Phishing-Angriffe finden häufiger und raffinierter statt

Studie zum Thema Phishing vor: Neun von zehn Befragten (88 Prozent) besorgt darüber, dass ihre Mitarbeiter, Kunden und/oder Partner ins Visier solcher Attacken geraten könnten

Sorge ist berechtigt, denn in den vergangenen zwölf Monaten wurde jedes Unternehmen im Durchschnitt 26-mal mithilfe von Phishing angegriffen



Phishing gehört heute zu den beliebtesten Angriffsvektoren von Cyber-Kriminellen – kein Wunder, der Aufwand ist oft geringer als bei anderen Cyber-Attacken, der Gewinn kann aber enorm sein. Unternehmensverantwortliche sind sich dieser zunehmenden Gefahr bewusst, wissen aber auch, dass sie noch mehr tun können und müssen, um ihre Sicherheit zu erhöhen. Das zeigt eine neue Studie von OpenText / Carbonite + Webroot in Zusammenarbeit mit IDG. Dr. Dieter Kehl, Director Sales DACH von OpenText / Carbonite + Webroot, weiß, dass insbesondere die Mitarbeiter dabei eine entscheidende Rolle spielen.

Die Pandemie erhöht den Druck

Die Angst vor Phishing packt europäische Unternehmen: In der neuen Studie äußern sich fast neun von zehn Befragten (88 Prozent) besorgt darüber, dass ihre Mitarbeiter, Kunden und/oder Partner ins Visier solcher Attacken geraten könnten. Und diese Sorge ist berechtigt, denn in den vergangenen zwölf Monaten wurde jedes Unternehmen im Durchschnitt 26-mal mithilfe von Phishing angegriffen.

Die COVID-19-Pandemie ist daran nicht unschuldig, drei Viertel der Befragten (74 Prozent) haben eine Zunahme der Angriffe seit Beginn der Pandemie beobachtet. Allerdings berichtet nur knapp die Hälfte der Organisationen (46 Prozent) von Phishing-Versuchen, die explizit im Zusammenhang mit COVID-19 stehen. Stattdessen versuchen Kriminelle, die allgemeine Unsicherheit sowie die steigende Anzahl der digitalen Tools und Mitarbeiter auszunutzen, die im Homeoffice anfälliger für Betrug sein können.

Hohe materielle und immaterielle Schäden drohen

Die Folgen eines erfolgreichen Angriffs können für Unternehmen große Schäden anrichten: Mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) hat Downtimes erlebt, die länger als einen Tag andauerten, und bei 34 Prozent waren sensible Daten für die Kriminellen zugänglich. Zudem berichtet ein Viertel der Studienteilnehmer (24 Prozent) von Umsatzverlusten und jeder Fünfte (21 Prozent) von einem Reputationsschaden bei ihren Kunden.

Phishing nimmt verschiedene Formen an, daraus ergibt sich für Mitarbeiter die Herausforderung, diese Angriffsversuche rechtzeitig zu erkennen. In der Studie werden die folgenden Angriffe dabei als besonders schwierig eingeschätzt:

>> Standardisierter, nicht zielgerichteter Massenversand – der Angriffstyp, von dem die meisten Unternehmen in den letzten zwölf Monaten sicher betroffen waren oder dies vermuten (78 Prozent)

>> Clone Phishing – Änderungen an einer existierenden E-Mail, um einen legitimen Anhang, Link oder ein anderes Element durch ein bösartiges auszutauschen

>> Pharming – legitimer Webtraffic wird auf eine gefälschte Seite umgeleitet

>> Malware Phishing – Nutzer werden dazu gebracht, auf einen Link zu klicken oder einen Anhang herunterzuladen, der Malware enthält

>> Search Engine Phishing – die Einspeisung betrügerischer Webseiten in die Ergebnisse beliebter Suchmaschinenbegriffe mithilfe bezahlter Werbung

Im Fokus der Cyber-Kriminellen stehen dabei vor allem Mitarbeiter, die Zugang zu sensiblen und/oder Finanzdaten haben: die IT- und Finanzabteilungen (55 bzw. 35 Prozent) sowie die oberste Führungsebene wie CEOs oder der Vorstand (25 Prozent).

