Künstliche Intelligenz allein reicht nicht aus

Die Geschwindigkeit in der Anwendungsentwicklung nimmt stets zu - Deshalb ist es besonders wichtig, Sicherheitsfragen früh im Entwicklungsprozess zu adressieren

Neben dem verbesserten Verständnis für die unterschiedlichen Aufgaben innerhalb der IT-Teams können Unternehmen auch durch die Hilfe von Security-Champions ihre Anwendungssicherheit optimieren



Unternehmen sehen sich heutzutage im Bereich IT-Sicherheit zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Cyber-Angriffe werden immer komplexer und ausgefeilter. Gleichzeitig sind Entwickler mit zwei unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert: Software muss schnell entwickelt werden, um Wettbewerbsfähigkeit zu garantieren, aber der Code darf keine Schwachstellen enthalten. Viele sehen in Automatisierung und Künstlicher Intelligenz die Möglichkeit, Sicherheitskontrollen zu verbessern und eine effiziente Gefahrenabwehr zu schaffen. Das allein reicht aber nicht aus. Warum der menschliche Faktor in der IT-Sicherheit immer eine zentrale Rolle spielen wird, erklärt Julian Totzek-Hallhuber, Solution Architect bei Veracode.

IT-Sicherheit: Deshalb reicht Künstliche Intelligenz allein nicht aus

Eine zunehmend digitalisierte Welt stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Viele sehen in Automatisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) die Möglichkeit, Sicherheitskontrollen zu verbessern und eine effiziente Gefahrenabwehr zu schaffen. Bei der Fokussierung auf neue Technologien können Unternehmen jedoch schnell den wichtigen Faktor der menschlichen Expertise aus den Augen verlieren. Vor dem Hintergrund steigender Automatisierung müssen Unternehmen erkennen, dass die Sicherheit ihrer Anwendungen von einer engen Zusammenarbeit zwischen Sicherheits- und Entwicklungsteams profitiert.

Anwendungen gestalten zunehmend unsere Welt. Gleichzeitig tun sich viele Unternehmen weiterhin schwer ihre Anwendungen richtig zu schützen. So zeigten beispielsweise 83 Prozent der im aktuellen State of Software Security-Report von Veracode untersuchten Anwendungen beim ersten Scan einen Sicherheitsmangel. Außerdem neigen Unternehmen dazu, "Sicherheitsverschuldungen" anzuhäufen. Unter Sicherheitsverschuldung versteht man die Anhäufung von Schwachstellen, die zwar entdeckt wurden, aber nicht behoben – und umso länger diese Schwachstellen existieren, umso niedriger ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie noch behoben werden.

Zwar beheben Unternehmen mehr als die Hälfte (56 Prozent) aller neuen Schwachstellen, die gefunden werden, vernachlässigen dafür aber ältere. Mithilfe von automatischem Scannen und Machine Learning können Unternehmen Schwachstellen frühzeitig erkennen und somit kostengünstig und effektiv beheben. Die Algorithmen allein schaffen es jedoch nicht, Entwicklerteams ein neues Sicherheitsbewusstsein näher zu bringen. Dafür lohnt sich die Kombination von menschlicher Expertise und Automatisierung und der gezielte Einsatz von Security-Champions.

Sicherheits- und Entwicklerteams müssen enger zusammenrücken

Die Geschwindigkeit in der Anwendungsentwicklung nimmt stets zu. Deshalb ist es besonders wichtig, Sicherheitsfragen früh im Entwicklungsprozess zu adressieren. Dadurch entsteht eine neue Nähe zwischen Sicherheits- und Entwicklerteams. Um die neuen und zahlreichen Herausforderungen für die Anwendungssicherheit zu bewältigen, gilt es, diese Zusammenarbeit zu optimieren. Ein Bericht von Securosis zeigt, dass die meisten IT-Experten hauptsächlich über Erfahrungen im Bereich der Netzwerksicherheit verfügen. Auf der anderen Seite fehlt vielen Entwicklern eine Ausbildung im Bereich Sicherheit und regelmäßige Trainings für sicheres Coden. Dadurch entsteht bei ihnen mangelndes Wissen über sichere Entwicklungsprozesse von Anwendungen. Sicherheits- und Entwicklerteams müssen demnach in Zukunft die Arbeitsprozesse des Gegenübers verstehen.

So zeigten Ergebnisse des SoSS-Reports, dass Sicherheitstrainings die Fehlerbehebungsrate der Entwickler um 19 Prozent verbesserten. Allerdings bieten laut aktueller Forschung 53 Prozent der Unternehmen ihren Entwicklern nur höchstens einmal im Jahr entsprechende Trainings an. Oftmals führt dies dann dazu, dass Unternehmen fehlerhaften Code liefern, weil Entwickler entweder unter Zeitdruck stehen oder die Schwachstelle erst dann entdecken, wenn es im Software-Entwicklungsprozess bereits zu spät ist diese noch zu beheben. Effektive Sicherheitstrainings für Entwickler bieten echte Anwendungen, wie zum Beispiel containerisierte Web Apps, die sie dann selbst auch angreifen können.

