Collaboration-Tools: Flexibilität mit Risikopotenzial

Studie: Herausforderungen für die IT-Sicherheit: Collaboration-Tools als neues Einfallstor für Kriminelle

Es gibt Möglichkeiten, die mit den Collaboration-Tools einhergehenden Sicherheitsrisiken zu minimieren



Durch Corona hat sich die gewohnte Arbeitswelt weiterentwickelt: Collaboration-Tools wie Microsoft Teams, Zoom, WebEx und Co. haben sich während der Pandemie ihren Weg in den Arbeitsalltag vieler Unternehmen gebahnt – und sie werden bleiben. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie von Mimecast, einem der führenden Anbieter für Daten- und E-Mail-Sicherheit, geben fast zwei Drittel der befragten deutschen Unternehmen an, dass die Nutzung von Collaboration-Tools in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen sei. Neben der Sicherung von Unternehmensabläufen schaffen Collaboration-Tools jedoch gleichermaßen Herausforderungen für die Unternehmens-IT und bieten ein neues Einfallstor für Cyberkriminelle. Da die Nutzung der Tools auf absehbare Zeit nicht sinken wird, müssen Unternehmen handeln, um sich gegen neue Cyberattacken zu rüsten.

Sicherung des Unternehmensgeschäfts dank Collaboration-Tools

Die Vorteile der Tools liegen auf der Hand: 58 Prozent der Befragten geben an, die erhöhte Flexibilität zu schätzen. Collaboration-Tools ermöglichen die örtliche und zeitliche Unabhängigkeit der Mitarbeiter. 42 Prozent der Studienteilnehmer verbinden mit Collaboration-Tools eine schnellere und effizientere Kommunikation, denn vieles kann mit Hilfe der Tools über den kurzen Dienstweg geklärt werden. Außerdem sehen jeweils 37 Prozent der Teilnehmenden den vereinfachten Datenaustausch und eine erhöhte Produktivität als Vorteil der Tools.

Neben all diesen Vorteilen bringen Collaboration-Tools jedoch auch Risiken für die IT-Sicherheit mit sich, die nicht unterschätzt werden dürfen. Da diese Anwendungen meist außerhalb der Kontrolle der Unternehmens-IT liegen, können sie bei mangelnden Sicherheitsmaßnahmen ein Einfallstor für Cyberkriminelle darstellen. So sehen 37 Prozent der teilnehmenden Unternehmen menschliche Fehler als Herausforderung beim Einsatz von Collaboration-Tools. Hierunter fällt zum Beispiel das Teilen von Passwörtern oder das Hereinfallen auf Phishing-Attacken. Letzteres könnte unter anderem in Form von gefälschten Einladungen zur Teilnahme an einem Microsoft Teams-Call erfolgen. Zudem sehen 36 Prozent den ungeplanten Zugriff von Dritten auf vertrauliche Inhalte als Sicherheitsrisiko.

Dies ist beispielsweise der Fall, wenn externe Personen, wie Projektpartner, einen zeitlich begrenzten Zugriff auf ein bestimmtes Projekt erhalten. Unter Umständen kann es passieren, dass Partner so auch Zugriffe auf Inhalte bekommen, die eigentlich unter Verschluss stehen. 27 Prozent der Befragten befürchten außerdem, dass es zu Vorfällen von Schatten-IT kommen könnte: Mitarbeiter könnten unautorisierte Collaboration-Tools nutzen, die sie sich wünschen, die aber nicht von der Unternehmens-IT freigegeben sind. Werden diese jedoch ohne Befugnis genutzt, entstehen Gefahren im Bereich Datenschutz, Compliance und IT-Sicherheit.

