Steuerrückerstattung als neue Betrugsmethode


Gefährliche E-Mails: Deutsche Nutzer am häufigsten Empfänger schädlicher Mails
Spam- und Phishing-Report: Täuschend echt aussehende Phishing-Seiten bekannter Marken in deutscher Sprache



Deutsche Nutzer erhielten zwischen April und Juni 2019 weltweit am meisten gefährliche digitale Post: So landete jede zehnte Spam- und Phishing-Mail (10,05 Prozent) in den E-Mail-Postfächern deutscher Nutzer; Deutschland ist damit wiederholt Quartals-Weltmeister im Empfangen gefährlicher E-Mails, vor Russland (6,16 Prozent) und Vietnam (5,98 Prozent). Des Weiteren warnen die Experten von Kaspersky aktuell vor betrügerischen E-Mails, die sich als Steuerrückerstattung tarnten.

In Deutschland entdeckten sie zudem gefälschte und täuschend echt aussehende Phishing-Seiten in deutscher Sprache im Namen von 1&1, PayPal, Amazon und der Sparkasse, die auf den ersten Blick nicht als Fake zu erkennen sind. Diese Ergebnisse gehen aus dem aktuellen Spam- und Phishing-Report für das zweite Quartal 2019 von Kaspersky hervor.

Spam- und Phishing-Mails enthalten üblicherweise einen schädlichen Link, der Nutzer zu einer scheinbar legitimen Webseite führt und sie dazu verleiten soll, persönliche Informationen wie Zugangsdaten einzugeben, um diese abzugreifen. Cyberkriminelle nutzen hierfür häufig saisonale Aktivitäten und Ereignisse als Aufhänger, da sich Nutzer hierbei weniger vorsichtig verhalten als bei bereits bekannten Bedrohungen. Des Weiteren wenden die Angreifer eine der am effektivsten Social-Engineering-Techniken an: zeitlicher Druck. Sie lassen dem Empfänger nur begrenzt Zeit zum Handeln, was sie mit scheinbar
zeitkritischen Umständen rechtfertigen.

Eine nun entdeckte Betrugswelle tarnte sich als Schreiben für Steuerrückerstattungen mit kurzem Ablaufdatum.
Außerdem enthielten einige der analysierten E-Mails schädliche Anhänge, die als Kopie des Rückgabeformulars getarnt waren. Tatsächlich handelte es sich jedoch um ein bösartiges Downloader-Programm, das weitere schädliche Programme nachlud, oder um eine Backdoor, die den Cyberkriminellen Fernzugriff auf das Opfergerät gewährte. Zu den Funktionen gehörten das Verfolgen von Tastenanschlägen, das Stehlen von Passwörtern für Browser- und Windows-Accounts sowie Videoaufzeichnungen der Webcam. Damit Nutzer eine solche bösartige Datei starten, wurde sie von den Betrügern als Zip-Datei getarnt, die wichtige Informationen für die Aktualisierung des Steuerformulars enthält.

"Spam und Phishing mit saisonalen Aufhängerthemen sind äußerst effektiv, da solche E-Mails im Postfach erwünscht sind und manchmal erwartet werden, im Gegensatz zu den bekannten ,einzigartigen Angeboten , erklärt Maria Vergelis, Sicherheitsforscherin bei Kaspersky. "Darüber hinaus merkt das Opfer bei Phishing-Angriffen oftmals nicht, dass es einem Cyberangriff ausgesetzt ist und legt seine Zugangsdaten oder E-Mails offen, was verheerende Folgen haben kann. Zum Glück gibt es Sicherheitslösungen gibt, die nicht nur Malware blockieren und den Nutzer über die Bedrohung informieren, sondern auch Spam- und Phishing-Filter haben, die verhindern, dass solche E-Mails überhaupt in den Posteingang gelangen."

Tipps zum Schutz vor Spam und Phishing
>> Stets die Link- sowie die E-Mail-Adresse des Absenders überprüfen, bevor man etwas anklickt.

>> Die Linkadresse, die in der E-Mail zu sehen ist, mit dem hinterlegten Hyperlink abgleichen, ob diese übereinstimmen. Dies kann man kontrollieren, indem man mit der Maus über den Link fährt.

>> E-Mail-Anhänge von unbekannten Absendern nicht öffnen oder downloaden, bevor diese nicht von einer Sicherheitslösung überprüft wurden.

>> Sensible Daten wie Login-Informationen, Passwörter, Bankdaten oder Ähnliches nicht mit Dritten teilen; seriöse Unternehmen fragen solche Daten nicht ab.

>> Eine zuverlässige Sicherheitslösung mit verhaltensbasierten Anti-Phishing-Technologien

Weitere Ergebnisse für das zweite Quartal 2019
>> Die Gesamtzahl der Phishing-Angriffe im Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent auf 129.933.555 an.
>> Im zweiten Quartal 2019 erreichte die Menge an Spam ihren Höhepunkt mit 58 Prozent im Mai. Der durchschnittliche Anteil von Spam am weltweiten E-Mail-Verkehr betrug 55 Prozent und lag damit 5 Prozent über dem Durchschnitt des zweiten Quartals 2018.
>> Die größten Spamquellen sind China (23,73 Prozent), USA (13,89 Prozent) und Russland (4,83 Prozent).
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 23.09.19
Newsletterlauf: 31.10.19

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Meldungen: Studien

Bedeutung von IT-Sicherheit gestiegen

DriveLock veröffentlicht die Ergebnisse der gemeinsamen Studie mit der techconsult GmbH zur aktuellen Lage der IT-Sicherheit im deutschen Mittelstand – eine Neuauflage der Studie "IT-Sicherheit im Mittelstand" von 2019. Die Antworten der befragten Unternehmen lassen erkennen: Der Stellenwert von Cybersecurity in den Unternehmen hat an Bedeutung gewonnen und wird entsprechend als wichtig wahrgenommen.

Haben Unternehmen den Einsatz von generativer KI (noch) im Griff?

Wie sehen Führungskräfte den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im eigenen Unternehmen? Gibt es Regeln oder werden Google Bard oder OpenAI ChatGPT im eigenen Unternehmen sicherheitskritisch und ohne Kontrolle angewendet? Eine aktuelle Kaspersky-Studie gibt Aufschluss darüber.

Ransomware bedroht mehr als Daten

Zerto, Unternehmen von Hewlett Packard Enterprise, gibt die Ergebnisse ihrer jährlichen Studie zum Stand der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegen Ransomware bekannt. Im Rahmen der Studie befragte, die von Zerto beauftrage Enterprise Strategy Group (ESG) zwischen Mai 2023 und Juni 2023 600 Unternehmen in Nordamerika und Westeuropa.

Mitarbeiter größere Gefahr für Sicherheit als Hacker

In den vergangenen zwei Jahren waren mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Cybersicherheitsvorfälle in Deutschland auf das Fehlverhalten von Mitarbeitern zurückzuführen. Hacker verantworteten lediglich rund 27 Prozent der Cybersicherheitsvorfälle.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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