Entwickler sollten im besten Fall mit echten Exploits arbeiten können und Programmiersprachen nutzen, die im Unternehmen tatsächlich angewendet werden, denn Trainings sollten immer so praxisnah wie möglich sein. Hierfür eignen sich bestimmte Trainingsplattformen wie das Veracode Security Labs, das echte Umgebungen nutzt und realistische Anwendungs-Stacks und Exploits bietet, die von Hackern eingesetzt werden. Praktische Übungen sind für Entwickler ideal zum Lernen, denn sie können das neue Wissen direkt in ihrem eigenen Code anwenden. Diese Art moderner Sicherheitstrainings ermöglicht es den Entwicklerteams mehr Eigenverantwortung und Kontrolle im Bereich Sicherheit zu übernehmen. Als Folge werden die Sicherheitsteams entlastet, die sich wiederum mehr Zeit für individuelle Trainings der Entwickler nehmen können.

Security-Champions für ein neues Sicherheitsbewusstsein

Neben dem verbesserten Verständnis für die unterschiedlichen Aufgaben innerhalb der IT-Teams können Unternehmen auch durch die Hilfe von Security-Champions ihre Anwendungssicherheit optimieren. Im Rahmen des Securosis-Berichts zeigte sich bei einer Befragung von drei mittelgroßen Unternehmen, dass deren Entwicklerteams aus 800 bis 2.000 Mitarbeitern bestanden, aber gerade einmal 12 bis 25 Mitarbeiter in den Sicherheitsteams arbeiteten. Davon wiesen lediglich zwei oder drei eine Ausbildung im Bereich der Anwendungssicherheit auf. Es gilt, Security-Champions gezielt auszubilden und in Entwicklerteams zu integrieren. Hier dienen sie als Multiplikatoren für ein neues Sicherheitsbewusstsein, dass sich schließlich auf das gesamte IT-Team übertragen kann.

Um Security-Champions auszubilden, müssen Unternehmen ihren Entwicklern ein Trainingsprogramm anbieten. Kernbestandteile dabei sind Wissen und Know-How im Bereich Anwendungssicherheit. Dadurch werden die Entwickler zu qualifizierten Ansprechpartnern für das gesamte Entwicklerteam in Bezug auf Sicherheit. Gleichzeitig agieren die ausgebildeten Security-Champions dann als Bindeglied zwischen Sicherheits- und Entwicklerteams. Dies führt zu einem gewinnbringenden Austausch. Die Kombination aus Sicherheits-Experten und einem besseren Verständnis zwischen Entwickler- und Sicherheitsteams kann somit sowohl für eine schnellere Identifikation von Schwachstellen als auch für eine optimierte Fehlerprävention sorgen. Es gilt künftig für Unternehmen, die besondere Rolle von Security-Champions zu erkennen. (Veracode: ra)

eingetragen: 03.09.20
Newsletterlauf: 18.11.20

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Meldungen: Tipps & Hinweise

So funktioniert CPU-enforced Memory Tagging

Was haben der OpenSSL-Exploit Heartbleed und der WannaCry-Ransomware-Angriff von 2017 gemeinsam? Beide verbreiteten sich gezielt über Schwachstellen in Arbeitsspeichern, um Chaos anzurichten. Und erst im letzten Jahr schloss Firefox eine schwerwiegende Lücke in der Speichersicherheit, die potenziell für die Ausbreitung von Malware hätte ausgenutzt oder zu kritischen Systemausfällen hätte führen können.

Veränderte Bedrohungslage für die Industrie

Wochenlange Produktionsprobleme, Produktionsausfälle in Millionenhöhe und daraus resultierende Lieferschwierigkeiten - ein Automobilzulieferer wurde Opfer einer Malware-Attacke auf die IT-Infrastruktur an drei Standorten in Nord- und Südamerika. Dieser Vorfall zeigt, dass es Cyber-Kriminelle immer mehr auf die Industrie und deren Produktionsumgebungen abgesehen haben. Auch wenn die genaue Bezeichnung der Malware und die Art der Attacke bisher nicht bekannt gemacht wurden, so zeigt der Angriff einmal mehr die Schwachstellen von Produktionsumgebungen auf. Und er zeigt auch, dass Cyber-Kriminelle in der Lage sind, diese Schwachstellen und Risiken in IT-Infrastrukturen aufzudecken und erfolgreich zu attackieren. Laut des "Skybox Security Vulnerability and Threat Trends Reports" hat sich das Bedrohungsumfeld für die Industrie seit Beginn des Jahres verändert. Waren Malware-Angriffe durch bösartiges Kryptomining 2018 noch das Mittel der Wahl vieler Cyber-Krimineller, so haben im ersten Halbjahr dieses Jahres auch mehr und mehr Ransomware, Botnets und Backdoors Unternehmen schwer zu schaffen gemacht.

Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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