Deutlich gestiegenen Cyberrisiken

Neuer Security-Report von Hackerone: Immer mehr Unternehmen lassen Hacker für sich arbeiten

Hacker entdecken durchschnittlich alle 2,5 Minuten eine Sicherheitslücke in einer Software



Hackerone hat die Ergebnisse ihres neuen "Hacker Powered Security Reports" veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass White Hats von Mai 2019 bis April 2020 mehr als doppelt so viele Schwachstellen in Software fanden als im Vergleichszeitraum der vorangegangenen zwölf Monate. So haben die Hacker über die Hackerone-Plattform dazu beigetragen, dass innerhalb eines Jahres mehr als 180.000 Schwachstellen in unterschiedlichsten Anwendungen, Plattformen, Hardware und Apps gefunden und in der Folge auch behoben wurden. Damit wurden allein in diesem Zeitraum knapp ein Drittel aller Schwachstellen und Sicherheitslücken gemeldet, die bislang über die Hackerone-Plattform dokumentiert wurden – die Gesamtmenge aller dokumentierten Lücken beläuft sich immerhin bereits auf mehr als 565.000.

Im Zuge der Pandemie hat mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen (36 Prozent) digitale Initiativen zur Förderung des Homeoffice bzw. des mobilen Arbeitens vorangetrieben. Dadurch sind jedoch auch neue Risiken und Angriffsflächen entstanden. Kaum überraschend: 30 Prozent der im Report befragten Organisationen bestätigten, dass sie eine Zunahme von Angriffen aufgrund der Pandemie erlebt haben. Gleichzeitig fanden, dokumentierten und meldeten die Hacker in dieser Zeit 28 Prozent mehr Software-Schwachstellen pro Monat als vor der Pandemie.

Trotz der durch das grassierende Corona-Virus deutlich gestiegenen Cyberrisiken wurde bei 30 Prozent der internen Sicherheitsteams das Personal reduziert, und ein Viertel hatte seit März sogar Budgetkürzungen zu verkraften.

"Budget- und Personalkürzungen, ein Anstieg der Cyberangriffe und der massive Trend hin zur Arbeit im Homeoffice haben die Sicherheitsteams unter erheblichen Druck gesetzt", erklärt Marten Mickos, CEO von Hackerone. "Hinzu kommt, dass aufgrund der Pandemie die Notwendigkeit entsteht, alternative Lösungen schnell zu entwickeln, was automatisch mit neuen Schwachstellen einhergeht. Traditionelle Sicherheitstaktiken reichen nicht mehr aus, um mit einer schnell wachsenden Angriffsfläche Schritt zu halten. Es müssen neue, erschwingliche und flexible Lösungen gefunden werden."

Die wichtigsten Ergebnisse des Hacker Powered Security Report in der Übersicht:

>> Im vergangenen Jahr wurden weltweit mehr als 44,75 Mio. US-Dollar an Prämien an Hacker ausgezahlt. Die Summe aller je via Hackerone ausgezahlten Beträge steigt damit auf mehr als 100 Mio. US-Dollar. Das entspricht einem Anstieg von 86 Prozent an Bounties im Vergleich zum Vorjahr.

>> In Deutschland wurden knapp 1,9 Mio. US-Dollar (rund 1,6 Mio. Euro) an Prämien an Hacker ausgezahlt.

>> Die potenzielle Verdienstmöglichkeit eines Hackers liegt über dem heutigen weltweiten Durchschnittsgehalt im IT-Bereich von 89.732 US-Dollar. Im Jahr 2019 verdienten mehr als 50 Hacker sogar über 100.000 US-Dollar (rund 85.000 Euro) durch Bug-Bounties.

>> Inzwischen sind mehr als 830.000 Hacker in der Hackerone-Community registriert. Sie haben insgesamt über 100 Mio. US-Dollar durch Berichte zu über 565.000 Schwachstellen verdient.

>> Neun Hacker aus sieben verschiedenen Ländern haben inzwischen über eine Million US-Dollar auf der Hackerone-Plattform verdient.

>> Die durchschnittliche Prämie, die für das Finden, Dokumentieren und Melden kritischer Schwachstellen gezahlt wurde, stieg im vergangenen Jahr auf 3.650 US-Dollar; das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Bis heute sind 100.000 US-Dollar nach wie vor der höchste Einzelbetrag, der via HackerOne gezahlt wurde.

>> Zu den Branchen, in denen die Gesamtzahl der Programme im Jahresvergleich um 200 Prozent oder mehr anstieg, gehörten Computer-Hardware (250 Prozent), Konsumgüter (243 Prozent), Bildung (200 Prozent) und das Gesundheitswesen (200 Prozent).

Mickos betont: "Es gibt auch durchaus eine positive Auswirkung des Corona-Virus zu berichten: Seit Beginn der Pandemie sind 30 Prozent der Unternehmen offener, Hilfe von Hackern in Sachen Sicherheit anzunehmen. Da Hacker gezielt wichtige Ergebnisse zu verhältnismäßig günstigen Kosten liefern, sind selbst die traditionellen Branchen bereit, mit Hackern an einer alternativen Sicherheitsstrategie zu arbeiten."

(Hackerone: ra)

eingetragen: 30.09.20
Newsletterlauf: 08.12.20

Hackerone: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Studien

Bedeutung von IT-Sicherheit gestiegen

DriveLock veröffentlicht die Ergebnisse der gemeinsamen Studie mit der techconsult GmbH zur aktuellen Lage der IT-Sicherheit im deutschen Mittelstand – eine Neuauflage der Studie "IT-Sicherheit im Mittelstand" von 2019. Die Antworten der befragten Unternehmen lassen erkennen: Der Stellenwert von Cybersecurity in den Unternehmen hat an Bedeutung gewonnen und wird entsprechend als wichtig wahrgenommen.

Haben Unternehmen den Einsatz von generativer KI (noch) im Griff?

Wie sehen Führungskräfte den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im eigenen Unternehmen? Gibt es Regeln oder werden Google Bard oder OpenAI ChatGPT im eigenen Unternehmen sicherheitskritisch und ohne Kontrolle angewendet? Eine aktuelle Kaspersky-Studie gibt Aufschluss darüber.

Ransomware bedroht mehr als Daten

Zerto, Unternehmen von Hewlett Packard Enterprise, gibt die Ergebnisse ihrer jährlichen Studie zum Stand der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegen Ransomware bekannt. Im Rahmen der Studie befragte, die von Zerto beauftrage Enterprise Strategy Group (ESG) zwischen Mai 2023 und Juni 2023 600 Unternehmen in Nordamerika und Westeuropa.

Mitarbeiter größere Gefahr für Sicherheit als Hacker

In den vergangenen zwei Jahren waren mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Cybersicherheitsvorfälle in Deutschland auf das Fehlverhalten von Mitarbeitern zurückzuführen. Hacker verantworteten lediglich rund 27 Prozent der Cybersicherheitsvorfälle.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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