Verschlüsselung des Netzverkehrs


Drei Sicherheitsmaßnahmen für anwendungskritische Kommunikationsnetze
In einem umfassenden IT-Sicherheitskonzept müssen sowohl zukunftsfähige Verschlüsselungslösungen als auch Informations- und IT-Security-Standards berücksichtigt werden



In den Mission-Critical-Kommunikationsnetzen von Stadtwerken, Energieversorgern, Eisenbahnen oder Behörden ist Sicherheit eine Grundvoraussetzung. Da es die Betreiber solcher kritischer Infrastrukturen mit einer wachsenden Zahl von Angriffen, Manipulations- und Spionageversuchen zu tun haben, sollten sie wirksame Schutzvorkehrungen treffen. Keymile skizziert einen Drei-Punkte-Plan für einen höheren Schutz.
Aus dem seit Juli 2015 geltenden IT-Sicherheitsgesetz ergeben sich für die Betreiber von anwendungskritischen Kommunikationsnetzen hohe Anforderungen. Eine davon ist eine hochsichere Datenübertragung, die unter anderem durch eine Verschlüsselung gewährleistet werden kann. Weitere, dazu komplementäre Maßnahmen hat Keymile, ein führender Anbieter von Lösungen für die anwendungskritische Kommunikation, in einem Drei-Punkte-Plan zusammengefasst.

1. Daten verschlüsseln und Absender im Transportnetz authentifizieren
Gerade dort, wo langjährig im Einsatz befindliche TDM-basierte Kommunikationsnetze und -systeme schrittweise um zukunftsfähige IP-Lösungen erweitert oder ersetzt werden, haben es die Betreiber mit neuen Herausforderungen zu tun. Sie müssen sowohl die Bestandssysteme als auch neue IP-basierte Systeme in einem IT-Sicherheitskonzept berücksichtigen. Dieses Sicherheitskonzept für Mission-Critical-Kommunikationsnetze sollte höchste Anforderungen hinsichtlich Vertraulichkeit, Integrität und Sicherheit der übertragenen Daten sowie Verfügbarkeit der eingesetzten Systeme erfüllen umgesetzt in einem Information-Security-Management-System (ISMS). Eine verschlüsselte Datenübertragung sowie wirksame Authentifizierungs- und Autorisierungsmechanismen sind dabei erforderlich.

2. Eine zukunftsfähige Verschlüsselungslösung einsetzen
Um die Sicherheit in anwendungskritischen Kommunikationsnetzen zu steigern, sollten sich die Betreiber mit der Verschlüsselung des Datenverkehrs befassen und diese als integralen Bestandteil einer Ende-zu-Ende-Lösung für das ISMS implementieren. Die Datenübertragung in paketbasierten Transportnetzen sollte nur verschlüsselt erfolgen. Eine entscheidende Rolle spielen dabei die verwendeten Zufallszahlen für die Schlüsselgenerierung. Im Unterschied zu mathematisch erzeugten Zufallszahlen erzeugt ein hardwarebasierter Quantenzufallszahlengenerator (QRNG, Quantum Random Number Generator) tatsächlich hochsichere, zufällige Schlüssel und nutzt dabei elementare quantenoptische Prozesse als Quelle wahrer Zufälligkeit. Photonen (Lichtteilchen) werden einzeln auf einen halbtransparenten Spiegel geschickt und detektiert. Die exklusiven Ereignisse (Reflektierung oder Weitergabe) sind mit "0" oder "1" als Bitwert verknüpft. Solche Quantenprozesse ermöglichen eine sofortige und unerschöpfliche Entropie.

Durch eine Verschlüsselung des Netzverkehrs zwischen Layer 2 und Layer 3 lassen sich zwei Vorteile im Vergleich zu einer reinen Layer-3-Verschlüsselung erzielen: erstens kommt es zu keinem Bandbreitenverlust durch Overhead und zweitens beträgt die Latenzzeit wenige Mikrosekunden statt Millisekunden. Die Kombination aus einer hardware- und softwarebasierten Verschlüsselungslösung gewährleistet eine höhere Sicherheit und ist zudem zukunftssicher. Mit programmierbaren FPGAs (Field Programmable Gate Array) lässt sich eine Lösung besser an individuelle Anforderungen anpassen, sie kann erweitert und aktualisiert werden und ist damit auch über einen Zeitraum von vielen Jahren einsatzfähig.

3. Information Security gestützt auf internationale Standards
Geht es um eine hohe Datensicherheit, sind in vielen Fällen Informations- und IT-Security-Standards wie ISO 27001, ISO 27002, SANS 20, IEC 62443 oder NERC CIP gefragt. Gleichzeitig werden diese Normen zentrale Bestandteile des neuen IT-Sicherheitsgesetzes, das für Versorger und Betreiber von kritischen Infrastrukturen gilt. Folgerichtig sieht das Gesetz im Rahmen der Umsetzung auch die Etablierung eines Informationssicherheits-Management-Systems vor, das beispielsweise die DIN ISO/IEC 27001 erfüllt. Einige Unternehmen im Einzugsbereich des IT-Sicherheitsgesetzes haben bereits mit den Vorarbeiten für eine Zertifizierung begonnen, andere werden bald folgen. Für die Kunden von Energieversorgern und Eisenbahnen ist dies ein wichtiges Signal, dass ihr Dienstleister die notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung und ständigen Verbesserung der Informationssicherheit ergreift.
(Keymile: ra)

eingetragen: 09.02.17
Home & Newsletterlauf: 02.03.17


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Transparenz für KI-Algorithmen

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Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

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Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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