Klaffende Talentlücke schließen


Frauen im Bereich Cybersicherheit in fast jeder zweiten Firma unterrepräsentiert
70 Prozent der CISOs haben Probleme bei der Rekrutierung von Security-Fachkräften - 40 Prozent sind bereit, auch Kandidatinnen mit geringen oder keinen Vorkenntnissen auszubilden



In 45 Prozent aller Unternehmen ist der Anteil weiblicher Mitarbeiterinnen in den IT-Sicherheitsabteilungen geringer als in allen anderen Geschäftsbereichen. Von diesen Firmen haben jedoch nur 37 Prozent Programme etabliert oder zumindest in Planung, um mehr Frauen für eine Karriere im Bereich Cybersicherheit zu begeistern. Dies ergab die Studie "Cybersicherheit durch die Augen eines CISO eine Position wird begutachtet", die 451 Research im Auftrag von Kaspersky unter 305 Sicherheitsbeauftragten, die in Senior- oder leitender Funktion für Cybersicherheit in Unternehmen weltweit verantwortlich sind, durchgeführt hat.

Eine heterogene Belegschaft wirkt für junge Talente attraktiv und optimiert gleichzeitig die Business Performance einer Firma. So erzielen Unternehmen mit einem vielfältigen Mitarbeiterstamm global 19 Prozentpunkte mehr Umsatz durch eigene Innovationen. Deshalb ist die Idee der Geschlechterparität längst nicht mehr nur ein ethisches Thema, sondern auch ein wichtiger Faktor für die betriebliche Effizienz. Um Frauen dabei zu unterstützen, beruflich erfolgreicher zu werden und deren Karrieren voranzutreiben, gibt es Initiativen in verschiedenen Wirtschaftsfeldern, etwa die Technologie oder das Unternehmertum betreffend.

Doch trotz solcher Initiativen für mehr Vielfalt, beträgt der Anteil von Frauen an der arbeitenden Bevölkerung noch immer lediglich 39 Prozent weltweit, Führungspositionen bekleiden nur 25 Prozent. Cybersicherheit, wie auch ganz allgemein IT, kann infolgedessen noch immer als ein von Männern dominiertes Tätigkeitsfeld betrachtet werden. Diese Wahrnehmung könnte ein Hindernis für Frauen beim Eintritt in die Branche darstellen. So gaben 45 Prozent der befragten CISOs in der Studie an, dass Frauen in ihrer Abteilung unterrepräsentiert seien.

Dennoch verfügen nur 37 Prozent der Unternehmen über ein formales Verfahren, um mehr Frauen für ihre IT-Sicherheitsabteilung zu gewinnen oder wollen ein solches umsetzen. Der beliebteste Ansatz, um Frauen für diesen Bereich zu begeistern, ist in 80 Prozent der Fälle die Ausbildung von Personen, die bereits über einen IT-Hintergrund verfügen. Fast die Hälfte der Befragten (42 Prozent) gibt an, ihr Unternehmen biete aktuell Praktikumsprogramme für Studentinnen an, beziehungsweise plane dies bereits. Zudem sind 40 Prozent bereit, auch Kandidaten mit geringer oder gar keiner Qualifikation auszubilden. Nur 22 Prozent stellen weibliche Kandidatinnen aus anderen Abteilungen ihres Unternehmens ein.

Die Übrigen (63 Prozent) gaben an, nur nach umfassend qualifizierten Fachkräften losgelöst von deren Geschlecht zu suchen. Da es jedoch für 70 Prozent der CISOs schwierig ist, in verschiedenen Bereichen qualifizierte IT-Sicherheitsspezialisten zu finden, wird die Forderung laut, CISOs müssten nach anderen Wegen suchen, um die klaffende Talentlücke zu schließen.

Die Branche verändert sich doch noch immer nicht genug
Die Studie ergab zudem, dass Männer bei den IT-Sicherheitsleitern die Zahl der Frauen übertreffen. Nur ein Fünftel (23 Prozent) der Befragten, die die Frage nach ihrem Geschlecht beantwortet haben, gab an, dass sie Frauen sind. Nichtsdestotrotz deutet die Amtszeit in der Rolle darauf hin, dass die Zahl der Frauen in einer Führungsrolle im Sicherheitsbereich wächst: 20 Prozent der weiblichen Befragten sind in den letzten zwei Jahren in ihre Position als IT-Sicherheitsleiter gewechselt; dies ist die doppelte Anzahl der Männer (10 Prozent) in dieser Funktion.

"Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, dass sich die Situation in der Branche zwar verändert, sie aber immer noch alles andere als ideal ist", betont Evgeniya Naumova, stellvertretende Geschäftsführerin für Europa bei Kaspersky. "Es fehlt weiterhin ein starker weiblicher Anteil in diesem Bereich. Dabei geht es nicht nur darum, ein perfektes Verhältnis von Männern und Frauen zu schaffen. Im Rahmen der intensiv geführten Interviews mit den CISOs gaben viele von ihnen an, nicht genügend weibliche Bewerberinnen verzeichnen zu können. Um die geschlechtsspezifische Kluft in der Cybersicherheit zu beseitigen, sollten wir Frauen dringend ermutigen, diesen Karriereweg zu wählen." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 28.10.19
Newsletterlauf: 04.12.19

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Meldungen: Studien

Bedeutung von IT-Sicherheit gestiegen

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Ransomware bedroht mehr als Daten

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DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

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