Bedrohungslage durch Hacker ernst


Europäische Unternehmen beim Thema IT-Sicherheit unter globalem Durchschnitt
Im Vergleich der Bedrohungslage zwischen unterschiedlichen Branchen gehörte der Finanzsektor laut der Studie mit 30 Prozent aller Angriffe wieder zu den am meisten attackierten im EMEA-Raum



Eine aktuelle Studie von NTT Security zeigt, dass europäische Unternehmen deutlichen Nachholbedarf beim Schutz vor Cyberbedrohungen haben: Mit einem Reifegrad der IT-Sicherheit von 1,42 von fünf Punkten lagen sie 2018 unter dem generell niedrigen Wert von 1,45 im globalen Durchschnitt. Die Unterschiede besonders zwischen den Branchen sind groß, Vorreiter ist der Technologiesektor, während die Finanzindustrie hinterherhinkt.

Safety first? Obwohl weltweit die Bedrohungslage durch Hacker immer weiter zunimmt, ist ein Großteil der Unternehmen in Europa nicht in der Lage, Systeme und Daten effektiv zu schützen. So schnitten europäische Firmen auf der Reifeskala IT-Sicherheit des aktuellen Global Threat Intelligence Report von NTT Security nur unterdurchschnittlich ab und liegen deutlich hinter der Spitzenregion Naher Osten-Afrika, die im Durchschnitt einen Wert 1,77 erreichten.

Grundlage für die Berechnung des Reifegrads war dabei ein ganzheitlicher Ansatz, der die IT-Sicherheit aus Prozess- sowie strategischer Perspektive und anhand konkreter Kennzahlen betrachtet. Der Global Threat Intelligence Report 2018 wurde von NTT Security gemeinsam mit Unterstützung weiterer Unternehmen der NTT-Gruppe, darunter Dimension Data, erstellt.

Für den Report wurden 10.000 Kunden auf sechs Kontinenten und 18 Wirtschaftssektoren untersucht, um darauf basierend die globale Bedrohungslage zu skizzieren. Aus der Analyse der Schwachstellen und Reaktionsdaten lassen sich nicht nur Erkenntnisse über die allgemeine Bedrohungssituation ziehen, sondern auch Handlungsempfehlungen ableiten. Global besonders populäre Angriffsformen waren 2018 demnach: Web-Application-Angriffe (32 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt), Reconnaissance (16 Prozent), anwendungsbezogene Attacken (13 Prozent) sowie Brute-Force Angriffe (12 Prozent):

Im Vergleich der Bedrohungslage zwischen unterschiedlichen Branchen gehörte der Finanzsektor laut der Studie mit 30 Prozent aller Angriffe wieder zu den am meisten attackierten im EMEA-Raum (Europa, Naher Osten und Afrika). Dahinter folgen Unternehmens- und professionelle Dienstleistungen (24 Prozent) und die Technologiebranche (17 Prozent). Doch auch beim Reifegrad der IT-Sicherheit ergeben sich große Unterschiede je nach Wirtschaftssektor. So sind Unternehmen in der Finanzbranche mit dem Wert 1,21 von fünf denkbar schlecht auf die bereits erwähnte sehr hohe Bedrohungslage vorbereitet. Vergleichsweise weit entwickelt ist die IT-Sicherheit hingegen im Technologiesektor mit einem Wert von 2,19.

"Die Ergebnisse des Reports zeigen, dass Unternehmen IT-Sicherheit zur Chefsache erklären müssen", erklärt Philipp Jacobi, Head of Security Architecture Group bei Dimension Data in Deutschland. "Denn viel zu lange wurden Investitionen in diesem Bereich vernachlässigt. Da schon ein erfolgreicher Angriff den ganzen Betrieb verlangsamen oder ganz zum Erliegen bringen kann, sind die finanziellen Risiken enorm ganz zu schweigen von den Imageschäden. Unternehmen sollten jetzt handeln, denn durch die zunehmende Automatisierung und Verknüpfung von Geräten und Prozessen im Zuge der Digitalisierung wird die potenzielle Angriffsfläche für Hacker und damit die Bedrohungslage eher zu-, als abnehmen."

Weitere Erkenntnisse des Reports sind unter anderem:
>> Die Anzahl der registrierten Schwachstellen hat sich global um rund 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erhöht (von 14.714 auf 16.555)
>> Rund ein Drittel der globalen Angriffe sind auf IP-Adressen aus den USA (22 Prozent) und China (13 Prozent) zurückzuführen, gefolgt von Japan mit sechs Prozent. Hacker nutzen also gezielt die gut ausgebaute Infrastruktur für ihre Angriffe
>> Identitätsklau wird zunehmend zur Bedrohung, indem Hacker auf Anmeldedaten der Cloud zugreifen
(Dimension Data: ra)

eingetragen: 06.08.19
Newsletterlauf: 03.09.19

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