Arbeitsmethode von Hackern aufgezeigt


So leicht kann ein Passwort gehackt werden kann
Programm demonstriert, wie Hacker mit Hilfe von sogenannten Wörterbüchern an Passwörter kommen



In den vergangenen Tagen waren Hacker, die sich auf den Diebstahl von Kundendaten spezialisiert haben, wieder besonders aktiv. ArchiCrypt zeigt, wie leicht es für Cyberkrimielle ist, an vertrauliche Kundeninformationen zu kommen. Zumindest dann, wenn Firmen mit den Daten ihrer Kunden allzu sorglos umgehen.

Im Darknet werden permanent Millionen gestohlener Zugangsdaten angeboten. Aktuell kann man zum Beispiel Zugangsdaten von LinkedIn-, Badoo- und Twitter-Nutzern erwerben. Obwohl diese und auch andere Dienste die Passwörter mitsamt dem Anmeldenamen im Regelfall nur als Hashwert in einer Datenbank speichern, ist es für Cyberkriminelle ein Leichtes, aus diesen Werten das Passwort zu rekonstruieren.

Um zu verdeutlichen, wie leicht das in der Praxis wirklich ist, hat ArchiCrypt das kleine Tool "ArchiCrypt Passwort Cracker" entwickelt. Das Programm demonstriert, wie Hacker mit Hilfe von sogenannten Wörterbüchern, also Sammlungen von potenziellen Passwörtern, die im Internet frei verfügbar sind und einfach heruntergeladen werden können, an Passwörter kommen.

Das Tool zeigt, wie für jeden im Wörterbuch vorhandenen Eintrag der zugehörige Hashwert berechnet werden kann. Danach wird überprüft, ob der Hashwert in der Liste der gestohlenen Nutzerdaten vorhanden ist. Ist ein identischer Hashwert vorhanden, ist das Passwort gecrackt. Das Passwort wird nun als Klartext angezeigt. Mit dem Tool Passwort Cracker kann man natürlich keine echten Passwörter cracken.

Es dient nur als Demonstrationsprogramm, um die grundsätzliche Arbeitsmethode von Hackern zu zeigen. Ausführliche Informationen und Tipps, wie man sich gegen Datendiebstahl wehren kann, bekommen Anwender außerdem in dem ArchiCrypt-Video "Wie wird ein Passwort gecrackt".

Da Hacker diese Art der Anfragen parallelisieren, können sie eine riesige Anzahl von Hashwerten in kürzester Zeit berechnen. Mit einem leistungsfähigen Mehrkernprozessor oder einem Rechnerverbund lassen sich viele Millionen von Berechnungen zeitgleich durchführen. Da die Hashwerte sich nicht ändern, lassen sich diese Berechnungen speichern und jederzeit wiederverwenden. Das spart beim nächsten Angriff jede Menge Zeit.

Im Prinzip sind Dienste-Anbieter gegen Hacker-Angriffe nicht wirklich geschützt. Die eingesetzte Software ist so komplex, dass sie niemals fehlerfrei sein kann. Diese Fehler nutzen Hacker aus, um Zugriff auf die Nutzerdaten zu bekommen.

Trotzdem kann die Rekonstruktion von Passwörtern aus den entwendeten Daten wirksam verhindert werden. Dafür muss der Dienste-Anbieter dafür sorgen, dass die Berechnung eines Hashwerts so zeitintensiv wird, dass sich der Aufwand für den Angreifer nicht mehr lohnt. Lange bekannt ist das so genannte SALT-Verfahren. Bei diesem Verfahren wird für jeden Account ein zusätzlicher, zufälliger Wert erzeugt, der dem Passwort beigefügt wird. Erst danach wird der Hashwert berechnet. Theoretisch lassen sich auch daraus Passwörter berechnen, der Zeitaufwand ist jedoch astronomisch hoch.

Nutzer können ebenfalls ihren Beitrag dazu leisten, dass Hacker gar nicht erst an ihre Daten kommen bzw. der Schaden begrenzt wird. Dazu gehört:

1) Niemals dasselbe Passwort für unterschiedliche Accounts nutzen
Anwender haben keinen Einfluss darauf, was der Dienste-Anbieter mit dem Passwort macht. Theoretisch könnte er es auch im Klartext abspeichern. Damit im Falle eines Diebstahls nicht alle Konten betroffen sind, sollte man für jeden Account ein anderes Passwort nutzen.

