Lückenloser Schutz ihrer kritischen Daten

So schützen Unternehmen sensible Daten vor Cyberkriminellen

Zehn Tipps für einen optimalen Datensicherheitsplan



Von Michael Kretschmer, Vice President DACH, HelpSystems

Der Diebstahl oder Verlust sensibler Daten zählt für Unternehmen zu den schwerwiegendsten und mitunter folgenreichsten IT-Sicherheitsvorfällen. Denn mit entwendeten Datensätzen können Cyberkriminelle nicht nur den betroffenen Unternehmen schaden, sondern sie auch für gezielte Angriffskampagnen gegen deren Kunden und Partner nutzen. Eine Datenpanne kann außerdem rechtliche Konsequenzen oder Haftungsfragen nach sich ziehen und den Ruf der Unternehmen empfindlich schädigen.

Als Maßnahme gegen derartige Worst-Case-Szenarien gilt seit Jahren eine datenzentrierte IT-Sicherheitsstrategie, bei der Sicherheitsmaßnahmen dezidiert um die Verarbeitungsprozesse der Daten im Unternehmen geplant werden. Ein Vorhaben, das durchaus eine Herausforderung darstellen kann, denn mit der fortschreitenden Digitalisierung ist das Datenaufkommen in Organisationen größer denn je.

Um zu prüfen, ob ein lückenloser Schutz ihrer kritischen Daten entlang deren Verarbeitungszyklus gegeben ist, müssen Unternehmen einen guten Überblick über vorhandene Datenverarbeitungsprozesse, damit verbundene etwaige Risiken und notwendige IT-Sicherheitsmaßnahmen haben. Vor allem in seit Jahren gewachsenen Umgebungen kann dies mit hohem Aufwand verbunden sein. Dennoch gibt es einige Herangehensweisen, die sich für den Aufbau einer datenzentrierten IT-Sicherheit bewährt haben. Die nachfolgenden zehn Schritte unterstützen Unternehmen dabei, Datenverarbeitungs- und Security-Prozesse im Rahmen eines Datensicherheitsplans aufeinander abzustimmen.

1. Unternehmensdaten sichten

Voraussetzung für das Erstellen oder Optimieren eines Datensicherheitsplans ist es, zu verstehen, mit welchen Arten von Daten das Unternehmen arbeitet. Dabei geht es um mehr als lediglich den Dateityp. Um bewerten zu können, wie sensibel bestimmte Daten sind, muss deren Kontext betrachtet werden: Wer darf die einzelnen Daten einsehen, welche Zugriffsrechte bestehen und welche Folgen hätte eine Kompromittierung? Bei überaus umfangreichen Datenbeständen können Unternehmen auf eine Lösung zur Datenklassifizierung zurückgreifen, um den Bewertungsprozess nicht für jeden Datensatz manuell vornehmen zu müssen.

2. Risikobewertung für die jeweiligen Daten vornehmen

So wie verarbeitete Daten sich von Unternehmen zu Unternehmen unterscheiden, variiert auch der Umgang mit ihnen. Einige von ihnen werden oft zwischen Benutzern ausgetauscht und sind ständig in Bewegung. Andere bleiben nach ihrer Erstellung meist statisch, etwa solche, die in einer Cloud-Datenbank abgelegt sind. Manche Daten können nur Personen mit einer speziellen Berechtigung einsehen, andere sind für Dutzende, Hunderte oder sogar Tausende von Personen zugänglich. Um diese Prozesse zu beleuchten, kann es hilfreich sein, mit den Fachabteilungen zusammenzuarbeiten.

Wenn Unternehmen verstehen, auf welche Weise und wie viele ihrer Daten in Umlauf sind und wo der Einsatz von Sicherheitsmaßnahmen am wichtigsten ist, wird deutlich, welche Security-Lösungen sie benötigen. Bei manchen mag eine E-Mail-Sicherheitslösung ausreichen. Andere benötigen zum Beispiel zusätzlich eine Managed File Transfer (MFT)-Lösung, um mehr Sicherheit bei größeren Dateitransfers zu gewährleisten.

3. Anwendungsfälle im Unternehmen überprüfen

Zwar gibt es in Unternehmen Unterschiede im Umgang mit verschiedenen Datentypen, dennoch finden sich Gemeinsamkeiten bei den Anforderungen zu ihrem Schutz. Bei der Erstellung eines Datensicherheitsplans ist es deshalb wichtig, nicht nur den Kontext und den Umgang mit Daten zu verstehen, sondern auch die potenziellen Gefahren zu identifizieren, und eine passende Strategie zur Risikominimierung zu entwickeln.

