Konvergenz von IT- und OT-Sicherheit

Dreiviertel der Industrieunternehmen verzeichnen durch Corona mehr Cyberangriffe

Studie zeigt sich verändernden Bedenken, Einstellungen und Erfahrungen von IT- und OT-Sicherheitsexperten während der Pandemie



Weltweit sieht sich seit Beginn der COVID-19-Pandemie im März mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Industrieunternehmen größeren Cyber-Risiken ausgesetzt – in der DACH-Region liegt dieser Wert sogar bei 75 Prozent. Darüber hinaus verzeichneten 70 Prozent (DACH-Region: 80 Prozent) hierbei neue Angriffstaktiken. Dies sind zwei Ergebnisse einer neuen Studie der OT-Security-Spezialistin Claroty zum Stand der globalen industriellen Cybersicherheit.

Der Report "The Critical Convergence of IT and OT Security in a Global Crisis" (Die kritische Konvergenz von IT- und OT-Sicherheit in einer globalen Krise) basiert auf einer weltweiten unabhängigen Umfrage unter 1.100 hauptamtlichen IT- und OT-Sicherheitsexperten, die kritische Infrastrukturkomponenten in großen Unternehmen in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum besitzen, betreiben oder anderweitig unterstützen, und untersucht, wie sich ihre Bedenken, Einstellungen und Erfahrungen seit Beginn der Pandemie im März verändert haben. So zeigt der Bericht, dass sich Corona deutlich auf die IT/OT-Konvergenz ausgewirkt hat.

Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten gaben an, dass ihre IT- und OT-Netzwerke seit Beginn der Pandemie stärker miteinander verbunden sind. Mehr als 75 Prozent erwarten zudem, dass sie als Folge der Pandemie noch stärker miteinander vernetzt werden. Diese Konvergenz steigert einerseits die Effizienz, Leistung und Servicequalität, birgt aber andererseits auch Risiken, da sich Cyberbedrohungen auf diese Weise einfacher zwischen den beiden Bereichen ausbreiten können. Nicht umsonst finden drei von vier Sicherheitsverantwortlichen (72 Prozent) ihre Arbeit nun wesentlich herausfordernder als zuvor.

Die wichtigsten Ergebnisse der DACH-Region:

>> Im Vergleich zu den weltweiten Zahlen (56 Prozent), sehen sich die Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wesentlich stärker Cyberbedrohungen ausgesetzt (75 Prozent), auch wird in der Region offenbar stärker auf neue Angriffstaktiken gesetzt (80 Prozent gegenüber 70 Prozent weltweit)

>> Die überwältigende Mehrheit (94 Prozent) sieht ihr Unternehmen gut auf weitere Ausnahmesituationen wie die Pandemie vorbereitet

>> Gleichwohl gibt es Defizite im Bereich der OT-Sicherheit: 62 Prozent der Befragten geben an, dass die IT-Netzwerke ihrer Unternehmen besser geschützt sind als die OT-Infrastruktur

"Wir sind weiterhin mit vielen Unsicherheiten in Bezug auf die Pandemie konfrontiert, die uns noch vor einige Herausforderungen stellen werden. Dabei ist jedoch der Schutz kritischer Infrastrukturen besonders wichtig", sagt Yaniv Vardi, CEO von Claroty. "Indem große Unternehmen versuchen, ihre Produktivität durch die Integration von mehr OT- und IoT-Geräten und den Fernzugriff auf ihre Industrienetzwerke zu verbessern, erhöhen sie infolgedessen auch ihre Gefährdung. Deshalb muss die OT-Sicherheit in den Vordergrund gerückt und zu einer Priorität für alle Unternehmen gemacht werden. Die Angreifer wissen, dass IT-Netzwerke mittlerweile recht gut durch Sicherheitslösungen geschützt sind, und gehen entsprechend dazu über, Schwachstellen in der OT auszunutzen, um Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu erhalten. Die OT-Infrastruktur nicht zu schützen ist, als würde man sein Haus mit hochmodernen Sicherheits- und Alarmsystemen ausstatten, aber dann die Haustür offenlassen."

Für die befragten Sicherheitsexperten sind vor allem die Pharmaindustrie, Öl- und Gasunternehmen, Energieversorger, die verarbeitende Industrie und Gebäudeverwaltungssysteme besonders bedroht. Der komplette Report mit eingehenden Analysen der Ergebnisse sowie den kompletten Umfragedaten kann hier kostenlos heruntergeladen werden. (Claroty: ra)

eingetragen: 08.10.20
Newsletterlauf: 19.01.21

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Meldungen: Studien

Prävention gegen Cyberrisiken

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CISOs inmitten der turbulenten Bedrohungslandschaft

Trellix stellte auf der RSA Conference 2023 neue Forschungsergebnisse vor. Die veröffentlichte Studie "The Mind of the CISO" ist das Ergebnis einer Umfrage unter globalen CISOs aus allen wichtigen Branchen. Die Studie gibt Erkenntnisse darüber, wie CISOs inmitten der turbulenten Bedrohungslandschaft arbeiten, welche Geschäftsbereiche sie behindern und was sie benötigen, um erfolgreich zu sein.

Unternehmen potenziell anfälliger für Angriffe

HackerOne, Anbieterin von Attack Resistance Management und Bug Bounty-Programmen, hat eine Umfrage durchgeführt, die sich mit den Auswirkungen von Budgetkürzungen auf die Cybersicherheit von Unternehmen auseinandersetzt. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig hochintegrierte Lösungen sind, um Cybersicherheitsressourcen zu optimieren und die Abwehr von Angriffen zu gewährleisten.

Die Zahl der Malware-Infektionen schrumpft

OpenText Cybersecurity hat die IT-Bedrohungslandschaft des letzten Jahres im aktuellen OpenText Cybersecurity Threat Report genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse basieren auf der Datenauswertung durch die "BrightCloud"-Threat-Intelligence-Plattform und zeigen eine Bandbreite von Risiken und Trends für verschiedene Unternehmensgrößen, Branchen und Standorte.

Einstiegshürden für Kriminelle gesenkt

Zscaler veröffentlichte die Ergebnisse ihres 2023 ThreatLabz Phishing Reports. Der Report wertet zwölf Monate globaler Phishing-Daten aus der weltweit größten Inline-Sicherheits-Cloud aus, um die neuesten Trends, aufkommende Taktiken und die Branchen und Regionen zu identifizieren, die am stärksten von Phishing-Angriffen betroffen sind. Laut dem jüngsten Report beruht die Mehrheit der modernen Phishing-Angriffe auf gestohlenen Anmeldeinformationen und zeigt die wachsende Bedrohung durch Adversary-in-the-Middle (AitM)-Angriffe und die zunehmende Nutzung des InterPlanetary File System (IPFS).

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

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Fluch und Segen des Darkwebs

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