2) Niemals Passwörter verwenden, die lexikalische Begriffe enthalten
Durch die Zuhilfenahme von Wörterbüchern lassen sich Passwörter, die lexikalische Begriffe enthalten, leicht rekonstruieren. Das gilt auch dann, wenn dem Begriff Zahlen und Sonderzeichen hinzugefügt werden. Das Passwort 8a110n ist also ähnlich leicht zu knacken wie das Passwort Ballon.

3) Passwörter mindestens alle 3 Monate ändern
Ein Diebstahl von Passwörtern bleibt nicht selten unentdeckt oder wird erst sehr spät entdeckt. Mit einer regelmäßigen Änderung seiner Passwörter kommt man Hackern mit etwas Glück zuvor.

Einen Großteil der Arbeit kann Anwendern dabei ein Passwort-Manager wie ArchiCrypt Passwort Safe abnehmen. Mit dem Programm lassen sich Passwörter übrigens nicht nur verwalten und sicher verschlüsselt auf der Festplatte abspeichern. Das Programm informiert auch beim Bekanntwerden eines Datendiebstahls über gefährdete Einträge und zeigt, welche Passwörter schleunigst geändert werden sollten. Passwort Safe lädt dafür bei jedem Start eine kleine Datenbank vom ArchiCrypt-Server, die Informationen über gehackte Internet-Dienste enthält. Die Datenbank wird von ArchiCrypt ständig aktualisiert. Beim Öffnen des Passwort Safes werden nun alle Einträge überprüft. Sobald das Programm einen potenziell gefährdeten Eintrag findet, erscheint in der Programmoberfläche eine entsprechende Warnmeldung.
(ArchiCrypt: ra)

eingetragen: 21.06.16
Home & Newsletterlauf: 18.07.16


ArchiCrypt: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps & Hinweise

Narrative Angriffe besser kommen sehen

Die Gefahr ist diffus und schwer greifbar: Während sich Unternehmen zunehmend in der komplexen Landschaft von Cyberangriffen zurechtfinden müssen, erweisen sich narrative Angriffe zusätzlich als besonders heimtückische Form, mit der Cyberkriminelle auch Unternehmen in Bedrängnis bringen können. Indem sie Fehlinformation streuen oder die Öffentlichkeit manipulieren und spalten, können diese Angriffe der Reputation und den Finanzen eines Unternehmens erheblichen Schaden zufügen.

Vorherrschaft im Ransomware-Bereich

Die Welt der Cyberkriminellen steht niemals still. Ein ständiger Wandel bringt regelmäßig neue Akteure hervor, die durch immer ausgefeiltere Technologien und Taktiken auffallen. Besonders dynamisch ist die Ransomware-Szene, in der verschiedene Gruppen miteinander im Wettbewerb um Affiliates (also kriminelle "Subunternehmer", welche ihre Erpressungs-Tools und -Dienste einsetzen) und die attraktivsten Angriffsziele stehen.

Wichtige Bereiche für die Zugriffskontrolle

Zugriffs-Zertifizierung beschreibt die unabhängige Prüfung der Zugriffsrechte durch einen Auditor. Dieser untersucht, ob die den Benutzern gewährten Rechte wirklich notwendig sind. Ein gründlicher Prozess zur Zertifizierung des Benutzerzugriffs stellt sicher, dass die digitale Identität jedes Mitarbeiters nur die Berechtigungen hat, welche für die Erfüllung seiner Aufgaben nötig sind.

Schwachstellen in Software gibt es jede Menge

Neue Schwachstellen schnellstmöglich zu schließen, ist eine zentrale Aufgabe für IT-Sicherheitsverantwortliche. Professionelle Hacker sind schnell über Lücken informiert und führen oft innerhalb von 24 Stunden Angriffe aus, um über diese neuen Einfallstore ins Unternehmensnetzwerk zu gelangen.

Besuchen Sie SaaS-Magazin.de

SaaS, On demand, ASP, Cloud Computing, Outsourcing >>>

Kostenloser Newsletter

Werktäglich informiert mit IT SecCity.de, Compliance-Magazin.de und SaaS-Magazin.de. Mit einem Newsletter Zugriff auf drei Online-Magazine. Bestellen Sie hier

Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

Diese Webseite verwendet Cookies - Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Mit dem Klick auf „Erlauben“erklären Sie sich damit einverstanden. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.