Lieferkette rückt in den Vordergrund

FortiGuard Labs meldet eine disruptive Veränderung der Cyber-Bedrohungen

Das Ausmaß und die Entwicklung über die gesamte Angriffsfläche betrifft Unternehmen weltweit, an jedem Edge und über die gesamte digitale Lieferkette hinweg



Fortinet veröffentlichte die Ergebnisse des aktuellen halbjährlichen "FortiGuard Labs Global Threat Landscape Report" vor. Die Bedrohungsinformationen aus der zweiten Hälfte des Jahres 2020 decken eine bislang beispiellose Cyber-Bedrohungslandschaft auf. Cyber-Kriminelle nutzten die sich kontinuierlich vergrößernde Angriffsfläche maximal aus, um ihre Bedrohungsaktivitäten weltweit auszuweiten. Dabei erweisen sich die Angreifer als äußerst anpassungsfähig und führten Wellen von innovativen und fortschrittlichen Angriffen durch.

Sie zielten auf die Vielzahl von Remote-Mitarbeitern oder -Lernenden außerhalb des traditionellen Netzwerks ab, zeigen aber auch erneut Aktivität bei ihren Versuchen, die digitale Lieferkette und sogar das Kernnetzwerk anzugreifen. Einen detaillierten Einblick in den Bericht sowie die wichtigsten Erkenntnisse sind im Blog zu finden. Die Highlights des Reports für das zweite Halbjahr 2020 sind:

Anhaltende Ransomware-Aktivitäten: Die Daten von FortiGuard Labs zeigen einen siebenfachen Anstieg der gesamten Ransomware-Aktivität im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. Dabei wirken mehrere Trends bei der Zunahme der Aktivitäten zusammen. Die Entwicklung von Ransomware-as-a-Service (RaaS), der Fokus auf hohe Lösegelder für bedeutende Ziele und die Drohung, bei der Nichterfüllung von Forderungen die gestohlenen Daten offenzulegen, schaffen die Voraussetzungen für dieses große Wachstum.

Bei unterschiedlichem Verbreitungsgrad zählen zu den aktivsten der untersuchten Ransomware-Familien Egregor, Ryuk, Conti, Thanos, Ragnar, WastedLocker, Phobos/EKING und BazarLoader. Zu den Branchen, die besonders häufig zum Ziel von Ransomware-Angriffen wurden, gehören das Gesundheitswesen, Fachdienstleister, Dienstleistungsunternehmen, Einrichtungen des öffentlichen Sektors und Finanzdienstleister. Um dem wachsenden Risiko durch Ransomware effektiv entgegenzutreten, müssen Unternehmen sicherstellen, dass Daten-Backups zeitnah, vollständig und sicher außerhalb des Unternehmensnetzwerks erfolgen. Zero-Trust-Netzwerkzugriffe und Segmentierungsstrategien sollten ebenfalls geprüft werden, um das Risiko zu minimieren.

Die Lieferkette rückt in den Vordergrund: Attacken auf die digitale Lieferkette haben eine lange Tradition, aber der Angriff auf SolarWinds hat die Diskussion neu angefacht. Im Zuge des Angriffs wurden zahlreiche Informationen der betroffenen Unternehmen preisgegeben. FortiGuard Labs verfolgte die entstanden Daten genau und nutzte sie zur Erstellung von IoCs (Indicators of Compromise), um mit dem Angriff zusammenhängende Aktivitäten zu erkennen. Die Entdeckung einer Kommunikation mit Internet-Infrastruktur, die mit "Sunburst" im Dezember 2020 in Zusammenhang gebracht wird, zeigt, dass die Aktivität wirklich global angelegt war. Dabei weisen die "Five Eyes" einen besonders hohen Datenverkehr auf, der mit schädlichen IoCs in Verbindung stand. Es gibt auch Hinweise auf mögliche Spillover-Ziele, die den Umfang der Vernetzung moderner Angriffe auf die Lieferkette und die Bedeutung des Lieferketten-Risiko-Managements unterstreichen.

Angreifer nehmen Online-Aktivitäten ins Visier: Die Untersuchung der häufigsten Malware-Kategorien zeigt die bei Cyber-Kriminellen beliebtesten Techniken, um in Unternehmen einzudringen. Das häufigste Angriffsziel sind Microsoft-Plattformen, wobei die Dokumente genutzt werden, die die meisten Menschen während eines gewöhnlichen Arbeitstages verwenden und abrufen. Webbrowser stellen nach wie vor eine weitere Gefahrenquelle dar.