4. Den gesamten Daten-Lebenszyklus berücksichtigen

Auch wenn Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen genau dort verstärken, wo Daten in ihrem Verarbeitungszyklus am stärksten gefährdet sind, sollten sie sich bewusst sein, dass eine Datenpanne fast überall auftreten kann. Der Datensicherheits-Lebenszyklus besteht aus mehreren Phasen und erstreckt sich über einen langen Zeitraum. Dies bietet Cyberkriminellen und unbefugten Nutzern unzählige Möglichkeiten, an sensible Daten heranzukommen. Nachdem Unternehmen also die größten Sicherheitslücken geschlossen haben, sollten sie sich den Bereichen widmen, bei denen ein Angriff weniger wahrscheinlich ist, um auch hier Risiken für einen Datenverlust zu minimieren.

5. Compliance-Vorschriften integrieren

Eine der zentralen Funktionen eines Datensicherheitsplans ist es, sicherzustellen, dass gesetzliche Vorschriften für den Umgang mit und den Schutz von Daten in den IT-gestützten Verarbeitungsprozessen eingehalten werden. Nachdem Unternehmen einen Überblick ihrer Datenarten, Risiken und notwendigen Sicherheitslösungen gewonnen haben, sollten Verantwortliche ermitteln, ob sie zusätzliche Maßnahmen zur Erfüllung von Compliance-Anforderungen ergreifen müssen.

6. Eine Datensicherheitsrichtlinie entwickeln, kommunizieren und einhalten

Ein Datensicherheitsplan sollte von einer Datensicherheitsrichtlinie begleitet werden, die sich an die Bedürfnisse einzelner Abteilungen anpassen und flexibel weiterentwickeln lässt. Diese hilft auch dabei, den Schutz von Daten zu automatisieren, da Unternehmen deren Prinzipien in eine Data-Loss-Prevention-(DLP)-Plattform übertragen können.

7. Digitale Zugriffsrechte verwalten

Um die in der Datensicherheitsrichtlinie festgelegten Standards unternehmensweit durchsetzen zu können, empfiehlt sich der Einsatz einer Digital-Rights-Management-Software. Mit ihr können Unternehmen sicherstellen, dass lediglich befugte Mitarbeiter auf die für ihre Arbeit notwendigen, freigegebenen Daten Zugriff haben.

8. Einsatz einer Zero-Trust-Architektur

Da eine Datenpanne angesichts der Professionalisierung der Cyberkriminalität stets möglich ist, sollten Unternehmen das Konzept einer Zero-Trust-Architektur umsetzen. Diese verlangt von allen Nutzern immer eine Verifizierung beim Zugriff auf Unternehmensressourcen, um unautorisierte Zugriffe so gering wie möglich zu halten.

9. Aufbau mehrerer Sicherheitsschichten

Der beste Weg, Daten während ihres gesamten Lebenszyklus zu schützen und ein Zero-Trust-Datensicherheitsmodell erfolgreich umzusetzen, ist der Aufbau mehrerer integrierter Sicherheitsschichten. Eine mehrschichtige Sicherheitsarchitektur durch das Zusammenspiel orchestrierter Security-Lösungen sorgt im Fall einer Datenpanne dafür, dass eine weitere Sicherheitsebene eingreift, falls eine andere versagt hat.

10. Auf den Ernstfall vorbereitet sein

Trotz eines Datensicherheitsplans sollten Unternehmen stets auf den Ernstfall einer Datenpanne vorbereitet sein. Um auch in diesem unliebsamen Szenario schnell und zielgerichtet handeln zu können, ist es erforderlich, Protokolle zu erstellen und ein Sicherheitsnetz für potenzielle Folgen einzurichten. Ebenso kann der Abschluss einer Versicherung gegen die Folgen von Cyberangriffen ein Bestandteil dieses Maßnahmenplans sein, um den Schaden für das Unternehmen zu begrenzen.

