Wildwuchs & Heterogenität erschweren Security


Fragile Sicherheit nur 25 Prozent der Führungskräfte sind von ihrer Cybersicherheit überzeugt
Studie zeigt: Deutsche Unternehmen bekämpfen Sicherheitsbedrohungen im digitalen Zeitalter mit alten Tools



Schlechte Zeiten für die Sicherheit: Laut einer neuen Studie, die von VMware, Innovationsführer im Bereich Unternehmenssoftware, beauftragt und von Forbes Insights durchgeführt wurde, sind nur ein Viertel (25 Prozent) der Führungskräfte in Europa von ihrer aktuellen Cybersicherheit überzeugt. Drei Viertel (76 Prozent) der Führungskräfte und IT-Sicherheitsexperten aus der Region glauben, dass die Sicherheitslösungen, mit denen ihr Unternehmen arbeitet, veraltet sind. Die Deutschen sehen das im Ländervergleich mit 67 Prozent nur geringfügig entspannter (zum Vergleich: Großbritannien, Frankreich und Italien 78 Prozent, Spanien 69 Prozent, Russland 70 Prozent).

Deutschland ist Schlusslicht bei Investitionen
Ein möglicher Grund könnten die bislang getätigten Investitionen in die IT-Sicherheit sein. Deutschland ist hier Schlusslicht: Gerade mal 32 Prozent der deutschen Unternehmen geben an, im vergangenen Jahr neue Sicherheitstools erworben zu haben. Der EMEA-weite Durchschnitt liegt bei zehn Prozentpunkten mehr. Immerhin weit mehr als die Hälfte, nämlich 60 Prozent der deutschen befragten Unternehmen planen, mehr in die Erkennung und Identifizierung von Angriffen zu investieren. Damit liegen sie wiederum über dem europaweiten Durchschnitt von 54 Prozent.

Wildwuchs und Heterogenität erschweren Security
Offensichtlich ist die IT-Landschaft in den Unternehmen von einem Wildwuchs an Einzelprodukten geprägt. Fast ein Drittel (29Prozent) berichten, dass 26 oder mehr Sicherheitsprodukte in ihren Unternehmen installiert sind. Das wirft die Frage auf, ob Heterogenität in puncto Sicherheit der richtige Ansatz ist. Denn obwohl Unternehmen inzwischen mehr in ihre IT-Security investieren, geben fast ein Drittel (31 Prozent) der Befragten an, dass es bis zu einer Woche dauert bis ein Cybersicherheitsproblem gelöst werden kann. Im Zeitalter der Echtzeitverarbeitung, mehr als einer Million neuer Internetnutzer pro Tag und der Menge an Geschäften, die pro Sekunde über Apps abgewickelt werden, ist diese langsame Reaktionszeit erschreckend. Für die Zukunft planen 75 Prozent (Europa 83 Prozent), den Kauf oder die Installation neuer Sicherheitsprodukte in den nächsten drei Jahren zu erhöhen.

Trend in die falsche Richtung
Die Studie zeigt einen Trend zu einer ineffizienten Bekämpfung von Cyber-Bedrohungen auf. Und das, obwohl sich die wirtschaftlichen Schäden durch Cyberkriminalität nach Angaben der Europäischen Union seit 2013 verfünffacht haben. Dieser offensichtlich nicht ausreichende Sicherheitsansatz hat dazu geführt, dass Unternehmen das Vertrauen in ihre IT-Sicherheit verlieren. Nur ein Viertel (sowohl in Deutschland als in der Region) äußert großes Vertrauen in die Sicherheit ihrer Cloud-Services, und nur 22 Prozent (Europa 18 Prozent) sind zuversichtlich, dass ihre Mitarbeiter für die anstehenden Sicherheitsherausforderungen gewappnet sind.

Kluft zwischen Management und IT
Außerdem herrscht eine Kluft zwischen Management und IT-Sicherheitsteams hinsichtlich der Wahrnehmung von Fortschritt und Zusammenarbeit rund um die Cybersicherheit. Nur 27 Prozent (in Europa sogar nur 21 Prozent) der IT-Abteilungen halten ihre C-level-Führungskräfte für sehr kooperativ, wenn es um Cybersicherheit geht. Im Gegenzug glauben 27 Prozent der Führungskräfte, dass Management und IT in signifikanter Weise zusammenarbeiten, um Probleme mit der IT-Sicherheit anzugehen.

