Konzentration auf die Softwarelieferketten

Studie: Praktiken für eine verbesserte Sicherheit innerhalb der Softwarelieferkette haben signifikant zugenommen

BSIMM13-Daten dokumentieren einen fast 50-prozentigen Anstieg bei Aktivitäten, die der Sicherung von Open-Source-Komponenten dienen sowie bei der Integration von Sicherheit in die Toolchains von Entwicklern



Synopsys hat "BSIMM13" veröffentlicht, die aktuelle Ausgabe des jährlichen Building Security In Maturity Model (BSIMM) Berichts. Dieser analysiert die Software-Sicherheitspraktiken von 130 Unternehmen, darunter Adobe, PayPal und Lenovo, die insgesamt mehr als 145.000 von fast 410.000 Entwicklern erstellte und gepflegte Anwendungen schützen.

Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Zunahme von Aktivitäten, die darauf hinweisen, dass die BSIMM-Mitgliedsunternehmen einen "Shift Everywhere"-Ansatz umsetzen. Dieser ermöglicht es, automatisierte und kontinuierliche Sicherheitstests während des gesamten Softwareentwicklungs-Lebenszyklus (SDLC) durchzuführen und das Risiko über das gesamte Anwendungsportfolio hinweg zu verwalten.

"Die Ergebnisse von BSIMM13 legen nahe, dass mit der Konzentration auf die Softwarelieferketten die meisten Unternehmen inzwischen einen risikobasierten Ansatz bei der Anwendungssicherheit verfolgen. Ein derartiger Ansatz berücksichtigt, dass sich Sicherheit nicht allein auf die Codebasis beschränkt, sondern den Prozess der Softwareentwicklung einschließt. Hier finden Sicherheitsüberprüfungen und -tests überall statt ("shift everywhere"), mit dem Ziel, die Ergebnisse hinsichtlich von Sicherheit kontinuierlich zu verbessern", erläutert Jason Schmitt, General Manager der Synopsys Software Integrity Group. "Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Softwaresicherheitsinitiativen der BSIMM-Mitgliedsunternehmen weiter ausgereift sind, und Firmen nun nach Wegen suchen, die Skalierbarkeit, Effizienz und Gesamteffektivität ihrer Programme zu steigern."

Die von der Synopsys Software Integrity Group durchgeführte BSIMM13-Studie hält fest, wie sich die Software-Sicherheitsinitiativen der Mitgliedsunternehmen in den letzten zwöf Monaten entwickelt haben, wie zum Beispiel in den folgenden Bereichen:

Risiko-Management der Softwarelieferketten und steigende Nutzung von Software Bill of Materials (SBOMs)

Wahrscheinlich als eine Folge der jüngsten aufsehenerregenden Angriffe auf die Lieferkette scheint das Risikomanagement der Softwarelieferketten für BSIMM-Mitgliedsunternehmen höchste Priorität zu haben - am häufigsten praktiziert über das Identifizieren und Sichern von Open-Source-Software. Laut BSIMM13 haben Maßnahmen, die der Kontrolle von Open-Source-Risiken dienen, in den letzten 12 Monaten um 51 Prozent zugenommen, und 30 Prozent mehr Unternehmen erstellen und pflegen inzwischen eine Software-Stückliste oder Software Bill of Materials (SBOM), um sämtliche Komponenten ihrer eingesetzten Software zu katalogisieren.

Sicherheit in Entwickler-Toolchains integrieren

Im Rahmen ihrer "Shift everywhere"-Bemühungen haben BSIMM-Unternehmen in den letzten 12 Monaten erhebliche Fortschritte bei der Integration von Sicherheitsoptionen in CI/CD-Pipelines und Entwickler-Toolchains gemacht. Die BSIMM13-Daten belegen einen Anstieg von 48 Prozent bei den Aktivitäten, die es Unternehmen ermöglichen, Sicherheitstests in die QS-Automatisierung zu integrieren.

Erweiterte Softwaresicherheit über Produkte und Anwendungen hinaus

Die BSIMM13-Ergebnisse verzeichnen auch bei den Aktivitäten einen enormen Anstieg, die darauf verweisen, dass Sicherheitsteams mit betrieblichen Teams zusammenarbeiten. Dabei geht es darum, die Software zu sichern, die keine Applikationen sind - wie z.B. die für CI/CD erstellte Automatisierung. Dies lässt sich aus der Nutzung von betrieblichen Daten zur kontinuierlichen Verbesserung der Softwaresicherheit ableiten. Diese Nutzung hat in den letzten 12 Monaten um 95 Prozent zugenommen.

"Shift Everywhere" mit automatisierten und kontinuierlichen Tests

Die Daten aus BSIMM13 belegen, dass 82 der BSIMM-Mitgliedsunternehmen inzwischen automatisierte Tools einsetzen, um Code zu überprüfen - eine der Top-10 der am häufigsten in BSIMM13 beobachteten Aktivitäten. Unternehmen sind dadurch in der Lage, schnellere, inkrementelle Sicherheitstests durchzuführen und Schwachstellen zu identifizieren, sobald sie im SDLC auftreten.

Das 2008 initiierte BSIMM ist ein Reifegradmodell, das die Aktivitäten von Softwaresicherheitsexperten beobachtet und quantifiziert, um Mitgliedern der breiteren Sicherheitsgemeinschaft bei der Planung, Durchführung und Messung der Initiativen ihres Unternehmens zu unterstützen. BSIMM-Daten stammen aus Interviews, die mit den Mitgliedsunternehmen, während eines BSIMM-Assessments durchgeführt wurden. Im Anschluss an die Bewertung werden die Beobachtungsdaten anonymisiert und gehen in den BSIMM-Datenpool ein, wo statistische Analysen durchgeführt werden, um Trends aufzuzeigen, wie BSIMM-Unternehmen ihre Software sichern.

Neben der Veröffentlichung des jährlichen Berichts bietet BSIMM seinen Mitgliedern eine private Community, in der sie sich mit Gleichgesinnten austauschen, Best Practices erlernen und neue Erkenntnisse gewinnen können. Dies geschieht über Community-Diskussionen, Blogs, E-Learning-Kurse, Webinare und weitere exklusive Inhalte, die sich auf die Sicherung von Software im dynamischen Geschäftsumfeld von heute konzentrieren.

"Seitdem wir 2015 der BSIMM-Community beigetreten sind, haben wir die Erkenntnisse aus den jährlich aktualisierten Beobachtungen als sehr wertvoll empfunden. Sie unterstützen uns bei der Planung und Bewertung unseres eigenen Sicherheitsprogramms. Gleichzeitig bekommen wie ein Gefühl für die Praxisbereiche, die für unsere Kunden am wichtigsten sind," kommentiert Bill Jäger, Executive Director des Product Security Office der Infrastructure Solutions Group von Lenovo. "Darüber hinaus ist die BSIMM-Community selbst eine fantastische Ressource. Einfach, weil die Mitglieder ihre Erfahrungen und Erkenntnisse sehr großzügig untereinander austauschen. Wir gehen alle einen ähnlichen Weg. Unternehmen, die gerade erst damit begonnen haben, Software-Sicherheitsinitiativen zu implementieren, lernen ungeheuer viel von denen, die schon früher gestartet sind." (Synopsys Software Integrity Group: ra)

eingetragen: 20.10.22
Newsletterlauf: 18.01.23

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