Studie: So investieren KMU aktuell in IT-Sicherheit

Investitionsbereitschaft der Unternehmen im Bereich IT-Security und Digitalisierung nimmt trotz Pandemie 2021 an Fahrt auf

68 Prozent gaben an, IT-Security-Lösungen möglichst komplett von einem Hersteller beziehen zu wollen



Die Digitalisierung der Wirtschaft läuft auf Hochtouren, es wird so stark investiert wie nie zuvor. Aber welche Rolle spielt dabei die IT-Security: Verharren Unternehmen im Status quo oder nehmen sie die Herausforderung der sich verändernden Marktsituation durch Corona nachhaltig an? Der IT-Sicherheitshersteller Eset ging dieser Frage in einer repräsentativen Umfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach. Und die Ergebnisse zeigen, dass Firmenlenker den Ernst der Lage erkannt haben. 62 Prozent der Unternehmen werden 2021 mehr für ihre IT-Sicherheit ausgeben. Hersteller und Anbieter von IT-Security-Lösungen und Services werden somit von einem massiven Investitionszuwachs profitieren.

"Offensichtlich fanden in vielen Unternehmen interne Audits statt, welche die eigene IT-Sicherheit auf den Prüfstand stellten", sagt Peter Neumeier, Channel Sales Director bei Eset Deutschland. "Viele Firmen erarbeiteten für die Auswahl neuer Sicherheitslösungen klare Anforderungsprofile. Zudem wollen fast 60 Prozent der Befragten in diesem oder nächstem Jahr externe Expertise in Form von Managed Service Providern ins Haus holen."

Covid-19 als Investitionstreiber

Die Mehrzahl der DACH-Unternehmen (62 Prozent) gaben an, dass Covid-19 eher großen oder sehr großen Einfluss auf die anstehenden Kaufentscheidungen einer IT-Security-Software hatte. Während in Deutschland nur gut die Hälfte der Befragten zustimmte, lagen die Ergebnisse in Österreich (72 Prozent) und der Schweiz (84 Prozent) deutlich darüber. Auch im Enterprise-Bereich ab 500 Arbeitsplätzen war die Pandemie (77 Prozent) ein starker Faktor für Neuinvestitionen. Die hohen Werte zeigen an, dass ein deutlicher Nachholbedarf bestand und/oder das Modell des flexiblen "Turnschuhadministrators" ausgedient hat. Insbesondere der Umzug ins Home-Office dürfte so manches Unternehmen auf dem falschen Fuß erwischt haben.

Unternehmen formulieren klares Anforderungsprofil

"Es ist sehr erfreulich, dass Unternehmen die Pandemie genutzt haben, um sich über die eigenen Ansprüche an wirksame IT-Sicherheit klar zu werden", bilanziert Peter Neumeier. Der vielerorts hektische Übergang ins Home-Office führte zu schnellen, pragmatischen Lösungen - die aber die Sicherheitslevel insbesondere der externen Endpoints vernachlässigten.

So verwundert es nicht, dass viele Firmen mit Übersicht an die IT-Security herangehen:

Bei 72 Prozent der Befragten treffen nun die IT-Verantwortlichen die Entscheidung über Anschaffungen. In Österreich und der Schweiz steigt der Wert auf 82 Prozent.

68 Prozent gaben an, IT-Security-Lösungen möglichst komplett von einem Hersteller beziehen zu wollen (Single-Vendor).

IT-Security-Lösungen sollten leicht administrierbar (57 Prozent) und installierbar (48 Prozent) sein sowie in Testberichten (46 Prozent) gut abschneiden. 36 Prozent der Studienteilnehmer bevorzugen Security-Lösungen eines europäischen Herstellers.

"Cloud first" scheint bei fast drei Viertel der Firmen die Devise zu sein: 72 Prozent setzen auf Cloud-fähige Security-Lösungen (davon 39 Prozent sowohl Cloud als auch On-Premises). Die Beliebtheit von reinen On-Premises-Produkten (28 Prozent) scheint abzunehmen, dennoch möchte fast jeder Dritte nicht darauf verzichten. Während in Deutschland das Verhältnis der drei Varianten nahezu gleich ist, tendieren Unternehmen in Österreich zu Cloud-fähigen Lösungen (52 Prozent). In der Schweiz hingegen bevorzugt jeder Sechste (59 Prozent) die Mischform aus Cloud- und On-Premises-Lösungen. Gleiches gilt für Befragte aus dem Enterprise-Bereich (58 Prozent).

