DDoS-Angriffe als Art Miet-Modell


Gefährlicher Trend für 2019: DDoS-Attacken werden qualitativ hochwertiger
Angriffsdauer steigt - Deutschland beim Hosten von Botnet-C&C-Servern in den Top Ten



Kaspersky Lab warnt Unternehmen und Organisationen vor qualitativ ausgefeilten DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service). Zwar ging die quantitative Anzahl von DDoS-Angriffen im Jahr 2018 gegenüber 2017 um 13 Prozentpunkte zurück, jedoch nahm die Dauer von gemischten und HTTP-Flood-Angriffen zu. Das deutet darauf hin, dass Cyberkriminelle auf komplexere Angriffstechniken zurückgreifen, um die DDoS-Schutzschilder der anvisierten Opferunternehmen zu umgehen. Dies geht unter anderem aus dem aktuellen DDoS-Report für das vierte Quartal 2018 von Kaspersky Lab hervor.

Für DDoS-Angriffe gibt es eine Art Miet-Modell inklusive Preisstaffelung, bei dem Käufer sekundenweise die Leistungsstärke eines Botnetzes mieten können. Auch wenn die Anzahl von DDoS-Angriffen im Jahr 2018 leicht rückläufig war, sehen die Experten von Kaspersky Lab einen gefährlichen Trend in der Qualität solcher Angriffe.

Der Grund: Bessere Schutzmaßnahmen seitens Unternehmen führen dazu, dass Cyberkriminelle in diesem Jahr ihre Expertise weiter ausbauen werden, um erfolgreicher zu sein:

Längere Angriffe: Im vergangenen Jahr stieg die durchschnittliche Dauer von DDoS-Angriffen um mehr als das Doppelte an von 95 Minuten im ersten Quartal auf 218 Minuten im letzten.

Gezielte Testversuche: Zwar machten UDP-Flood-Angriffe im Jahr 2018 fast die Hälfte (49 Prozent) der DDoS-Angriffe aus, sie dauerten jedoch selten mehr als fünf Minuten. Bei einem UDP-Flood-Angriff senden Angreifer eine große Anzahl von UDP-Paketen (User Datagram Protocol) an Serverports des Ziels, um sie damit zu überfordern, bis sie nicht mehr reagieren. Der Rückgang der Dauer dieser Angriffe lässt die Kaspersky-Experten vermuten, dass der Markt für einfachere Angriffe abnimmt und die Angreifer über diese Art von Angriff zunächst testen wollen, ob ein Unternehmen geschützt ist oder nicht.

>> Komplexere Angriffe: Nach wie vor dauern komplexere Angriffe wie HTTP-Missbrauch, die Zeit und Geld erfordern, lang. Die HTTP-Flood-Methode sowie gemischte Angriffe mit der HTTP-Komponente machten im vergangenen Jahr etwa 80 Prozent der DDoS-Angriffszeit aus.

"Wenn die meisten einfachen DDoS-Angriffe ihr Ziel nicht erreichen, haben die Personen, die durch solche Angriffe Geld verdienen, zwei Möglichkeiten", so Alexey Kiselev, Business Development Manager im Kaspersky DDoS Protection Team. "Sie können entweder die für DDoS-Angriffe erforderlichen Kapazitäten für andere Einnahmequellen wie Krypto-Mining verwenden oder aber sie müssen ihre technischen Fähigkeiten verbessern, da ihre Kunden nach erfahreneren Angreifern
suchen. Vor diesem Hintergrund können wir davon ausgehen, dass sich die DDoS-Angriffe im Jahr 2019 weiter entwickeln werden und es für Unternehmen schwieriger wird, sie zu erkennen und sich zu schützen."

Ergebnisse für das vierte Quartal 2018
>> Der längste Angriff dauerte 329 Minuten, also fast 14 Tage.

>> Die Länder, die am häufigsten von DDoS-Angriffen betroffen waren, bleiben unverändert: China verweilt auf dem ersten Platz (50,43 Prozent), gefolgt von den USA (24,90 Prozent) und Australien (4,5 Prozent).

>> Die meisten der C&C-Server, die für die Angriffe verwendet wurden, befanden sich in den USA (43,48 Prozent), Großbritannien (7,88 Prozent) und den Niederlanden (6,79 Prozent). 5,43 Prozent der Botnet-C&C-Server befinden sich in Deutschland. Deutschland liegt damit unter den Top Ten.

>> Die meisten Botnet-basierten Angriffe fanden im Oktober statt. In Bezug auf die wöchentliche Dynamik stieg die Angriffsaktivität zur Wochenmitte und nahm gegen Ende ab.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 08.02.19
Newsletterlauf: 22.03.19

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Meldungen: Studien

Identitätsdiebstahl bei Verstorbenen

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Energieversorger im Fokus

Die notwendige Integration von Cybersecurity- und Datensicherheitsmaßnahmen in ihre Bestandssysteme stellen IT-Entscheidungsträger im deutschen Energiesektor vor erhebliche Herausforderungen. Eine große Mehrheit (87 Prozent) der befragten Teilnehmer bezeichnen diese als groß.

Einsatz mehrerer Fernzugriffslösungen

55 Prozent der Unternehmen setzen in ihren OT-Umgebungen vier oder mehr Remote-Access-Tools ein, 33 Prozent sogar mindestens sechs. Dies ist eines der Ergebnisse einer neuen Studie von Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), für die Daten von mehr als 50.000 Remote-Access-fähigen Geräten analysiert wurden.

Die Sorge um Cyber-Risiken nimmt ab

Beazley, Anbieterin für Spezialversicherunen, veröffentlichte ihren aktuellen Risk & Resilience Report Spotlight: Cyber- & Tech-Risiken 2024. Die Studie, für die weltweit 3.500 Führungskräfte befragt wurden, zeigt, wie Unternehmen auf der ganzen Welt die Bedrohung durch Cyberkriminalität, technologische Obsoleszenz, disruptive Technologien und Risiken für geistiges Eigentum (IP) in der heutigen Zeit der rasanten technologischen Innovation wahrnehmen.

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Fachartikel

Grundlagen

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

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Fluch und Segen des Darkwebs

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