Die Hälfte des Webs ist anfällig für Schadsoftware


Menlo Security veröffentlicht Web-2016-Report und zeigt Schwachstellen auf
Exploit-Kits sind heutzutage für jedermann zugänglich




Menlo Security hat den "State of the Web 2016 Report" vorgestellt. Die überraschenden Ergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der meistfrequentierten eine Million Websites gemäß des Alexa-Rankings riskant sind. Der Grund sind vor allem anfällige Software auf Web-Servern sowie Domains von Anzeigen-Netzwerken. Die Ergebnisse sind bemerkenswert, weil anfällige Seiten so einfach instrumentalisiert werden können wie niemals zuvor und konventionelle Sicherheitsprodukte keinen adäquaten Schutz bieten. Angreifer haben regelrecht die Wahl, die Hälfte des Webs auszunutzen, und Phishing-Attacken können auch seriöse Seiten betreffen.

Menlo Security geht davon aus, dass eine Seite riskant ist, wenn entweder die Homepage oder eine verbundene Hintergrundseite verwundbare Software benutzt, als bösartig bekannt ist oder während der vergangenen zwölf Monate einen Sicherheitsvorfall zu verzeichnen hatte. Anfällige Software war mit einem Faktor zwei der häufigste Grund für eine Klassifizierung als riskant. Von den untersuchten eine Million Seiten nutzen 355.804 entweder schwachstellenbehaftete Software oder griffen auf Hintergrund-Domains zu, die verwundbare Software einsetzen; 166.853 fielen in die Kategorie bekannt, während 31.938 kürzlich einen Sicherheitsvorfall hatten.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass die Zahl der Hintergrundanfragen, die Inhalte zu Web-Browsern senden, um 25mal höher sind, als originäre User-Anfragen. Die Übeltäter, die in dem Report aufgedeckt werden, schließen Destinationen ein, die namentlich weithin unbekannt sind. Allerdings gehören sie zu großen Anzeigen-Netzwerken, die sich hinter den weltweit größten und am häufigsten frequentierten Medienseiten verbergen, wie etwa News-Seiten, großen Zeitschriften und anderen populären Informationsquellen wie Wetter oder Stock-Fotos.

"Im Web zu Browsen ist ein Sprung ins Unbekannte. Wir wussten bereits, dass Anzeigen-Netzwerke Risiken für die Öffentlichkeit und für Unternehmen darstellen. Aber die extremen Werte, die 2016 mit 46 Prozent der am häufigsten besuchten Web-Sites erreicht wurden, zeigen, dass Unternehmen dieses Problem angehen müssen", erklärt Kowsik Guruswamy, CTO bei Menlo Security.

Riskante Seiten konnten niemals einfacher ausgebeutet werden
Exploit-Kits sind heutzutage für jedermann zugänglich. Tatsächlich gibt es Videos, die eine schrittweise Einführung in die Anwendung geben. Eine besondere Kenntnis ist kaum noch notwendig. Unterstrichen wird diese Entwicklung durch die Tatsache, dass das durchschnittliche Alter verdächtiger Cyber-Angreifer deutlich gesunken ist.

Konventionelle Sicherheits-Produkte bieten keinen adäquaten Schutz
Das Problem wird dadurch verschärft, dass die meisten Produkte für die Malware-Prävention versuchen, zwischen "guten" und "bösartigen" Elementen zu unterscheiden und danach Policies aufstellen, die gute Inhalte zulassen und böse blockieren. Tatsächlich ist diese Unterscheidung niemals perfekt, so dass die Wahl der Policy immer das Risiko einschließt, die falsche Entscheidung zu treffen. Zusätzlich erlauben Unternehmen gewöhnlich den Zugang zu beliebten Web-Sites, um die Produktivität zu erhöhen. In Anbetracht des gegebenen Risikos in Verbindung mit fast der Hälfte der Seiten ist eine auf Kategorisierung beruhende Sicherheitsstrategie offensichtlich nutzlos.

Phishing-Attacken können auch seriöse Seiten nutzen
Auch wenn konventionelle Phishing-Attacken das Aufsetzen einer betrügerischen oder "Spoof"-Seite erfordern, so macht es die schiere Zahl der anfälligen vertrauenswürdigen Seiten für Angreifer recht einfach, eine seriöse Seite zu kompromittieren und den Link als Teil einer Phishing-Attacke zu versenden. Mit diesem Ansatz brauchen Hacker nicht länger zu fürchten, dass URL-Filter den Angriff vereiteln, und sie vermeiden Anomalien der Link-Adresse wie Schreibfehler, spezielle Zeichen oder Zahlenwerte, die einen Verdacht aufkommen lassen. Der Klick auf einen korrekt aussehenden Link innerhalb der Phishing-Mail kann dem Anwender einen Malware-Exploit einbringen, der entweder Ransomware liefert oder den Beginn eines größeren Schadens bedeutet.

"Die Menlo-Analyse bestätigt das Internet-Problem die Nutzung durch Unternehmen und Konsumenten ist notwendig, aber riskant", kommentiert Michael Suby, Vice President von Stratecast bei Frost & Sullivan. "Malware-Entwickler haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie Erkennungstechniken umgehen können. Auch wenn die Erkennung ein wesentliches Element darstellt, die Preisgabe von Informationen zu verhindern, so ist sie doch niemals umfassend garantiert. Wir glauben, dass die Isolationstechnologie für die konventionelle Nutzung des Internet einen aufstrebenden Ansatz darstellt, die Risiken beim Web-Browsen und beim Klicken auf Links in E-Mails zu reduzieren."
(Menlo Security: ra)

eingetragen: 22.01.17
Home & Newsletterlauf: 03.02.17


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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

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Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

Professionelle Arbeitsumgebung erhalten

Laut der Daten, die das Cybersicherheitsunternehmen NordLayer gesammelt hat, sperrt ein beträchtlicher Anteil der Arbeitgeber (72 Prozent) böswillige Webseiten und Inhalte für Erwachsene. Böswillige Webseiten können zu schweren Sicherheitsbedrohungen führen, indem sie Malware verbreiten, während Webseiten mit Erwachseneninhalten oft aufgrund von Bedenken wegen unangemessener Inhalte und möglicher Produktivitätsverluste gesperrt sind.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

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KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

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