Ransomware trotz Sicherheitsmaßnahmen

Ransomware-Studie: 65 Prozent der Opfer von Phishing-Angriffen absolvierten Anti-Phishing-Schulung

Public Cloud ist mit 31Prozent der häufigste Einstiegspunkt für Ransomware - Verteidigungsmaßnahmen versagen verstärkt darin, Angriffe zu verhindern - Dies unterstreicht die Notwendigkeit nach einem stärkeren Fokus auf schnelle Wiederherstellung



Cloudian veröffentlichte ihren "2021 Ransomware Victims Report". Im Rahmen der Studie wurden 200 IT-Entscheider aus Unternehmen befragt, die zwischen 2019 und 2021 Opfer eines Ransomware-Angriffs waren. Die Umfrage ergab, dass 54 Prozent der Opfer zum Zeitpunkt des Angriffs bereits an einer Anti-Phishing-Schulung teilgenommen und 49 Prozent einen Perimeter-Schutz installiert hatten. Teilnehmer der Studie gaben an, dass die finanzielle Belastung von Ransomware-Angriffen im Durchschnitt bei mehr als 400.000 USD (ca. 338.000 Euro) lag. Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse und der weitgreifenden Folgen von Ransomware-Angriffen rät der Bericht Unternehmen dazu, Systeme einzurichten, die im Falle eines Angriffs die schnelle Wiederherstellung von Daten ermöglichen, ohne Lösegeld zahlen zu müssen.

In vielen Unternehmen wird der Großteil des Cyber Security-Budgets auf Abwehrmaßnahmen wie Anti-Malware-Software oder Anti-Phishing-Schulungen für Mitarbeiter verwendet. Doch Ransomware-Angriffe werden immer raffinierter und Cyberkriminellen gelingt es zunehmend, diese Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und trotzdem ins Netzwerk einzudringen.

Die Umfrage kam zu dem Ergebnis, dass:

>> Phishing nach wie vor einer der effektivsten Eintrittspunkte für Ransomware ist: 24 Prozent der Ransomware-Angriffe gehen auf Phishing zurück.

>> Es zu erfolgreichen Phishing-Angriffen kam, obwohl 54 Prozent aller Teilnehmer und 65 Prozent derer, die über einen Phishing-Versuch zum Opfer eines Ransomware-Angriffs wurden, Anti-Phishing-Schulungen für ihre Mitarbeiter durchgeführt haben.

>> 49 Prozent der Befragten vor dem erfolgreichen Angriff einen Perimeter-Schutz eingerichtet haben.

>> Die Public Cloud mit 31 Prozent der häufigste Einstiegspunkt für Ransomware darstellt.

Die Angreifer sind schnell und die Auswirkungen weitreichend

Haben Angreifer erst die Schadsoftware erfolgreich ins Unternehmen eingeschleust, sind sie in der Lage, in kürzester Zeit die Kontrolle zu übernehmen und können sämtliche Aspekte eines Unternehmens erheblich beeinträchtigen:

>> 56 Prozent der Umfrageteilnehmer berichteten, dass Angreifer innerhalb von nur 12 Stunden die Kontrolle über ihre Daten übernehmen und Lösegeld fordern konnten. Weitere 30 Prozent gaben an, dass ihre Systeme innerhalb der ersten 24 Stunden übernommen wurden.

>> Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass die Angriffe erhebliche Auswirkungen auf ihre Finanzen, ihren Betrieb, ihre Mitarbeiter, ihre Kunden und ihre Reputation hatten.

Finanzielle Belastung: Mehr als nur Lösegeldforderungen

Lösegeldzahlungen stellen eine große finanzielle Belastung dar und die geforderten Summen steigen stetig. Doch sind dies nicht die einzigen Kosten, die mit einem Ransomware-Angriff verbunden sind. So gaben 55 Prozent der Befragten, die Lösegeld gezahlt haben, zusätzlich an, dass:

>> Die durchschnittliche Summe der Lösegeldzahlung 223.000 US-Dollar betrug, wobei 14 Prozent der Teilnehmer 500.000 US-Dollar oder mehr zahlten.

>> Die zusätzlichen Kosten, die durch einen Angriff entstanden, durchschnittlich 183.000 US-Dollar betrugen.