Effektiver Schutz braucht Mensch und Technologie

IT-Sicherheitsteams im Unternehmen wissen um diese Gefahr und versuchen daher, mehr für den Schutz vor Phishing zu tun. Deshalb setzen sie vor allem auf Sicherheitsschulungen für die Angestellten, die laut nahezu allen Befragten (97 Prozent) effektiv bei der Abwehr solcher Angriffe sind. Entsprechend haben bereits 85 Prozent obligatorische Trainings etabliert und weitere 8 Prozent planen, diese einzuführen. Wichtig dabei: Sicherheitstrainings sollten regelmäßig stattfinden, um das Bewusstsein für das Cyber-Risiken hochzuhalten und auf neue Angriffsmuster aufmerksam zu machen.

Auch Technologie kommt zum Einsatz: Bei gut zwei Drittel der Befragten sind im Unternehmen ein Backup-Tool (69 Prozent) implementiert, um gelöschte oder verschlüsselte Daten wiederherstellen zu können, sowie Endpunkt-Security-Lösungen (66 Prozent). Intelligente prädiktive Software wird dagegen erst bei 44 Prozent der Organisationen genutzt, allerdings ist die Einführung solcher Lösungen in weiteren 44 Prozent der Unternehmen geplant.

"Angreifer gehen dorthin, wo sich ihnen eine lukrative Gelegenheit bietet. Das erklärt, warum IT-Abteilungen, Führungskräfte und Finanzmitarbeiter nach wie vor die häufigsten Ziele sind", erklärt Prentiss Donohue, EVP SMB/C Sales bei OpenText. "Obwohl wir uns bemühen, so nah wie möglich an 100 Prozent heranzukommen, ist es unrealistisch zu erwarten, dass kein Mitarbeiter jemals auf bösartige Links klickt oder auf immer raffiniertere und täuschend echt gestaltete Phishing-E-Mails hereinfällt. Daher ist es für Unternehmen unerlässlich, einen mehrschichtigen Ansatz zum Schutz vor den neuesten Bedrohungen einzusetzen."

Methodik

Die Studie wurde von IDG Communications im Oktober 2021 durchgeführt. Im Auftrag von OpenText / Carbonite + Webroot wurden insgesamt 300 IT-Entscheidungsträger aus Unternehmen mit 25 – 999 Mitarbeitern weltweit, davon 100 aus Europa (Deutschland, Frankreich, Großbritannien), anonym in einer Online-Umfrage befragt.

(OpenText: ra) 

eingetragen: 09.03.22
Newsletterlauf: 03.05.22

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Meldungen: Studien

Schutz von Webanwendungen

Schwachstellen bei der Zugangskontrolle und das Risiko der Offenlegung von Daten sind die weit verbreitetsten Sicherheitsmängel in unternehmensintern entwickelten Webanwendungen. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von Kaspersky im Zeitraum 2021 bis 2023.

Anstieg von Betrug durch Freunde

Mehr als ein Drittel der Internetkäufer in Deutschland hat in den letzten 12 Monaten einen Online-Betrug begangen. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse einer neuen Studie, die vom Betrugspräventionsanbieter Ravelin beauftragt wurde und die Einstellungen, Motivationen, Werte und Hintergründe einer wachsenden Zahl von Verbrauchern untersucht, die sich der Kriminalität im E-Commerce zuwenden.

Cyberbedrohungen auf Rekord-Niveau

Die Zahl der Cyberbedrohungen erreichte 2023 ein Rekordhoch. Das zeigt der Annual Cybersecurity Report von Trend Micro, einem der weltweit führenden Anbieter von Cybersicherheitslösungen. Mehr als 161 Milliarden Mal erkannten und blockierten Trend Micro-Sicherheitssysteme bösartige Aktivitäten.

Studie "Cybersicherheit in Zahlen"

Mehr als ein Drittel der deutschen Angestellten finden höhere Ausgaben ihres Arbeitgebers in dem Bereich IT-Sicherheit notwendig. Das belegt die repräsentative Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und brand eins.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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