Deutsche zu bequem in Sachen Datenschutz


Studie deckt Lücke zwischen Datenschutzbedenken und tatsächlichem Verhalten auf
Neun von zehn Deutschen nutzen kein VPN im öffentlichen WLAN - Zwei von drei Befragten haben Angst, dass ihre Bankinformationen geklaut werden



Ängstlich, aber tatenlos: Eine aktuelle Studie zeigt eine erhebliche Lücke zwischen Datenschutzbedenken und tatsächlichem Verhalten im Netz auf. Im Auftrag des Cybersecurity-Anbieters BullGuard wurde das Verhalten von Deutschen, Briten und Amerikanern untersucht. Rund jeder Zweite macht sich zwar Sorgen um den Schutz seiner persönlichen Daten, entsprechende Maßnahmen werden aber nicht ergriffen: Sieben Prozent der Deutschen, 19 Prozent der US-Bürger und zwölf Prozent der Briten verlassen sich allein auf die Schutzfunktionen ihres Laptops, Computers oder Smartphones. 86 Prozent der Deutschen, 74 Prozent der Amerikaner und 80 Prozent der Briten nutzen kein VPN (Virtual Private Network), um ihre Daten zu schützen, wenn sie ein öffentliches WLAN nutzen. Bequemlichkeit überwiegt also in vielen Fällen die Bedenken um die eigene Sicherheit und persönlichen Daten.

Komfort schlägt Sicherheit und Datenschutz
62 Prozent der Deutschen, 53 Prozent der Amerikaner und 48 Prozent der Briten machen sich Sorgen um ihre persönlichen Daten, wenn sie ein öffentliches WLAN nutzen. Finanzauskünfte sind dabei für alle besonders kritisch: Rund zwei Drittel aller Befragten haben Angst, dass diese Informationen bei einem Hack gestohlen werden könnten. An zweiter Stelle stehen Passwörter für 64 Prozent der Deutschen, 59 Prozent der Amerikaner und 56 Prozent der Briten. Rang 3 belegt für die Deutschen die Angst um Bilder und Videos (40 Prozent) und für Amerikaner und Briten die Sorge um E-Mail-Inhalte (27 Prozent bzw. 30 Prozent).

Die Sorgen sind berechtigt: Hacker richten zum Beispiel eigene WLAN-Netzwerke mit glaubwürdigen Bezeichnungen wie "Free Airport Wi-Fi" ein. In Wirklichkeit aber fangen sie den gesamten Netzwerkverkehr ab. So erhalten Hacker Zugriff auf Benutzernamen, Passwörter, Kreditkartendaten oder Bankkontoinformationen. Schützen können sich Nutzer mit einem virtuellen privaten Netzwerk (VPN), das Daten verschlüsselt überträgt. Doch 86 Prozent der Deutschen nutzen kein VPN, wenn sie über ein öffentliches WLAN surfen. Gleiches gilt für 74 Prozent der US-Bürger und für 80 Prozent der Briten. "Nutzer entscheiden sich für Komfort statt Sicherheit bei der Nutzung von öffentlichem WLAN", stellt Paul Lipman, CEO von BullGuard, fest. "Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass sich Deutsche, Amerikaner und Briten online nicht sicher fühlen. Aber sie ignorieren ihre Bedenken, um möglichst einfach und schnell ins Internet zu kommen. Der Zugriff auf öffentliches WLAN ohne VPN ist wie Autofahren ohne Versicherung."

Deutsche Nutzer sind im internationalen Vergleich am vorsichtigsten
Zuhause verzichten vor allem Nutzer in den USA komplett auf zusätzlichen Schutz ihrer Daten: 19 Prozent der Amerikaner, zwölf Prozent der Briten und sieben Prozent der Deutschen setzen allein auf die Standardeinstellungen ihres Browsers oder Internetproviders. 69 Prozent der Deutschen, 48 Prozent der Amerikaner und 62 Prozent der Briten nutzen zur Absicherung eine Antivirensoftware.

Malware und Datenklau erfordern unterschiedliche Schutzmechanismen
Mit einer Antivirensoftware schützen sich Nutzer zwar effektiv vor Malware. Sie verbirgt jedoch weder die IP-Adresse, noch verhindert sie, dass die Online-Aktivitäten von Dritten überwacht werden. Dabei ist den Studienteilnehmern aus allen drei Ländern bewusst, welche Unternehmen und Organisationen zu den Datensammlern gehören. Hier das Ranking der deutschen Befragten, wer ihrer Meinung nach ihre Online-Aktivitäten verfolgt:

>> Suchmaschinen wie Google (71 Prozent der Deutschen)
>> Social-Media-Plattformen und Messenger, z.B. Facebook und WhatsApp (65 Prozent)
>> Online-Händler wie Amazon (61 Prozent)
>> Internet-Browser (57 Prozent)
>>Internetanbieter (44 Prozent)

"In vielen Köpfen herrscht noch eine Trennung zwischen Antivirensoftware und VPN", so Lipman. "Die Studie zeigt, dass wir mehr Aufklärung darüber brauchen, wie Nutzer sich in Sachen Datenschutz stärker aufstellen können. VPN ist nicht nur ein nützliches Werkzeug für das Streaming von geogeblockten Inhalten, sondern sorgt beim Surfen für mehr Privatsphäre und Datenschutz."

Die von BullGuard in Auftrag gegebene Umfrage wurde im August 2019 durchgeführt. Insgesamt wurden 5.000 Verbraucher befragt, davon 2.000 in den USA, 2.000 in Großbritannien und 1.000 in Deutschland.
(BullGuard: ra)

eingetragen: 27.09.19
Newsletterlauf: 21.11.19

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Meldungen: Studien

Bedeutung von IT-Sicherheit gestiegen

DriveLock veröffentlicht die Ergebnisse der gemeinsamen Studie mit der techconsult GmbH zur aktuellen Lage der IT-Sicherheit im deutschen Mittelstand – eine Neuauflage der Studie "IT-Sicherheit im Mittelstand" von 2019. Die Antworten der befragten Unternehmen lassen erkennen: Der Stellenwert von Cybersecurity in den Unternehmen hat an Bedeutung gewonnen und wird entsprechend als wichtig wahrgenommen.

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Ransomware bedroht mehr als Daten

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In den vergangenen zwei Jahren waren mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Cybersicherheitsvorfälle in Deutschland auf das Fehlverhalten von Mitarbeitern zurückzuführen. Hacker verantworteten lediglich rund 27 Prozent der Cybersicherheitsvorfälle.

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

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