"Wir leben heute in einer immer komplexeren Welt, mit immer komplexeren Interaktionen, mehr angeschlossenen Geräten und Sensoren, an verschiedenen Orten arbeitende Mitarbeiter und der Cloud. Dadurch hat sich eine große Angriffsfläche gebildet die Anforderungen haben sich geändert. Die moderne IT-Sicherheit erfordert eine Investitionsverschiebung weg von dem Versuch, Verstöße um jeden Preis zu verhindern, und hin zum Aufbau einer holistischen inneren Sicherheit, die alles umfasst: Anwendungen, Netzwerk usw. - im Wesentlichen alles, was Daten verbindet und transportiert. Verstöße sind unvermeidlich, aber es kommt darauf an, wie schnell und effektiv man gegen diese Bedrohungen vorgeht", konstatiert Armin Müller, Vice President und Country Manager VMware Deutschland. Er fordert eine "Kultur des Sicherheitsbewusstseins und der Zusammenarbeit zwischen allen Abteilungen und Teams. Führungskräfte, Sicherheits- und IT-Abteilungen müssen sich einig sein und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Durch Investitionen in neue Talente, um Cybersecurity voranzutreiben, werden deutsche Unternehmen der anspruchsvollen Cyberkriminalität weltweit einen Schritt voraus sein."

Über die VMware-Studie
Die Studie wurde im Sommer 2019 unter 650 Unternehmen in der Region EMEA durchgeführt. Sie beleuchtet den Trend zu langsamen und ineffizienten Praktiken zur Bekämpfung der neuesten Cyber-Bedrohungen und wurde im Auftrag von VMware vom Marktforschungsunternehmen Forbes Insight durchgeführt. Neben den EMEA-weiten Zahlen gibt es Daten für Deutschland, UK, Frankreich, Spanien, Italien und Russland.
(VMware: ra)

eingetragen: 08.07.19
Newsletterlauf: 26.07.19

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Meldungen: Studien

Unterschiede in der globalen Bedrohungslandschaft

Im Jahr 2023 blockierten die Sicherheitslösungen von Kaspersky in Deutschland auf 18,3 Prozent der industriellen Computer schädliche Objekte; dies entspricht einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (15,1 Prozent). Den Großteil der Bedrohungen machten Internet-Ressourcen auf Denylisten (5,8 Prozent), schädliche Skripte und Phishing-Seiten (6,1 Prozent) sowie schädliche Dokumente (1,5 Prozent) aus.

Zunahme des Online- und Mobile Banking setzt sich fort

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den meisten Technologien dauerte es auch hier eine ganze Weile, bis sich das Verfahren in der breiteren Bevölkerung etablieren konnte. Inzwischen nutzt es aber in Deutschland, wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbandes zeigt, der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Auch das Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer hat sich weiterhin positiv entwickelt.

Prüfung der NIS2-Readiness

Die Cybersicherheit gewinnt für Unternehmen in ganz Europa immer mehr an Bedeutung, aus diesem Grund hat das Sans Institute eine aufschlussreiche Umfrage gestartet, um die Bereitschaft und das allgemeine Bewusstsein für die NIS2-Richtlinie der EU zu bewerten. Die Initiative "The Sans Survey: NIS2 Directive Readiness & Awareness" ist ein entscheidender Schritt, um zu verstehen, wie gut Unternehmen auf die umfassenden Änderungen vorbereitet sind, die diese bedeutende Aktualisierung der Cybersicherheitsvorschriften mit sich bringt.

Erpresser-Malware im Bausektor

Ontinue hat ihren ersten Threat Intelligence Report veröffentlicht. Der Bericht gibt unter anderem einen umfassenden Einblick in die aktuelle Bedrohungslage im Cyberspace und zeigt auf, welche Hackerattacken die unterschiedlichen Branchen besonders oft heimsuchen. Eine zentrale Erkenntnis des Reports: Die IT- und Baubranche trifft Ransomware am häufigsten.

Professionelle Arbeitsumgebung erhalten

Laut der Daten, die das Cybersicherheitsunternehmen NordLayer gesammelt hat, sperrt ein beträchtlicher Anteil der Arbeitgeber (72 Prozent) böswillige Webseiten und Inhalte für Erwachsene. Böswillige Webseiten können zu schweren Sicherheitsbedrohungen führen, indem sie Malware verbreiten, während Webseiten mit Erwachseneninhalten oft aufgrund von Bedenken wegen unangemessener Inhalte und möglicher Produktivitätsverluste gesperrt sind.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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