Schneller Weg zu Administrator-Rechten


Europa am stärksten von Brute-Force-Attacken betroffen
Studie von F5 Labs: Region EMEA mit dem höchsten Anteil



Laut einer Analyse von F5 Labs ist Europa am stärksten von Brute-Force-Angriffen betroffen. Dies ergab der Application Protection Report 2019. Er untersucht die Tatsache, dass viele Anwendungen auf Zugriffsebene attackiert werden. Denn dadurch lassen sich Prozesse zur Authentifizierung und Autorisierung umgehen. Brute-Force-Attacken nutzen meist zehn oder mehr Anmeldeversuche in weniger als einer Minute oder 100 und mehr Versuche innerhalb von 24 Stunden.

EMEA im Fokus
Die Studie des F5 Security Incident Response Teams (SIRT) zeigt, dass im Jahr 2018 bei den Kunden Brute-Force-Attacken 18 Prozent aller Angriffe und 19 Prozent der behandelten Vorfälle ausmachten. Von allen aufgezeichneten Vorfällen in der Region EMEA waren 43,5 Prozent Brute-Force-Angriffe. Damit liegt sie vor Kanada (41,7 Prozent), den USA (33,3 Prozent) und Asien-Pazifik (9,5 Prozent).

Der öffentliche Sektor war am stärksten betroffen, hier waren Brute-Force-Attacken für 50 Prozent aller Vorfälle verantwortlich. Es folgten die Finanz- (47,8 Prozent) und Gesundheitsbranche (41,7 Prozent) sowie Bildung (27,3 Prozent) und Dienstleister (25 Prozent).

"Je nach Stärke der Überwachungsfunktionen können Brute-Force-Angriffe harmlos erscheinen wie ein legitimer Login mit korrektem Benutzernamen und Passwort", sagt Ray Pompon, Principal Threat Research Evangelist, F5 Networks. "Angriffe dieser Art lassen sich schwer erkennen, da das System den Angreifer für einen rechtmäßigen Nutzer hält."

Jede Anwendung, die eine Authentifizierung erfordert, ist ein mögliches Ziel für Brute-Force-Angriffe. Laut der Studie konzentrieren sich die Attacken vor allem auf:

HTTP-Formular-basierte Authentifizierung (29 Prozent aller registrierten Angriffe weltweit). Die meisten herkömmlichen Login-Prozesse im Web nutzen entsprechende Authentifizierungsformulare im Browser.

Outlook-Webzugriff (17,5 Prozent), Office 365 (12 Prozent), ADFS (17,5 Prozent). Hierzu gehören Angriffe auf Authentifizierungsprotokolle für Exchange Server, Microsoft Active Directory und Federated Services. Für den Zugriff auf diese Dienste authentifizieren sich die Benutzer über separate Eingabeaufforderungen. Aufgrund der Single-Sign-On-Fähigkeiten von Active Directory und Federated Services betreffen erfolgreiche Angriffe sowohl E-Mails als auch ganze Intranets und damit große Mengen an sensiblen Informationen.

SSH/SFTP (18 Prozent). Eine erfolgreiche SSH-Authentifizierung ist für Angreifer oft ein schneller Weg zu Administrator-Rechten. Denn viele Systeme sind auf die einfache Bedienung durch Standard-Anmeldeinformationen angewiesen.

S-FTP (6 Prozent). Darüber lässt sich Malware einschleusen, die eine Vielzahl von Gefahren mit sich bringen kann. Dazu gehören die Erweiterung von Rechten, Keylogging oder andere Formen des unerlaubten Mitlesens und Netzwerkzugriffs.

Insgesamt zielen Brute-Force-Angriffe am häufigsten auf E-Mails. Unternehmen, die nicht stark auf E-Commerce angewiesen sind, speichern die wichtigsten Daten oft hinter mehreren Kontroll-Ebenen. In diesem Fall ist E-Mail oft ein mächtiges Werkzeug, um Daten zu stehlen und Zugang zu Tools zu erhalten, mit denen sich starke Schäden anrichten lassen. E-Mails werden für 39 Prozent der Zugriffsverletzungen und 34,6 Prozent aller Verstöße genutzt.

Sicherheit als Herausforderung
Gemäß dem Application Protection Report 2019 ist der Schutz vor Angriffen auf die Zugriffsebene für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Multi-Faktor-Authentifizierung kann schwer zu implementieren sein und erfordert Zeit. Passwörter schützen zwar nur unzureichend, aber laut der Studie nutzen 75 Prozent der Unternehmen die einfache Kombination aus Benutzername und Passwort für kritische Webanwendungen.

"Unternehmen sollten zunächst sicherstellen, dass sie Brute-Force-Angriffe zumindest erkennen können", erklärt Pompon. "Zudem sind Mechanismen zur Wiederherstellung einzuführen, die sowohl für das Unternehmen als auch für seine Nutzer funktionieren. Es reicht nicht aus, entsprechende Firewall-Alarme einzurichten. Sie müssen Überwachungs- und Reaktionsprozesse prüfen, Szenariotests für Incident Response durchführen und entsprechende Regeln entwickeln, um schnell und zuverlässig reagieren zu können."

SIRT-Datenpunkte repräsentieren aktuelle F5-Kunden, die das SIRT für Support kontaktieren. Angesichts der Größe und des Umfangs der installierten Basis von F5 sind sie ein Indikator für allgemeine Angriffstrends bei Brute-Force-Attacken.
(F5 Networks: ra)

eingetragen: 06.08.19
Newsletterlauf: 05.09.19

F5 Networks: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.