Durchbruch nicht überschätzen
Qakbot: FBI und internationale Strafverfolgung zerschlägt Botnetz - Tipps, was Unternehmen nun tun können
Infektionen mit der Qakbot-Malware blieben dabei häufig unbemerkt
Von Dr. Sebastian Schmerl, Director Security Services EMEA bei Arctic Wolf
Die Entenjagd war erfolgreich: Medien berichten, dass es dem FBI im Rahmen einer internationalen Strafverfolgungsoperation namens "Duck Hunt" mit Einsatzkräften aus Deutschland, den Niederlanden, Rumänien, Lettland und dem Vereinigten Königreich gelang, ein Botnetz zu zerschlagen. Cyberkriminelle hatten es zuvor über eine unter dem Namen Qakbot bekannte Malware gesteuert, die bereits 2008 entwickelt wurde.
Die Malware wurde seither hauptsächlich über Spam-E-Mails mit maliziösen Anhängen oder Links verteilt. Nach dem Öffnen oder Anklicken der Inhalte wurde die Schadsoftware heruntergeladen und der Computer in ein Botnetz eingegliedert. Diese konnten die Bedrohungsakteure dann remote steuern, um weitere Cyberangriffe durchzuführen. Infektionen mit der Qakbot-Malware blieben dabei häufig unbemerkt.
Dass die "Entenjagd" auf Qakbot erfolgreich war, ist aus gleich zwei Gründen erfreulich: Zum einen sehen wir, dass die internationalen Strafverfolgungsbehörden immer besser zusammenarbeiten, zum anderen ist das ein weiteres Zeichen in Richtung der organisierten Cyberkriminalität, dass man ihnen auf den Fersen ist und sie nicht ungestört ihr Unwesen treiben können.
Dennoch sollte auch dieser wichtige Durchbruch nicht überschätzt werden. Denn obwohl das Botnetz vorerst zerschlagen ist, bestehen die Malware-Source-Codes weiterhin – genau wie deren Entwickler. Es ist zu erwarten, dass diese sich innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten neu formieren und ihre ‚Arbeit‘ wieder aufnehmen.
Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie sich durch die Zerschlagung einer Gruppe oder eines Netzwerks nicht zu einem Gefühl falscher Sicherheit hinreißen lassen sollten. Vielmehr sollten sie auch weiterhin wachsam sein, auf eine solide Sicherheitsstrategie mit 24/7 Monitoring ihrer IT-Infrastruktur und nötigen Incident-Response-Funktionalitäten setzen.
Außerdem können Unternehmen prüfen, ob ihre Zugangsdaten von den Qakbot-Akteuren gestohlen wurden. Dies funktioniert unter Angabe der eigenen E-Mail-Adresse bei Have I Been Pwned oder auf der Website der niederländischen Polizei. (Arctic Wolf: ra)
eingetragen: 26.09.23
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