Daten effektiv zu löschen

Mehrheit der Nutzer in Deutschland weiß nicht, wie man Daten sicher löscht

Nur jeder Zehnte verwendet einen Daten-Shredder oder -Wiper - 51,7 Prozent haben auf gebrauchten Speichermedien bereits Daten der Vorbesitzer gefunden



Laut einer aktuellen Kaspersky-Untersuchung hat ziemlich genau die Hälfte aller Befragten in Deutschland (49,9 Prozent) bereits einmal elektronische Geräte mit integriertem Speicher verkauft. Was viele dabei unterschätzen ist die Herausforderung einer vollständigen Löschung der vorhandenen Daten: Zwar versucht die große Mehrheit (81,6 Prozent) die Daten vorher zu löschen, aber 53,4 Prozent wissen nicht wie. Daher ist nicht verwunderlich, dass 51,7 Prozent derjenigen, die gebrauchte Speichermedien gekauft haben, bereits einmal Daten der Vorbesitzer gefunden haben.

Die Mehrheit der in Deutschland Befragten (63,5 Prozent) hält es laut Kaspersky-Umfrage für wichtig, dass Daten vor der Geräteweitergabe vollständig gelöscht werden. Dabei geht etwa die Hälfte der Befragten (46,6 Prozent) davon aus, dass sie selbst in der Lage sei, Daten vor der Geräteweitergabe unwiderruflich vernichten zu können, so dass der Käufer des Geräts keine privaten Informationen darauf mehr finden kann. Besonders Männer sehen sich hier als IT-Experten und sind zu 52,3 Prozent von ihrem Können überzeugt; bei den Frauen sind es nur 40,8 Prozent.

Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und Handeln

Dabei versucht der Großteil (81,6 Prozent) vor der Weitergabe von Geräten die darauf gespeicherten Daten in irgendeiner Weise zu vernichten - auch wenn sie nicht sicher sind, ob das dann tatsächlich funktioniert hat (17,8 Prozent). Diese Selbstzweifel sind durchaus angebracht. Um alle Daten vor einer Weitergabe unwiderruflich zu löschen,

>> setzen die meisten (39,8 Prozent) ihr Gerät auf die Werkseinstellungen zurück.

>> formatieren 26,6 Prozent das Gerät.

>> löschen 11,5 Prozent die Daten und leeren anschließend den Papierkorb. Aber 3,4 Prozent vergessen das Leeren des Papierkorbs nach dem Löschen.

Jedoch reichen alle diese Maßnahmen nicht aus, um Daten effektiv zu löschen. Es verbleiben Datenspuren auf den Geräten, mit denen die Daten mithilfe spezieller Tools wiederhergestellt werden können. Damit Daten unwiderruflich gelöscht beziehungsweise unbrauchbar gemacht werden, müssen diese mehrmals überschrieben oder verschlüsselt werden. Dies geht unter anderem mit einem sogenannten File Shredder. Auf einen Daten-Shredder oder -Wiper griffen jedoch nur 10,6 Prozent der Befragten in Deutschland zurück.

Verbraucher sollten also vorsichtig beim Verkauf ihrer gebrauchten Geräte sein. Denn tatsächlich hat etwa die Hälfte aller Befragten bereits einmal auf Secondhand-Geräten Daten der Vorbesitzer gefunden. Besonders häufig war das bei gebrauchten Speichermedien wie Festplatten, Micro-SDs oder USB-Sticks der Fall (51,7 Prozent), gefolgt von Computern (45,9 Prozent) und mobilen Geräten (39,5 Prozent).

"Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass mit der Löschung von Daten oder einer einfachen Formatierung eines Datenträgers tatsächlich alle Daten unwiederbringlich im Nirvana landen", stellt Christian Funk, Leiter des Forschungs- und Analyse-Teams DACH bei Kaspersky, fest. "Bei einer nicht richtig durchgeführten Löschung von Daten haben Datensucher leichtes Spiel: Bereits kostenlose Tools können Daten mit wenig Aufwand wiederherstellen. Nur eine komplette Überschreibung der Informationen auf einem Datenträger schafft hier Abhilfe. Auch veraltete Medien sollten nicht leichtfertig veräußert werden. Die Kritikalität sensibler, persönlicher Daten verliert mit der Zeit selten an Schlagkraft, auch wenn die Erfassung selbst weit in der Vergangenheit liegt."

Kaspersky-How-to: Wie man Daten sicher löscht

Daten löschen mittels File Shredder

Beim "normalen" Löschen über die Entf-Taste mit anschließendem Entleeren des Papierkorbs werden die Dateien nicht richtig gelöscht, sondern lediglich der Verweis auf ihren Ort auf dem Datenträger wird entfernt. Damit eine Datei vollständig gelöscht wird, muss der tatsächliche Speicherbereich mit anderen Informationen überschrieben werden. Werden Daten "geshreddert", werden diese teilweise mehrfach überschrieben, so dass eine Wiederherstellung erschwert oder unmöglich gemacht wird.

Um Dateien zu schreddern, gibt es dedizierte Programme. Einige Sicherheitslösungen wie Kaspersky Total Security haben solche File Shredder direkt mit integriert.

Nach der Installation eines solchen Programms können in der Regel diejenigen Dateien ausgewählt werden, die unwiderruflich gelöscht werden sollen. In den Einstellungen lässt sich üblicherweise festlegen, wie oft der Speicherplatz überschrieben werden soll. Der Shredder löscht die Daten dann und überschreibt ihren Speicherort mit Zufallsdaten.

Cipher-Daten löschen mit Bordmitteln

Mit dem Windows-eigenen Bordmittel "Cipher" können Dateien oder Verzeichnisse recht zuverlässig gelöscht werden. Das Tool dient eigentlich der Verschlüsselung von Dateien, kann diese aber auch von der Festplatte löschen beziehungsweise unbrauchbar machen. Die Nutzung des Windows-Tools ist vor allem dann sinnvoll, wenn keine zusätzlichen Programme zum Löschen von Daten heruntergeladen werden sollen.

(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 06.04.21
Newsletterlauf: 18.06.21

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Meldungen: Studien

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Cyber-Risikomanagement in Unternehmen

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Analyse von realen Schadensereignissen

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Verdächtige E-Mails erkennen

Unternehmen ab mehreren tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind immer häufiger von lateralem Phishing betroffen, einer Cyber-Angriffsmethode, bei der die Angriffe von einem bereits kompromittierten, internem E-Mail-Konto aus auf weitere E-Mail-Postfächer innerhalb des Unternehmens erfolgen.

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Fachartikel

Grundlagen

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

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Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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