MSP erwarten mehr Ransomware-Attacken


Studie: Unternehmen haben 2016/2017 rund 301 Mio. US-Dollar an Ransomware-Erpresser gezahlt
Rund 35 Prozent der erpressten KMU zahlten im letzten Jahr Lösegeld



Datto hat die Ergebnisse ihres zweiten jährlichen "State of the Channel Ransomware Reports" veröffentlicht. Als größte Umfrage ihrer Art bietet der Bericht einen transparenten Überblick zu den Auswirkungen von Ransomware. Teilnehmer waren mehr als 1.700 Managed Service Provider (MSP), die für weltweit über 100.000 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) tätig sind.

99 Prozent der Befragten MSP gehen davon aus, dass die Anzahl der Ransomware-Attacken in den nächsten zwei Jahren noch steigen wird. Weiterhin ergab die Umfrage, dass im vergangenen Jahr rund 5 Prozent aller KMU weltweit Opfer von Ransomware-Angriffen waren.

Ein Großteil der Kosten, die durch diese Angriffe verursachen wurden, entfallen nicht auf gezahlte Lösegelder, sondern auf die durch die Verschlüsselung von Datenbeständen resultierenden Ausfallzeiten und Datenverluste. Etwa 75 Prozent der MSP berichteten, dass sie Kunden haben, die als Folge eines Ransomware-Angriffs geschäftsbedrohliche Ausfallzeiten verzeichnen mussten.

Die Umfrage ergab unter anderem folgende Ergebnisse:

97 Prozent der MSP gaben an, dass die Frequenz der Ransomware-Vorfälle in 2017 im Vergleich zum Vorjahr zugenommen hat. 86 Prozent der MSP haben laut eigenen Aussagen in den letzten zwei Jahren Rückmeldung von kleineren Unternehmen erhalten, dass diese von Ransomware betroffen waren, wobei 15 Prozent von sechs oder mehr Angriffen in 2016 berichteten. 26 Prozent der MSP zitierten mehrere Angriffe gegen ihre Kunden an einem einzigen Tag.

Den zuständigen Behörden wurden mehr Ransomware-Angriffe gemeldet, allerdings nur ein geringer Anteil der Gesamtzahl erfolgter Attacken. Für 2016/2017 ist davon auszugehen, dass knapp eine von drei Attacken behördlich gemeldet wird, im Vergleichszeitraum 2015/2016 lag diese Verhältnis noch bei 1:4.

35 Prozent der MSP gaben an, dass angegriffene KMU bereit gewesen seien, ein Lösegeld zu zahlen, 15 Prozent seien dennoch nicht in der Lage gewesen, die Daten wiederherzustellen. Schätzungsweise wurden im Berichtzeitraum 2016/17 etwa 301 Millionen US-Dollar an Ransomware-Verbreiter gezahlt.

Keine Branche, kein Betriebssystem und auch kein Gerät ist vor Ransomware-Angriffen sicher. Zu den Branchen, die am meisten von Angriffen betroffen waren, zählen Baugewerbe, Fertigung, Gesundheitswesen, Dienstleistungen und Finanzleistungen. Gestiegen ist die Zahl der Angriffe auf SaaS-Anwendungen, wobei Dropbox, Office 365 und G Suite als am meisten gefährdet eingestuft wurden. Auch auf Smartphones und Tablets wurden mehr Angriffe gemeldet.

Die Gefährdung durch Ransomware wird noch sehr unterschiedlich wahrgenommen. Während 90 Prozent der MSP angaben, sie seien "sehr besorgt" über die Auswirkungen von Ransomware auf geschäftliche Abläufe, waren es bei den Vertretern der KMU nur 38 Prozent. Dies weist auf eine mangelnde Sensibilisierung und fehlende Cybersecurity-Trainings hin.

CryptoLocker verbucht den zweifelhaften Titel als verbreitetste Ransomware-Attacke. Neue Angriffswellen wie durch WannaCry finden sich aber laut MSP schon unter den Top 5.

Obwohl moderne Ransomware in der Lage ist, auch aktuelle Sicherheitslücken zu umgehen, verzichten noch viele KMU auf Backup & Disaster Recovery. Laut MSP waren 96 Prozent der KMU mit zuverlässigen Backup- & Recovery-Lösungen in der Lage, die Daten nach einem Ransomware-Angriff vollständig wiederherzustellen.

"Keine einzige Sicherheitslösung kann gewährleisten, dass ein Ransomware-Angriff abgewehrt wird", so Yogi Schneider, 21unity. "Daher ist eine gute Backup- & Recovery-Lösung das effektivste Mittel, um sich vor durch Ransomware verursachten Ausfällen im Geschäftsbetrieb zu schützen. Bei unseren Kunden, die über eine solche Lösungen verfügen, haben wir eine 100-prozentige Wiederherstellung erreichen können. Nicht vergessen werden darf freilich auch ein entsprechendes Cybersecurity-Training." (Datto: ra)

eingetragen: 16.10.17
Home & Newsletterlauf: 17.11.17


Datto: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

Bedeutung von IT-Sicherheit gestiegen

DriveLock veröffentlicht die Ergebnisse der gemeinsamen Studie mit der techconsult GmbH zur aktuellen Lage der IT-Sicherheit im deutschen Mittelstand – eine Neuauflage der Studie "IT-Sicherheit im Mittelstand" von 2019. Die Antworten der befragten Unternehmen lassen erkennen: Der Stellenwert von Cybersecurity in den Unternehmen hat an Bedeutung gewonnen und wird entsprechend als wichtig wahrgenommen.

Haben Unternehmen den Einsatz von generativer KI (noch) im Griff?

Wie sehen Führungskräfte den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im eigenen Unternehmen? Gibt es Regeln oder werden Google Bard oder OpenAI ChatGPT im eigenen Unternehmen sicherheitskritisch und ohne Kontrolle angewendet? Eine aktuelle Kaspersky-Studie gibt Aufschluss darüber.

Ransomware bedroht mehr als Daten

Zerto, Unternehmen von Hewlett Packard Enterprise, gibt die Ergebnisse ihrer jährlichen Studie zum Stand der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegen Ransomware bekannt. Im Rahmen der Studie befragte, die von Zerto beauftrage Enterprise Strategy Group (ESG) zwischen Mai 2023 und Juni 2023 600 Unternehmen in Nordamerika und Westeuropa.

Mitarbeiter größere Gefahr für Sicherheit als Hacker

In den vergangenen zwei Jahren waren mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Cybersicherheitsvorfälle in Deutschland auf das Fehlverhalten von Mitarbeitern zurückzuführen. Hacker verantworteten lediglich rund 27 Prozent der Cybersicherheitsvorfälle.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.