Zu dieser HTML-Kategorie zählen mit Malware versehene Phishing-Seiten und Skripte, welche Schad-Codes einschleusen oder die Anwender auf böswillige Seiten umleiten. Diese Bedrohungsarten nehmen in Zeiten globaler Herausforderungen oder mit einem intensiven Online-Handel unweigerlich zu. Gerade Mitarbeiter, die beim Surfen vom Unternehmensnetzwerk aus normalerweise von Web-Filterdiensten profitieren, sehen sich einer höheren Gefahr ausgesetzt, wenn sie sich außerhalb dieses Schutzfilters online bewegen.

Das heimische Büro bleibt ein Ziel: Die Barrieren zwischen Zuhause und Büro sind 2020 spürbar geschrumpft. Für Angreifer, die auf das private Zuhause abzielen, bedeutet das, dass sie so einen Schritt näher an das Unternehmensnetzwerk gelangen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2020 standen Exploits an der Spitze, die auf Geräte im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) abzielen. Diese sind in vielen Haushalten vorhanden. Jedes IoT-Gerät bildet einen neuen Netzwerk-Edge, der verteidigt werden muss und eine Sicherheitsüberwachung und -Durchsetzung an jedem Gerät erfordert.

Eine Vielzahl von Akteuren betritt die globale Bühne: Advanced-Persistent-Threat-(APT)-Gruppen nutzen weiterhin die COVID-19-Pandemie auf vielfältige Weise aus. Zu den häufigsten Angriffen gehörten solche, die sich auf das massenhafte Sammeln von persönlichen Daten, den Diebstahl von geistigem Eigentum und das Abgreifen von Informationen konzentrierten, die den nationalen Prioritäten der jeweiligen APT-Gruppe entsprachen. Als sich das Jahr 2020 dem Ende zuneigte, zielten APT-Aktivitäten vermehrt auf Unternehmen ab, die sich an Projekten im Zusammenhang mit COVID-19 beteiligen. Dazu zählen unter anderem Projekte der Impfstoffforschung und der Entwicklung von nationalen oder internationalen Gesundheitsrichtlinien im Zusammenhang mit der Pandemie. Zu den anvisierten Organisationen gehörten Regierungsbehörden, Pharmaunternehmen, Universitäten und medizinische Forschungsunternehmen.

Die Vulnerability-Exploits-Kurve abflachen: Patching und Fehlerbehebung bleiben fortlaufende Prioritäten für Unternehmen, da Cyber-Kriminelle weiterhin versuchen, Schwachstellen zu ihrem Vorteil auszunutzen. In den letzten zwei Jahren wurde die Entwicklung von 1.500 aktiven Exploits verfolgt. Die dabei gesammelten Daten veranschaulichen, wie schnell und weit sich Exploits verbreiten. Auch wenn dies nicht immer der Fall ist, scheinen sich Exploits nicht sehr rasch auszubreiten. Von allen Exploits, die in den letzten zwei Jahren verfolgt wurden, wurden nur fünf Prozent von mehr als zehn Prozent der Unternehmen entdeckt. Stimmen alle Parameter überein und wird eine Schwachstelle zufällig ausgewählt, so zeigen die Daten, dass die Chance, dass ein Unternehmen angegriffen wird, bei etwa eins zu 1.000 liegt.

Etwa sechs Prozent der Exploits treffen innerhalb des ersten Monats mehr als ein Prozent der Unternehmen und selbst nach einem Jahr haben 91 Prozent der Exploits diese Ein-Prozent-Hürde noch nicht überschritten. Unabhängig davon ist es ratsam, sich auf die Behebung von Schwachstellen bereits bekannter Exploits zu konzentrieren. Dabei sollte die Schwachstellen-Behebung der Exploits priorisiert werden, die sich am schnellsten verbreiten.

Das Bekämpfen von Cyber-Kriminellen erfordert eine integrierte Strategie und umfassende Sensibilität

Unternehmen sehen sich mit einer Bedrohungslandschaft konfrontiert, die Angriffe an allen Fronten aufweist. Threat Intelligence ist nach wie vor von zentraler Bedeutung, um die Gefahren zu verstehen und sich gegen die sich weiterentwickelnden Bedrohungsvektoren zu verteidigen. Die Sichtbarkeit ist insbesondere dann von entscheidender Bedeutung, wenn sich eine erhebliche Anzahl von Anwendern außerhalb des üblichen Netzwerks befindet. Jedes Gerät erschafft einen neuen Netzwerk-Edge, der überwacht und gesichert werden muss.

