Einschleusen von SQL-Befehlen

Sechs Empfehlungen für mehr Sicherheit von Webanwendungen

Im vergangenen Jahr machten Angriffe auf Web Applications weltweit 32 Prozent aller feindlichen Aktivitäten aus



Webanwendungen von Unternehmen sind häufig schlecht gegen Cyberkriminelle geschützt. Dabei haben Hackerangriffe auf sensible Daten weitreichende Folgen. Die Security Division von NTT hat sechs Ratschläge parat, wie Unternehmen ihre Web Applications besser gegen Eindringlinge absichern. Wenn es darum geht, wertvolle Kundendaten von Unternehmen abzugreifen und in Backend-Systeme vorzudringen, sind Webanwendungen nach wie vor das beliebteste Einfallstor. Dabei nutzen die Angreifer Schwachstellen in der Anwendung selbst oder der Plattform, auf der sie laufen, aus, um Zugang zu den Daten zu erhalten.

Im vergangenen Jahr machten Angriffe auf Web Applications weltweit 32 Prozent aller feindlichen Aktivitäten aus, wie der Global Threat Intelligence Report 2019 zeigt. Fünf Industriezweige sind besonders betroffen: Finanzen, "Business und Professional Services", Gesundheitswesen, Retail sowie Fertigung. Mit 85 Prozent belegt dabei die Retail-Branche in der EMEA-Region einen Spitzenplatz. Eine stärkere Internetpräsenz durch Webshops oder Kundenportale in Kombination mit sensiblen Kundendaten bedeutet in diesem Fall eine größere Angriffsfläche und viel "Futter" für die Cyberkriminellen.

Gehackt werden Webanwendungen in den meisten Fällen durch das Einschleusen von SQL-Befehlen. Daneben sind eine falsche oder fehlerhafte Verschlüsselung, fehlende Authentifizierungsverfahren und Cross-Site-Scripting (XSS) ein Problem: Bei XSS nutzen Angreifer Schwachstellen aus, um ein Skript einzuschmuggeln, das dann im Browser des Nutzers ausgeführt wird. Da Hacker den Weg des geringsten Widerstandes gehen, suchen sie nach nicht gepatchten Schwachstellen oder fehlerhaft konfigurierten Systemen. Oftmals sind es gar nicht die neuen Zero-Day-Exploits, die den Unternehmen zum Verhängnis werden, sondern Schwachstellen, für die es längst einen Patch gibt. Auch der Trend zu Microservices, die häufig in Node.js und Spring Boot erstellt sind, verschärft das Problem.

Mit folgenden Empfehlungen verteidigen Unternehmen ihre Webanwendungen und ihr Netzwerk gegen potenzielle Angreifer:

>> Patchen, Patchen, Patchen: Ein gutes Patch-Management für Betriebssysteme und Anwendungen hat oberste Priorität. Auf keinen Fall sollte man weniger kritische Systeme im Netzwerk vergessen, sie können bei fehlenden Patches zum Einfallstor für Hacker werden.

>> Strenges Access Management: Zugriffsberechtigungen sollten genau geprüft und soweit wie möglich eingeschränkt werden. Wo immer möglich, sollten Passwörter durch eine starke Authentifizierung ersetzt werden.

>> Segmentierung der Netzwerkumgebung: Unternehmen sollten Anwendungen und Infrastruktur in Segmente unterteilen, so dass Bedrohungen eingedämmt und deren Ausbreitung auf andere Bereiche verhindert werden kann.

>> Security by Design: Das Thema Sicherheit sollte bei der internen Softwareentwicklung und der System- und Netzwerkkonfiguration von Anfang an mitgedacht werden. Zudem sollten nur Anwendungen und Tools von Drittanbietern mit entsprechendem Nachweis genutzt werden.

>> Implementierung einer Web Application Firewall (WAF): Eine WAF schützt Webanwendungen, indem sie den Datenverkehr zwischen Webservern und Clients auf Anwendungsebene kontrolliert. Sie filtert, analysiert und überwacht den HTTP-Verkehr.

>> Regelmäßige Schwachstellen-Überprüfung: Unternehmen sollten in regelmäßigen Abständen ihre Unternehmens-IT auf Schwachstellen hin untersuchen, die Scan-Ergebnisse entsprechend priorisieren und gegebenenfalls eine Anpassung der internen Prozesse und Kontrollen vornehmen.

"Das Thema Sicherheit von Webapplikationen wird in vielen Unternehmen noch sehr stiefmütterlich behandelt. Die meisten machen einen Penetrationstest, wenn die Webseite live geht, und dann passiert nichts mehr. Das NTT-Tochterunternehmen Whitehead Security gibt einen jährlichen Report über die Anzahl der offenen und nicht gefixten Schwachstellen in Webapplikationen, die sie über ihre Penetrationstests finden, heraus. Das Ergebnis ist erschreckend: Der durchschnittliche Wert lag in den letzten Jahren immer etwa bei 380 bis 390 Tagen von offenen, nicht gefixten Vulnerabilities in Webapplikationen. Es variiert etwas von Branche zu Branche", erklärt René Bader, Manager for Critical Applications and Big Data bei der Security Division von NTT Ltd. "Unternehmen können bei dem Thema nicht einfach wegschauen. Auch angesichts der Tatsache, dass immer mehr Organisationen und Entwickler einen DevOps-Ansatz verfolgen, was zwar eine schnellere Entwicklung und Bereitstellung von Applikationen verspricht, gleichzeitig aber das Sicherheitsbedürfnis etwa durch eine fehlende Testautomatisierung erhöht." (NTT Security: ra)

eingetragen: 29.01.20
Newsletterlauf: 12.03.20

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Wie reagiert man auf Angriffe des Dienstleisters?

Im neuesten Sophos Threat Report: Cybercrime on Main Street berichten die Security-Experten, dass das "Sophos MDR Team" in 2023 vermehrt auf Fälle reagierte, in denen Unternehmen über die sogenannte Supply Chain, sprich die Lieferkette im Business und in der IT-Infrastruktur, attackiert wurden. In mehreren Fällen lagen die Schwachstellen in der Remote-Monitoring- und Management-Software (RMM) eines Dienstanbieters.

Dauer-Renaissance von Tape

Bei jeglicher Art von Datenverlust – sei es durch einen technischen Ausfall, menschliche Fehler oder durch einen Angriff von Cyberkriminellen – ist es das Backup-Recovery-System, das Unternehmen aus der misslichen Situation hilft. Um diesen Rettungsanker stets zur Verfügung zu haben, ist es wichtig, bei der Datensicherung auf eine professionelle Software zu setzen, die unterschiedliche Speichertechnologien bedienen kann, von On-Premise- bis hin zu Cloud-Speicher.

Phishing-Betrug per E-Mail

Business E-Mail Compromise (BEC) ist eine Art von Phishing-Betrug per E-Mail, bei dem ein Angreifer versucht, Mitglieder einer Organisation dazu zu bringen, z.B. Geldmittel oder vertrauliche Daten zu übermitteln. Der aktuelle Arctic Wolf Labs Threat Report fand heraus, dass sich diese Angriffstaktik fest etabliert hat.

Transparenz für KI-Algorithmen

Funktionalität und Komplexität geschäftsorientierter KI-Anwendungen haben exponentiell zugenommen. DevOps-Tools, Security-Response-Systeme, Suchtechnologien und vieles mehr haben von den Fortschritten der KI-Technologie profitiert. Vor allem Automatisierungs- und Analysefunktionen haben die betriebliche Effizienz und Leistung gesteigert, indem sie komplexe oder informationsdichte Situationen verfolgen und darauf reagieren.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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