>> Cyber-Versicherungen nur etwa 60 Prozent der Ransomware-Zahlungen und zusätzlich anfallender Kosten abdeckten. Dies lässt sich vermutlich auf Selbstbeteiligung und Auszahlungsdeckel zurückführen.

>> Nur 57 Prozent der Befragten alle ihre Daten zurückerhielten, obwohl sie Lösegeld zahlten.

"Die Bedrohung durch Ransomware wird Unternehmen auf der ganzen Welt weiterhin plagen, wenn sie ihre Konzepte und ihr Reaktionsverhalten nicht grundlegend ändern", erklärt Jon Toor, Chief Marketing Officer bei Cloudian. "Gezielte Cyberattacken können selbst die robustesten Verteidigungsmechanismen durchdringen. Daher ist es entscheidend, dass Unternehmen die schnelle Wiederherstellung ihrer Daten im Falle eines Angriffes priorisieren.

Eine der besten Methoden hierbei ist die Erstellung unveränderlicher Sicherungskopie der Daten. Dies verhindert, dass Hacker die Daten verschlüsseln oder löschen können. Im Falle eines Angriffes können Unternehmen einfach eine saubere, unverschlüsselte Kopie ihrer Daten wiederherstellen, ohne Lösegeld zahlen zu müssen.

Über die Umfrage

Die Umfrage wurde unter 200 US-Amerikanischen IT-Entscheidern durchgeführt, deren Unternehmen in den letzten 2 Jahren einen Ransomware-Angriff erlebt haben. Die Befragung wurde im April 2021 von Sapio Research in Form einer Online-Umfrage durchgeführt.

Die Ergebnisse einer jeden Stichprobe unterliegen einer Stichprobenvarianz. Das Ausmaß der Abweichung ist messbar und wird durch die Anzahl der Interviews und die Höhe der Prozentwerte, die die Ergebnisse ausdrücken, beeinflusst. In dieser konkreten Studie stehen die Chancen 95 zu 100, dass ein Umfrageergebnis um nicht mehr als 6,9 Prozentpunkte (plus oder minus) von dem Ergebnis abweicht, das sich ergeben würde, wenn mit allen Personen der durch die Stichprobe repräsentierten Grundgesamtheit Interviews durchgeführt worden wären.

Sapio Research ist ein globales Full-Service-Marktforschungsunternehmen, das qualitativ hochwertige Erkenntnisse über die wichtigsten Geschäftsziele liefern und das Messaging unterstützen. (Cloudian: ra)

eingetragen: 23.09.21
Newsletterlauf: 18.11.21

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Meldungen: Unternehmen

Werkzeug zur Bekämpfung von Ransomware-Infektionen

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Schwerpunkte auf aktuelle kryptografische Fragen

Oracle plant, mit der Bundesrepublik Deutschland in eine Rahmenvereinbarung einzutreten, um den Stellen der Bundesverwaltung den Abruf und Einsatz von bestimmten Oracle Produkten und Services zu ermöglichen. Dies soll auch Oracle Cloud-Produkte (Oracle Cloud Infrastructure, OCI) und Services inkludieren. Damit die Bereitstellung aller abrufbaren Produkte und Services auch den IT-Sicherheitsanforderungen des BSI genügen kann, ist eine enge Kooperation erforderlich.

Automatisierte Erkennung aller XIoT-Assets

Claroty, Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS), baut mit einer Reihe neuer nativer Integrationen ihre Präsenz im ServiceNow-Ökosystem weiter aus. Diese nutzen den Service Graph Connector (SGC) und die Vulnerability Response (VR)-Infrastruktur und ermöglichen es den CMDB- und VR-Produkten von ServiceNow, detaillierte Informationen von cyber-physischen Systemen im erweiterten Internet der Dinge (XIoT) aufzunehmen, die von Claroty automatisch entdeckt und analysiert werden.

BSI-Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz (https://www.bsi.bund.de/dok/dvs-bericht) vorgestellt: Das Bild einer konstant angespannten Cyber-Sicherheitslage (www.bsi.bund.de/Lagebericht), die sich durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zuletzt verschärfte, spiegelt sich auch im Verbraucherbereich wider.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

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Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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