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und automatisierter Bedrohungserkennung ermöglicht Unternehmen, Angriffe unmittelbar, statt später zu bekämpfen. Das ist notwendig, um Attacken schnell und in großem Umfang über alle Edges hinweg abzufangen. Trainings zur Sensibilisierung von Anwendern für Fragen der Cyber-Sicherheit sollten ebenfalls priorisiert werden, weil Cyber-Hygiene nicht nur die Aufgabe von IT- und Security-Teams ist. Jeder muss regelmäßig geschult und in Best Practices unterwiesen werden, um die Sicherheit der einzelnen Mitarbeiter und des Unternehmens zu gewährleisten.

Derek Manky, Chief Security Insights & Global Threat Alliances bei FortiGuard Labs erklärt: "2020 war von Anfang bis Ende von einer dramatischen Cyber-Bedrohungslandschaft geprägt. Obwohl die Pandemie eine zentrale Rolle spielte, starteten Cyber-Kriminelle im Laufe des Jahres Angriffe mit zunehmend disruptiven Folgen. Sie maximierten die erweiterte digitale Angriffsfläche über das Kernnetzwerk hinaus und nahmen Remote-Arbeit oder -Lernen sowie die digitale Lieferkette ins Visier. Da alles in einer erweiterten digitalen Umgebung miteinander vernetzt ist, war das Cybersecurity-Risiko noch nie größer als heute. Deshalb sind integrierte und KI-gestützte Plattformansätze basierend auf umsetzbaren Bedrohungsinformationen unverzichtbar, um sich über alle Edges hinweg zu verteidigen und Bedrohungen, mit denen Unternehmen heute konfrontiert sind, in Echtzeit zu identifizieren und zu beheben."

Über den Report

Der aktuelle Fortinet Threat Landscape Report ist ein Überblick der gesammelten Daten aus den weltweiten Sensoren der FortiGuard Labs. Er basiert auf Milliarden von Bedrohungsereignissen, die von Fortinets umfangreicher Anzahl an Sensoren in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 weltweit beobachtet wurden. Ähnlich wie das MITRE ATT&CK-Framework die Taktiken und Techniken von Angreifern klassifiziert, wobei die ersten drei Gruppen die Erkundung, die Entwicklung von Ressourcen und den ersten Zugriff umfassen, nutzt der FortiGuard Labs Global Threat Landscape Report dieses Modell, um zu beschreiben, wie Bedrohungsakteure Schwachstellen finden, eine schädliche Infrastruktur aufbauen und ihre Ziele angreifen. Die Forschungsdaten decken globale und regionale Perspektiven ab.

(Fortinet: ra)

eingetragen: 05.03.21
Newsletterlauf: 02.06.21

Fortinet: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Studien

Schutz von Webanwendungen

Schwachstellen bei der Zugangskontrolle und das Risiko der Offenlegung von Daten sind die weit verbreitetsten Sicherheitsmängel in unternehmensintern entwickelten Webanwendungen. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von Kaspersky im Zeitraum 2021 bis 2023.

Anstieg von Betrug durch Freunde

Mehr als ein Drittel der Internetkäufer in Deutschland hat in den letzten 12 Monaten einen Online-Betrug begangen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse einer neuen Studie, die vom Betrugspräventionsanbieter Ravelin beauftragt wurde und die Einstellungen, Motivationen, Werte und Hintergründe einer wachsenden Zahl von Verbrauchern untersucht, die sich der Kriminalität im E-Commerce zuwenden.

Cyberbedrohungen auf Rekord-Niveau

Die Zahl der Cyberbedrohungen erreichte 2023 ein Rekordhoch. Das zeigt der Annual Cybersecurity Report von Trend Micro, einem der weltweit führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen. Mehr als 161 Milliarden Mal erkannten und blockierten Trend Micro-Sicherheitssysteme bösartige Aktivitäten.

Studie "Cybersicherheit in Zahlen"

Mehr als ein Drittel der deutschen Angestellten finden höhere Ausgaben ihres Arbeitgebers in dem Bereich IT-Sicherheit notwendig. Das belegt die repräsentative Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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