Nicht jede Überprüfung der Maßnahmen und der eingesetzten Sicherheitslösungen fiel zur Zufriedenheit der Unternehmen aus. So haben 27 Prozent im letzten Jahr bereits den Anbieter gewechselt, für 2021 kommt noch einmal ein Viertel der Befragten dazu. Die Gründe dafür sind vielfältig (Mehrfachnennungen waren möglich):

>> Budgetäre Gründe (41 Prozent)

>> Wechsel auf Cloud-Lösung (38 Prozent)

>> Unzufriedenheit mit bisherigem Anbieter (32 Prozent). Interessanterweise liegen Enterprise-Unternehmen weit über diesem Wert (59 Prozent)

Starker Aufschwung für Managed Service Provider erwartet

Der Fachkräftemangel und die Überbelastung vieler IT-Abteilungen führen zu einem Umdenken in puncto externen IT-Support. So gaben fast zwei Drittel (62 Prozent) aller Firmen an, bereits mit einem Managed Service Provider zusammenzuarbeiten oder dies innerhalb dieses Jahres anzugehen. Weitere 13 Prozent erwägen dies in den nächsten maximal fünf Jahren. Verwunderlich ist dies nicht. Bereits jetzt vertraut jedes vierte Unternehmen den Empfehlungen eines IT-Resellers bei der Auswahl seiner Security-Ausstattung. Dies ist in der Schweiz (41 Prozent) sowie in Enterprise-Unternehmen (42 Prozent) noch ausgeprägter.

In der Schweiz wollen gerade einmal 6 Prozent auf MSP komplett verzichten. Dieser Wert ist viel geringer als der DACH-Durchschnitt von 21 Prozent.

"Das Interesse an MSP ist ein klarer Appell an Fachhändler und Systemhäuser, sich schnellstmöglich mit dem Thema zu beschäftigen und für die Zukunft gerüstet zu sein", sagt Peter Neumeier. "Aktive Managed Service Provider sollten jetzt mit ihren Partner-Herstellern griffige Konzepte entwickeln und vom "Run" auf MSP profitieren".

Über die Studie

Im Auftrag von Eset hat die Statista GmbH (Hamburg) eine repräsentative Umfrage zur Investitionsbereitschaft im Bereich IT-Security-Lösungen und -Services unter 300 Unternehmen unterschiedlicher Größe in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Oktober und November 2020 durchgeführt.

(Eset: ra)

eingetragen: 01.03.21
Newsletterlauf: 14.05.21

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Meldungen: Studien

Bedeutung von IT-Sicherheit gestiegen

DriveLock veröffentlicht die Ergebnisse der gemeinsamen Studie mit der techconsult GmbH zur aktuellen Lage der IT-Sicherheit im deutschen Mittelstand – eine Neuauflage der Studie "IT-Sicherheit im Mittelstand" von 2019. Die Antworten der befragten Unternehmen lassen erkennen: Der Stellenwert von Cybersecurity in den Unternehmen hat an Bedeutung gewonnen und wird entsprechend als wichtig wahrgenommen.

Haben Unternehmen den Einsatz von generativer KI (noch) im Griff?

Wie sehen Führungskräfte den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im eigenen Unternehmen? Gibt es Regeln oder werden Google Bard oder OpenAI ChatGPT im eigenen Unternehmen sicherheitskritisch und ohne Kontrolle angewendet? Eine aktuelle Kaspersky-Studie gibt Aufschluss darüber.

Ransomware bedroht mehr als Daten

Zerto, Unternehmen von Hewlett Packard Enterprise, gibt die Ergebnisse ihrer jährlichen Studie zum Stand der Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegen Ransomware bekannt. Im Rahmen der Studie befragte, die von Zerto beauftrage Enterprise Strategy Group (ESG) zwischen Mai 2023 und Juni 2023 600 Unternehmen in Nordamerika und Westeuropa.

Mitarbeiter größere Gefahr für Sicherheit als Hacker

In den vergangenen zwei Jahren waren mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Cybersicherheitsvorfälle in Deutschland auf das Fehlverhalten von Mitarbeitern zurückzuführen. Hacker verantworteten lediglich rund 27 Prozent der Cybersicherheitsvorfälle.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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