Minimieren von Risiken

Es gibt Möglichkeiten, die mit den Collaboration-Tools einhergehenden Sicherheitsrisiken zu minimieren. 48 Prozent der befragten Unternehmen sehen einen Einsatz ergänzender Security-Software als bedeutendste Maßnahme. Vor allem Sicherheitslösungen aus der Cloud lassen sich schnell und einfach implementieren und können Unternehmen zusätzliche Sicherheit bieten. Der Sicherheitsanbieter Mimecast bietet beispielsweise cloudbasierte Sicherheits- und Archivierungslösungen an. Außerdem sehen 43 Prozent der Studienteilnehmer organisatorische Maßnahmen, wie die Ergänzung des Umgangs mit Collaboration-Tools in den Unternehmensrichtlinien, als wichtigen Schritt zur Minimierung von Sicherheitslücken. Gerade zur Vermeidung menschlicher Fehler meinen 34 Prozent der Befragten außerdem, dass regelmäßige Security-Awareness-Trainings eine sinnvolle Maßnahme zur Reduzierung von Risiken darstellen.

"Die Welt stand im vergangenen Jahr Kopf. Sowohl Arbeitgeber, als auch Arbeitnehmer mussten sich an die neue Situation gewöhnen. Durch die Etablierung von Collaboration-Tools konnte die Zusammenarbeit in Unternehmen auch in Zeiten von Home-Office größtenteils gesichert werden. Jetzt, wo sich alles nach und nach normalisiert, wird die stark angestiegene Nutzung von Collaboration-Tools jedoch gleichermaßen hoch bleiben. Unternehmen sehen aber auch Komplikationen, die die Tools in Bezug auf die Unternehmens-IT mit sich bringen", so Alexander Peters, Manager Sales Engineering DACH bei Mimecast.

"Nun ist es allerdings an der Zeit, dementsprechend zu handeln: Implementieren Sie neue Sicherheitsmaßnahmen, die dabei helfen Ihr Unternehmen ganzheitlich zu schützen. Wir bieten unseren Kunden beispielsweise verschiedene Sicherheits- und Archivierungslösungen aus der Cloud an. Diese helfen dabei, den mutwilligen oder versehentlichen Datenverlust zu verhindern bzw. die negativen Auswirkungen einzudämmen. Außerdem bieten wir Lösungen an, die vor den unterschiedlichen Einfallstoren von Ransomware schützen können. Zu guter Letzt gilt aber nach wie vor, dass die eigenen Mitarbeiter eine Sensibilität in Bezug auf das Thema Cybersicherheit entwickeln. Bieten Sie diesen deshalb regelmäßige Schulungen an, um Ihr Unternehmen vor Cyberattacken zu schützen!" (Mimecast: ra)

eingetragen: 22.09.21
Newsletterlauf: 12.11.21

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Meldungen: Unternehmen

Managed Data Detection and Response

Durch neue Integrationen mit SentinelOne und Microsoft Defender for Endpoint können die Managed Data Detection and Response (MDDR)-Analysten von Varonis Systems, Spezialistin für datenzentrierte Cybersicherheit, Angriffe jetzt noch schneller stoppen und noch präzisere Untersuchungen durchführen.

Cybersicherheit im Automobilsektor

Giesecke+Devrient (G+D) hat nach einem erfolgreichen Audit durch den TÜV Nord als eines der weltweit ersten Unternehmen das ENX-VCS-Zertifikat von der ENX Association erhalten. Die Automobilindustrie steht im Bereich der Informationssicherheit vor großen Herausforderungen. Die Digitalisierung, Industrie 4.0 und die Vernetzung von Fahrzeugen mit der Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte erfordern umfassende Maßnahmen in den Bereichen Datenschutz und -sicherheit.

Beschleunigtes Wachstum und Ausweitung des Marktanteils

Argus Cyber Security, Anbieterin von Cybersicherheitslösungen für die Automobilindustrie, gibt ihre Umwandlung in "PlaxidityX" bekannt. Mit der Namensänderung unterstreicht das Unternehmen seine Ausrichtung auf künftige Sicherheitsherausforderungen im Mobilitätssektor und markiert damit einen bedeutenden Meilenstein in seiner Unternehmensgeschichte.

Versicherungsfähig werden und versichert bleiben

Aufgrund der angespannten Bedrohungslage und steigenden Anzahl an Vorfällen, führen Versicherungen mittlerweile eine genaue Risikobewertung und Prüfung der eingesetzten Schutzmaßnahmen durch. Noch bevor sie eine Versicherung vergeben und die Höhe der Prämie festsetzen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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