung, da dies am wenigsten Mühe bereitet. Im europäischen Durchschnitt reagieren sogar 58 Prozent so. Ähnlich unvorsichtig und bequem sind Verbraucher in der BRD beim Umgang mit Passwörtern: 28 Prozent (europaweit 30 Prozent) nutzen ein und dasselbe Passwort für verschiedene Websites und Apps.

"Noch nie waren online so viele unserer persönlichen Daten gespeichert wie heute. Doch mit dieser hohen Verfügbarkeit geht auch ein gesteigertes Risiko einher, dass solche Informationen in falsche Hände geraten", mahnt David Emm, Sicherheitsforscher bei Kaspersky. "Wie unsere Datenschutz-Heatmap zeigt, scheinen Verbraucher in Europa keine Kontrolle mehr darüber zu haben, welche Unternehmen Zugriff auf ihre Daten haben. Und trotz dieser Befürchtung nehmen viele Nutzer weitere Eingriffe in ihre Privatsphäre in Kauf, falls sie dadurch digitale Dienste noch bequemer nutzen können. Dabei ist es nie zu spät und immer einen Versuch wert, wieder Kontrolle über die eigene digitale Identität zu bekommen und Daten online zu schützen. Um das zu erreichen, sollten Verbraucher besser Acht geben, welche Informationen sie online mit Unternehmen teilen; Cookie-Richtlinien und andere Privatsphären-Einstellungen sollten überprüft werden, und jeder digitale Dienst benötigt ein eigenes starkes Passwort." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 03.09.21
Newsletterlauf: 21.10.21

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Meldungen: Unternehmen

Online-Betrug ist ein gesamtgesellschaftliches Problem

Rund die Hälfte der Menschen in Deutschland ist bereits einmal Opfer von Kriminalität im Internet geworden – Tendenz steigend. Die Initiative Sicher Handeln, die unter anderem von der Polizei und dem Verein Deutschland sicher im Netz e. V. getragen wird, leistet Aufklärungsarbeit für mehr Sicherheit im Netz – unter anderem durch Social-Media-Kampagnen.

Verbesserte Effizienz und Compliance bei der Cybersicherheit

PwC Luxemburg hat mit Exeon Analytics eine Partnerschaft zusammengeschlossen. Die angekündigte "Joint Business Relationship" ist ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit bei der Bereitstellung von Netzwerk- und Cybersicherheitsdiensten, um die Sicherheit der Kunden von PwC gegen die zunehmenden Cyberbedrohungen zu schützen.

Zehn Zertifizierungen nach IT-Grundschutz

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Anti-Spyware- & Anti-Malware Produkte

Im November 2023 feierte Patrick Kolla, Gründer und Visionär des Cybersecurity-Unternehmens Spybot, den zwanzigsten Geburtstag seines Unternehmens, das einst als Herzensprojekt zu Studienzeiten ins Leben gerufen wurde und inzwischen bereits seit Langem eine Vorreiterrolle im Bereich der Anbieter zum Schutz digitaler Daten und der Privatsphäre vom Netz besetzt.

Cybersicherheit braucht neue Perspektiven

Das Sans Institute arbeitet mit der Allianz zusammen, um die Allianz Cyber Talent Academy 2023 ins Leben zu rufen. Am 13. November wurde die Initiative gestartet, um den Skills Gap in der Cybersicherheit abzumildern.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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Fluch und Segen des Darkwebs

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