Sicherheitsstudie über Online-Banküberfälle

Trojanerangriffe auf Mobile-Banking-Apps nehmen weltweit zu

Zimperiums Sicherheitsreport über Mobile-Banking identifiziert über 600 Apps für Bank-, Finanz- und Kryptogeldgeschäfte, die von Trojaner-Programmen kompromittiert werden



Zimperium dokumentiert in einer neuen Studie wachsende Risiken für Finanzinstitute und Verbraucher durch Trojanerangriffe auf Mobile-Banking-Apps. Der Bericht über die aktuelle Gefahrenlage im Finanzsektor untersucht aktive Trojaner-Programme, die weltweit mobile Bank- und Finanz-Apps angreifen. Die Sicherheitsforscher benennen über 600 Anwendungen mit mehr als einer Milliarde Downloads, bei denen Banking-Trojaner vertrauliche Informationen und Daten stehlen.

Neben Einsatzweise und Funktionsbeschreibung der identifizierten Schadprogramme untersucht der Zimperium-Bericht "Mobile Banking Heists: The Global Economic Threat", welche Banking-Apps kompromittiert werden und welche Länder am stärksten betroffen sind. Im Rahmen einer detaillierten Analyse von zehn großen Banking-Trojaner-Familien und von den angegriffenen Mobilanwendungen zeigt der Bericht anhand einer Chronik auf, wie sich die Bedrohungslage durch Bankentrojaner verschärft hat.

Die Autoren der Sicherheitsstudie benennen den Rückbau des Bankenfilialnetzes und die Corona-Pandemie als wichtige Gründe dafür, dass die Nutzung von Online-Diensten der Banken für viele Konsumenten mittlerweile Standard im Alltag ist. In Deutschland ist die Anzahl der Bankfilialen seit den 90er-Jahren rückläufig und hat sich inzwischen mehr als halbiert. Dieser Trend beschleunigte sich während der Corona-Pandemie weiter, so dass immer mehr Bankkunden mittlerweile ihre Bankgeschäfte am Smartphone erledigen, Online-Übersichten für ihre Finanzen nutzen und Geldbeträge unterwegs überweisen.

"Nicht jeder Trojaner, der auf mobile und Banking-Apps abzielt, ist gleich — die Verbreitungstechniken uns Kompromittierungsarten unterscheiden sich nicht nur bei der Reichweite und Raffinesse", betonte Nico Chiaraviglio, VP Security Research bei Zimperium. "Wir haben in den vergangenen Jahren viele Beispiele für Banking-Trojaner-Attacken gesehen, die offenbar an Umfang und Häufigkeit zunehmen. Erst mit diesem strukturierten Bericht von Zimperium zLabs ergibt sich jetzt ein Gesamtbild, um die mobile Bedrohungslage analysieren und auswerten zu können."

Wichtige Ergebnisse im Überblick

>> Die Top 3 der mobilen Finanz-Apps, gegen die sich die aktiven Trojaner richten, übernehmen Aufgaben wie mobile Zahlungen oder Vermögensanlagen für Kryptowährungen und Gold. Allein diese drei Apps wurden weltweit über 200 Millionen Mal heruntergeladen.

>> Mit über zehn Millionen Downloads ist "BBVA Spain | Online Banking" die am häufigsten angegriffene Mobile-Banking-Anwendung. Die App wird von sechs der zehn untersuchten Bankentrojaner ins Visier genommen.

>> Produktivster Bankentrojaner ist Teabot, der 410 der im Bericht untersuchten Anwendungen attackiert.

>> In Deutschland sind unter anderem die Commerzbank, Deutsche Bank und Postbank mit eigenen Finanz-Apps betroffen — in der Schweiz die Zürcher Kantonalbank, Credit Suisse und UBS.

>> Insgesamt 15 Finanzanwendungen aus Deutschland mit über zwölf Millionen Downloads werden von ExobotCompact.D/Octo, Bianlian Botnet und Teabot ins Visier genommen (19 Finanz-Apps mit über neun Millionen Downloads in der Schweiz).