Sensible Unternehmensdaten sind eines der lukrativsten Ziele für Cyberkriminelle und böswillige Insider. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen über einen umfassenden Datensicherheitsplan verfügen, um ihre wertvollen und sensiblen Informationen angemessen zu schützen. In Kombination mit einem mehrschichtigen Sicherheitsansatz, der die richtigen Prozesse und datenzentrierte Sicherheitstechnologien beinhaltet, lassen sich die Risiken von Datenpannen erheblich reduzieren. (HelpSystems: ra)

eingetragen: 13.10.22
Newsletterlauf: 05.12.22

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Veränderte Bedrohungslage für die Industrie

Wochenlange Produktionsprobleme, Produktionsausfälle in Millionenhöhe und daraus resultierende Lieferschwierigkeiten - ein Automobilzulieferer wurde Opfer einer Malware-Attacke auf die IT-Infrastruktur an drei Standorten in Nord- und Südamerika. Dieser Vorfall zeigt, dass es Cyber-Kriminelle immer mehr auf die Industrie und deren Produktionsumgebungen abgesehen haben. Auch wenn die genaue Bezeichnung der Malware und die Art der Attacke bisher nicht bekannt gemacht wurden, so zeigt der Angriff einmal mehr die Schwachstellen von Produktionsumgebungen auf. Und er zeigt auch, dass Cyber-Kriminelle in der Lage sind, diese Schwachstellen und Risiken in IT-Infrastrukturen aufzudecken und erfolgreich zu attackieren. Laut des "Skybox Security Vulnerability and Threat Trends Reports" hat sich das Bedrohungsumfeld für die Industrie seit Beginn des Jahres verändert. Waren Malware-Angriffe durch bösartiges Kryptomining 2018 noch das Mittel der Wahl vieler Cyber-Krimineller, so haben im ersten Halbjahr dieses Jahres auch mehr und mehr Ransomware, Botnets und Backdoors Unternehmen schwer zu schaffen gemacht.

Nahezu kein Expertenwissen mehr benötigt

Cyberkriminelle greifen mit gefälschten Rechnungen vermehrt Unternehmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland an. Das hat Proofpoint herausgefunden. Die Angreifer versenden dabei gefälschte Rechnungen, die als Köder verwendet werden oder aber die E-Mail beinhaltet einen Link zu einer Website, auf der das gefälschte Dokument zum Download zur Verfügung steht. Die Dokumente sind mit dem Remote Access Trojaner NanoCore infiziert. Laut Proofpoint enthalten Anhänge eine komprimierte ausführbare Datei (mit der Erweiterung ".Z"), während bösartige Links den Empfänger veranlassen, die auf onedrive.live.com gehostete Malware herunterzuladen.

Sicherheitsmaßnahmen gegenüber Bedrohungen

Steigende Compliance-Anforderungen und europäische Richtlinien wie die DSGVO oder die NIS-Richtlinie für kritische Infrastrukturen haben die Umsetzung von Cybersecurity-Maßnahmen in Unternehmen bereits wesentlich vorangetrieben. Jedoch erfüllen Unternehmen häufig lediglich die Mindestanforderungen - während Angreifer über umfassende und ausgefeilte Möglichkeiten verfügen, sich Zugang zu Unternehmensnetzwerken zu verschaffen. Mittelständische Unternehmen, beispielsweise in der produzierenden Industrie oder im Gesundheitswesen, stehen im Fokus von Hackern: Mittels Ransomware-Angriffen können Cyber-Akteure ganze Produktionsstraßen lahm legen oder Krankenhäuser vom Netz nehmen. Insbesondere in diesen Branchen ist der Schaden nach einer Attacke besonders groß, da sie enorme wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge haben und eine Vielzahl von Menschen betreffen. Für Hacker sind zudem vor allem mittelständische Unternehmen interessant, die wirtschaftlich erfolgreich sind, aber gleichzeitig nicht über die gleichen umfassenden Sicherheitsmaßnahmen verfügen wie große, börsennotierte Konzerne.

Support-Ende von Windows

Nicht erst gestern gab Microsoft das Support-Ende von Windows 7 bekannt. Dennoch sind Rechner in Unternehmen, Privathaushalten, Schulen und Behörden nach wie vor mit diesem Betriebssystem unterwegs. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group aufmerksam und verweisen auf eine aktuelle Untersuchung des Sicherheitsspezialisten Kaspersky. Demnach verwenden noch immer 41 Prozent ein nicht unterstütztes oder bald auslaufendes Desktop-Betriebssystem wie Windows XP oder Windows 7. "Laut Kaspersky nutzen 38 Prozent der Kleinstunternehmen, 47 Prozent der Mittelstands- und Großunternehmen sowie 38 Prozent der Privatanwender Windows 7, obwohl der Support Anfang 2020 eingestellt wird", verdeutlicht Patrycja Tulinska, Geschäftsführerin der PSW Group, und macht auf die Folgen aufmerksam: "Das ist ärgerlich, denn ein veraltetes Betriebssystem schadet nicht nur dem betroffenen Rechner, sondern allen im Netzwerk angeschlossenen Systemen."

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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