Migration von Daten wird zum Sicherheitsrisiko

Studie von Quantum und ESG identifiziert Cyberbedrohungen, unkontrolliertes Datenwachstum und hohe Speicherkosten als größte Herausforderungen beim Datenmanagement

Herausforderungen und Chancen für IT-Leiter: 82 Prozent haben bereits Lösegeld gezahlt, 88 Prozent sagen, dass eine längere Vorhaltung von Daten entscheidend für die Generierung von Geschäftswert ist



Quantum Corporation hat neue Studiendaten veröffentlicht, die zeigen, mit welchen Herausforderungen die meisten Unternehmen in Bezug auf eine effektive Datenverwaltung, -speicherung und -analyse kämpfen. ESG Research befragte dazu im Herbst 2021 mehrere Hundert internationale IT-Experten und Bereichsleiter. Unstrukturierte Daten nehmen massiv zu und sind nach wie vor wesentlich für das Geschäftswachstum. Für sieben von zehn befragten Managementteams stehen Daten im Zentrum der Wachstumsstrategie. Die erfolgreiche Verwertung dieser Daten dürfte künftig aber von einer Reihe neuer Trends abhängen. Veränderte Datenmodelle führen zu neuen Herausforderungen beim Datenmanagement. Die Daten werden anfälliger für Sicherheitsbedrohungen wie Ransomware-Attacken, die verheerende Folgen für ein Unternehmen haben können.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

Unstrukturierte Datenbestände, komplexe Speicherumgebungen und hohe Kosten führen dazu, dass wertvolle Daten nicht oder auf ungeeignete Weise vorgehalten werden.

>> Für die Teilnehmer sind unstrukturierte Daten unterbewertet und übermäßig komplex: 52 Prozent der befragten C-Level-Führungskräfte sind überzeugt, dass ihre Unternehmen vorhandene Daten besser zur Generierung von Geschäftswert einsetzen könnten. Allerdings sind auch 38 Prozent der Meinung, dass die Identifikation potenziell wertvoller Daten durch die Komplexität und Menge der produzierten Daten erschwert wird.

>> Datenqualität und Speicherkosten sind die häufigsten Schwachstellen von Datenmanagementstrategien: Die Qualität der Daten (42 Prozent) und die Kosten ihrer Speicherung (38 Prozent) sind die beiden meistgenannten Herausforderungen beim Datenmanagement.

>> Datenvorhaltung hat oberste Priorität: 78 Prozent der Unternehmen bewahren Daten nicht so lange im Primärspeicher auf, wie sie das gerne tun würden. 88 Prozent der Befragten sehen in einer längerem Vorhaltung größerer Datenbestände eine Möglichkeit, mehr Geschäftswert zu generieren. 80 Prozent sagen aber auch, dass die Entscheidung, welche Daten wann gelöscht werden sollen, komplex und zeitaufwendig ist.

>> Entscheidung über Datenspeicherung oder -löschung ist komplex: In mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen (58 Prozent) wurden in letzter Zeit vermutlich wertvolle Daten gelöscht. Datenschutz und Compliance sind die Hauptgründe dafür, dass Daten entfernt werden, bevor sie Geschäftswert generieren können.

Unkontrolliertes Datenwachstum und Hybrid Cloud-Modelle erhöhen die Anfälligkeit für Sicherheitsbedrohungen.

>> Daten sind nach wie vor verteilt und mobil: 78 Prozent der befragten Organisationen verschieben häufig Daten zwischen Umgebungen (Cloud, On-Prem, Edge). Die Mehrzahl der Unternehmen nutzt ein Hybridmodell, bei dem die meisten Daten in einer Public Cloud gespeichert und ein kleinerer Anteil lokal vorgehalten wird.

>> Unkontrolliertes Wachstum erschwert das Datenmanagement: 88 Prozent der Befragten stimmen zu, dass verteilte Datenbestände die Implementierung einer End-to-End-Datenstrategie komplizierter machen.

>> Die Migration von Daten wird zum Sicherheitsrisiko: 87 Prozent der Umfrageteilnehmer haben Bedenken in Bezug auf die sichere Verschiebung von Daten zwischen Umgebungen. Hinzu kommt, dass fast drei von vier befragten Unternehmen (74 Prozent) über keine formalisierte Strategie zur Vorhaltung und Vernichtung von Daten verfügen. So werden Umgebungen zu einem leichten Ziel für Ransomware und Cyberangriffe.

Zunehmende Cyberbedrohungen erfordern neue Abwehrstrategien.

>> Die Zahl der Ransomware-Attacken steigt: Zwei von fünf Befragten geben an, dass ihre Unternehmen in den letzten zwei Jahren Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden sind. 82 Prozent der betroffenen Unternehmen haben das geforderte Lösegeld gezahlt.

>> Ransomware hat nicht nur Folgen für das Budget: Nach einem Ransomware-Angriff zahlten Unternehmen im Durchschnitt 375.000 USD (ca. 328.000 Euro) Lösegeld. Abgesehen vom finanziellen Verlust können solche Attacken auch die Produktivität einer Organisation beeinträchtigen. Die Lösegeldsumme entspricht in etwa den Kosten eines 2,1-stündigen Ausfalls bei einem geschäftskritischen Workload.

· Die Sicherheitsbedenken wachsen, doch es fehlt an Strategien: 87 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass ihre Geschäftsleitung künftige Ransomware-Attacken befürchtet. Nur 6 Prozent der befragten Unternehmen sind in der Lage, ihre Daten über eine Backup-Lösung mit "Air Gap"-Schutz wiederherzustellen.

>> Kosteneffiziente Datenvorhaltung ist ein kritischer Erfolgsfaktor: Längere Speicherfristen können die Resilienz erhöhen und zu einer besseren Monetarisierung der Daten beitragen. 65 Prozent der Befragten denken, dass ihre Unternehmen mit einer längeren Datenvorhaltung besser für die Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs nach einer Cyber-Attacke gerüstet wäre.

Steigende Sicherheitsbedrohungen, Herausforderungen in puncto Datenvorhaltung, Kosten, unkontrolliertes Datenwachstum und Cloud-basierte Modelle sowie der Mangel an geeigneten Abwehrstrategien lassen auf einen branchenweiten Bedarf an umfassenden, kosteneffizienten Datenmanagement-Lösungen schließen.

"Unsere Recherchen für Quantum belegen, wie wichtig eine Datenmanagementstrategie für Speicherung, Archivierung, Abruf und Analyse der riesigen Datenbestände im Unternehmen ist", so Scott Sinclair von ESG. "Ohne geeignete Lösungen und Strategien können Unternehmen den potenziellen Nutzen dieser Daten nicht voll erschließen und sind den enormen Kosten und Risiken von Ransomware und anderen Cyberbedrohungen ausgesetzt." (Quantum: ra)

eingetragen: 14.02.22
Newsletterlauf: 15.03.22

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Meldungen: Unternehmen

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Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

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Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Fachartikel

Grundlagen

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

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Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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