Das Forschungsteam von Zimperium analysiert täglich mehrere Hunderttausend Anwendungen mit modernsten Machine-Learning-Technologien und proprietären Methoden. Die in diesem Bericht untersuchten Beispiele wurden anhand dieser Methodik gesammelt und klassifiziert. (Zimperium: ra)

eingetragen: 20.06.22
Newsletterlauf: 23.08.22

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Meldungen: Studien

Prävention gegen Cyberrisiken

Welchen Gefahren sind Unternehmen Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) derzeit ausgesetzt? Wo liegen ihre größten Herausforderungen? Und welche Rolle spielen Systeme zur Angriffserkennung dabei? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, hat das Research- und Beratungsunternehmen techconsult im Auftrag der secunet Security Networks AG mehr als 120 KRITIS-Unternehmen im Rahmen der Studie "Angriffserkennung in Unternehmen Kritischer Infrastrukturen – wie deutsche KRITIS-Unternehmen mit den steigenden IT- und OT-Risiken umgehen" befragt.

CISOs inmitten der turbulenten Bedrohungslandschaft

Trellix stellte auf der RSA Conference 2023 neue Forschungsergebnisse vor. Die veröffentlichte Studie "The Mind of the CISO" ist das Ergebnis einer Umfrage unter globalen CISOs aus allen wichtigen Branchen. Die Studie gibt Erkenntnisse darüber, wie CISOs inmitten der turbulenten Bedrohungslandschaft arbeiten, welche Geschäftsbereiche sie behindern und was sie benötigen, um erfolgreich zu sein.

Unternehmen potenziell anfälliger für Angriffe

HackerOne, Anbieterin von Attack Resistance Management und Bug Bounty-Programmen, hat eine Umfrage durchgeführt, die sich mit den Auswirkungen von Budgetkürzungen auf die Cybersicherheit von Unternehmen auseinandersetzt. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig hochintegrierte Lösungen sind, um Cybersicherheitsressourcen zu optimieren und die Abwehr von Angriffen zu gewährleisten.

Die Zahl der Malware-Infektionen schrumpft

OpenText Cybersecurity hat die IT-Bedrohungslandschaft des letzten Jahres im aktuellen OpenText Cybersecurity Threat Report genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse basieren auf der Datenauswertung durch die "BrightCloud"-Threat-Intelligence-Plattform und zeigen eine Bandbreite von Risiken und Trends für verschiedene Unternehmensgrößen, Branchen und Standorte.

Einstiegshürden für Kriminelle gesenkt

Zscaler veröffentlichte die Ergebnisse ihres 2023 ThreatLabz Phishing Reports. Der Report wertet zwölf Monate globaler Phishing-Daten aus der weltweit größten Inline-Sicherheits-Cloud aus, um die neuesten Trends, aufkommende Taktiken und die Branchen und Regionen zu identifizieren, die am stärksten von Phishing-Angriffen betroffen sind. Laut dem jüngsten Report beruht die Mehrheit der modernen Phishing-Angriffe auf gestohlenen Anmeldeinformationen und zeigt die wachsende Bedrohung durch Adversary-in-the-Middle (AitM)-Angriffe und die zunehmende Nutzung des InterPlanetary File System (IPFS).

Fertigungsunternehmen investieren mehr in die Cybersicherheit ihrer IT-Systeme als in die der eigentlichen Produktionssysteme. Dies ist eines der Ergebnisse der jüngsten Smart Manufacturing-Umfrage des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Information Services Group (ISG). Die Befragung zeigt zudem, dass es häufig nicht die IT-Abteilung ist, die Smart Manufacturing-Initiativen vorantreibt, sondern vielmehr Führungskräfte, die für die Lieferketten, die Produktion und die Produktentwicklung zuständig sind, sowie der Chief Technology Officer (CTO).

Bei der Einführung von Smart Manufacturing stehen Fertigungsunternehmen vor großen Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit. Die Umstellung von der herkömmlichen auf eine "smarte" Fertigung erfordert eine umfangreiche IT-Infrastruktur und Software, um vorher nicht verbundene Systeme an das Unternehmensnetzwerk oder das Internet anzuschließen – von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS), die ganze Montagelinien steuern, bis hin zur Steuerung einzelner Maschinen.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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