Cybersecurity-Taktiken auf dem Prüfstand


Studie zur IT-Sicherheit: Der schwere Kampf gegen ausgeklügelte Cyberattacken
60 Prozent der befragten Sicherheitsverantwortlichen gehen davon aus, dass Hacker die Sicherheitssysteme ihrer Unternehmen knacken können

(16.01.15) - Mehr als 80 Prozent der IT-Sicherheitsverantwortlichen sehen wachsende Sicherheitsprobleme auf ihre Unternehmen zukommen und 60 Prozent gehen davon aus, dass sie im Cyberkrieg hinterher hinken. Das sind die Ergebnisse der neuesten internationalen Befragung von 138 Sicherheitsverantwortlichen und CISOs (Chief Information Security Officer) durch IBM weltweit. Neuen Technologien kommt bei der Gefahrenabwehr eine besondere Aufmerksamkeit zu, wobei Big Data, Cloud Computing und Mobile im Fokus stehen. Die dritte jährliche Chief-Information-Security-Officer-Studie 2014 wurde durchgeführt vom IBM Center for Applied Insights.

Ausgeklügelte externe Angriffe wurden von 40 Prozent der befragten Sicherheitschefs als ihre Top-Herausforderung bewertet, an zweiter Stelle folgen mit großem Abstand (unter 15 Prozent) neue Regularien und Vorschriften. Damit beansprucht die Bekämpfung externer Attacken die größten organisatorischen Anstrengungen in den nächsten drei bis fünf Jahren so viel wie die Einführung neuer Regularien, neuer Technologien und die Bekämpfung interner Bedrohungen zusammengenommen.

"CISOs bekommen allmählich endlich einen Platz auf Vorstandsebene", sagt Brendan Hannigan, General Manager, IBM Security. "Security-Verantwortliche müssen ihren wachsenden Einfluss jetzt darauf verwenden, bessere Ergebnisse zu erreichen: die Absicherung wichtiger Unternehmenswerte priorisieren, Investitionen auf Security Intelligence fokussieren und Toptalente rekrutieren, um die betriebsinternen Anstrengungen zu verbessern."

Cybersecurity-Taktiken auf dem Prüfstand
Die Studie wollte herausfinden und besser verstehen, wie sich Unternehmen gegenwärtig gegen Cyberattacken wappnen. Sie kam zu dem Ergebnis, dass 70 Prozent der Security-Verantwortlichen ausgereifte, traditionelle Technologien für Netzwerk Intrusion Prevention, Malware Detection sowie für die Überprüfung von Netzwerk-Schwachstellen im Einsatz haben.

Gleichzeitig jedoch erachten es fast 50 Prozent der Befragten für absolut notwendig, neue Sicherheitstechnologien einzuführen. Insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung von Datenverlusten, neue Sicherheitslösungen für das Cloud Computing sowie für Mobile-Anwendungen und Geräte benötigen sie eine radikale Transformation.

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Zu den weiteren Resultaten der IBM CISO-Studie gehören:

>> Cloud Sicherheit führt weiterhin die Agenda an:
Während die Sicherheitsbedenken weiterhin groß sind, haben mittlerweile 90 Prozent der befragten Unternehmen Cloud-Lösungen eingeführt oder sind gerade in der Planungsphase. Aus dieser Gruppe wiederum gehen 75 Prozent davon aus, dass ihr Cloud-Sicherheits-Budget in den nächsten drei bis fünf Jahren steigen oder sogar erheblich steigen wird.

>> Daten-basierte Security-Intelligence-Lösungen sind Top-of-Mind: Über 70 Prozent der Befragten gaben an, dass die Nutzung von Security Intelligence in Echtzeit immer wichtiger wird. Trotz dieser hohen Zustimmungsrate zeigen die Studienergebnisse aber auch, dass Maßnahmen wie Daten-Klassifizierung und Security- Intelligence- Analysen noch relativ wenig ausgreift sind (54 Prozent) und verbessert beziehungsweise transformiert werden sollten.

>> Nachholbedarf bei Mobile-Sicherheitslösungen: Trotz des wachsenden Einsatzes von Mobile-Anwendungen und Geräten bestätigen nur 45 Prozent der Sicherheitsverantwortlichen, dass sie hierfür spezifische Sicherheitskonzepte im Einsatz haben. Tatsächlich liegen die Sicherheitsmaßnahmen, was den Reifegrad der Lösungen anbelangt, hier am unteren Ende der Skala (51 Prozent).

Unsicherheit im Umfeld staatlicher Vorgaben
Neben den externen Bedrohungen liefert die Studie Hinweise darauf, dass CISOs auch an anderer Front zu kämpfen haben: fast 80 Prozent der Befragten sagen, dass die potenziellen Risiken im Hinblick auf staatliche Regulierungen und Vorgaben in den vergangenen drei Jahren zugenommen haben. Sie sind unsicher, ob Regierungen Sicherheitsvorgaben auf nationaler oder globaler Ebene vorantreiben werden und wie transparent sie dabei vorgehen. Nur 22 Prozent gehen davon aus, dass es im Kampf gegen die Cyberkriminalität in den nächsten drei bis fünf Jahren ein gemeinsam verabschiedetes globales Konzept geben wird.

Größere Handlungsfreiheit für die CISOs
Mit der Zunahme von Cyberattacken und staatlichen Regulierungen haben die meisten Unternehmen in den vergangenen drei Jahren ihre Perspektive auf das Thema Sicherheit verändert. Dies hat die Rolle der Sicherheitsverantwortlichen gestärkt, ihr Einfluss ist gewachsen. So bestätigen 90 Prozent der Befragten, dass sie einen erheblichen Einfluss in ihrem Unternehmen haben und 76 Prozent sagen, dass er sich in den letzten drei Jahren erheblich vergrößert hat. Zudem betonen 71 Prozent, dass sie die notwendige organisatorische Unterstützung für ihren Job bekommen.

"Die Bedrohungen und Vorschriften, mit denen Sicherheitsverantwortliche und ihre Teams umgehen müssen, nehmen tagtäglich zu", sagt Gerd Rademann, Business Unit Executive IBM Security Systems für den DACH-Markt. "Mit intelligenten Datenanalysen und modernsten Sicherheitslösungen können sie ihre Unternehmen gegen immer raffiniertere Cyberattacken schützen und gleichzeitig die ständig restriktiver werdenden gesetzlichen Vorgaben erfüllen."

Über die Studie
Um besser zu verstehen, in welcher Lage sich die Sicherheitschefs momentan befinden und wie sie ihre Zukunft sehen, hat das IBM Center for Applied Insights in enger Zusammenarbeit mit IBM Security ausführliche Interviews mit 138 erfahrenen Sicherheitsverantwortlichen, in der Mehrzahl CISOs (63 Prozent), geführt. Die Interviews fanden in fünf Ländern und mit Vertretern aus unterschiedlichen Branchen statt.
(IBM: ra)

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Meldungen: Studien

Schutz von Webanwendungen

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

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