Mitarbeiter sind vielleicht der größte kritische Faktor

Die Kunst der Täuschung – Wie Social Engineering Unternehmen gefährdet

Phishing, Whaling, CEO-Fraud – die Unternehmens-IT wird zunehmend mit Hilfe von Social-Engineering-Angriffen auf Mitarbeiter attackiert



Beim Social Engineering nutzen Cyber-Angreifer den "Faktor Mensch" als vermeintlich schwächstes Glied innerhalb der Sicherheitskette aus. Um sich vor Social-Engineering-Attacken zu schützen, sollten Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht nur sensibilisieren, sie müssen auch technologisch aufrüsten. Wie sie vorsorgen können, erklärt der Sicherheitsspezialist Virtual Solution. Phishing, Whaling, CEO-Fraud – die Unternehmens-IT wird zunehmend mit Hilfe von Social-Engineering-Angriffen auf Mitarbeiter attackiert. Unternehmen können dabei nicht auf die gängigen Abwehrmechanismen in Form von Anti-Viren-Programmen setzen, denn die Hacker machen sich die menschliche Psyche zunutze. Während gefälschte Mails von Amazon oder PayPal, die in schlechtem Deutsch zur Passworteingabe auffordern, auf dem Rückzug sind, hat sich Social Engineering bei Cyber-Kriminellen zum Kassenschlager entwickelt. Trotz prominenter Beispiele für erfolgreiche Angriffe denken viele Mitarbeiter etwa bei einer E-Mail vom Geschäftsführer nicht gleich an einen möglichen Betrug.

Die Mitarbeiter sind vielleicht der größte kritische Faktor innerhalb der IT-Sicherheit. Es gilt daher, sie für Social-Engineering-Angriffe zu sensibilisieren und die sogenannte Security Awareness im gesamten Unternehmen zu steigern. Dazu zählen die zwei folgenden Maßnahmen:

>> Unternehmen sollten den Wissensstand ihrer Mitarbeiter zur IT-Sicherheit und speziell zu Social Engineering erfassen. Im Fokus sollte das Verständnis stehen, warum die Diskretion jedes einzelnen von zentraler Bedeutung für die Sicherheit des Unternehmens ist. Ganz wichtig: Unternehmen sollten Mitarbeitern deutlich vermitteln, dass sie bei einem Verdacht Bescheid sagen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

>> Neben Schulungen sind für eine kontinuierliche Verbesserung regelmäßige Tests unabdingbar. Die gängigste Methode sind Penetrationstests mit fingierten Phishing-E-Mails. Anhand der Auswertung der Klickraten können Erfolge und Mängel im Security-Awareness-Programm identifiziert und entsprechend angepasst werden. Zudem lassen sich gezielt qualitative Schwachstellen ausmachen.

Diese Maßnahmen sind vor allem deswegen relevant, da es immer selbstverständlicher geworden ist, die mobilen Endgeräte der Mitarbeiter in die Unternehmens-IT einzubinden. Gerade BYOD (Bring your own device)-Modelle haben einen großen Nachteil: Kaum jemand stellt an die private Gerätenutzung dieselben Sicherheitsanforderungen wie sie für Unternehmen gelten. Unsichere Passwörter, die Installation von Apps aus unbekannten Quellen oder die Nutzung des Geräts durch Dritte sind Sicherheitsrisiken, die durch die parallele Nutzung entstehen.

"Der Mensch ist ein Gewohnheitstier: Während man im Büro meistens mehr Vorsicht walten lässt, werden selbst einfache Sicherheitsregeln bei der Nutzung von mobilen Devices aus Gewohnheit und Bequemlichkeit außer Acht gelassen. Viele machen sich beispielsweise nicht die Mühe, die Mail-Adresse des Absenders anzuklicken, um die vollständige Adresse angezeigt zu bekommen", erklärt Sascha Wellershoff, Vorstand von Virtual Solution in München. "Endgeräte, die auf User Experience getrimmt sind und gegenüber Desktop-Systemen nur reduzierte Display-Darstellungsmöglichkeiten bieten, spielen den Angreifern somit in die Karten."

Ein einfacher technischer Lösungsansatz, um die negativen Auswirkungen von Social-Engineering-Attacken zu minimieren, besteht in einer strikten Datentrennung auf dem mobilen Endgerät. Mit Container-Technologie wie sie bei der Office-App SecurePIM eingesetzt wird, können Business-Daten von privaten Daten zu 100 Prozent DSGVO-konform getrennt gehalten werden. Zudem werden die Business-Daten im Container verschlüsselt gespeichert und versendet. Allein mit der gekaperten E-Mail-Adresse und dem Passwort ist ein Zugriff nicht möglich. "Mitarbeiter verursachen aus Unvorsichtigkeit oder Goodwill-Mentalität Sicherheitslücken und werden so zum Einfallstor für Social Engineering", so Wellershoff weiter. "Schulungen allein lösen das Problem nicht. Unternehmen sollten auf keinen Fall die Devices ihrer Mitarbeiter vergessen und sie in ihre Sicherheitslösung einbetten."

(Virtual Solution: ra)

eingetragen: 06.02.20
Newsletterlauf: 27.04.20

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Meldungen: Tipps & Hinweise

Der Wettbewerb: Mensch gegen KI

Menschen am Telefon sind äußerst anfällig für KI-gestützte Vishing-Angriffe, bei denen künstliche Intelligenz eingesetzt wird, um Menschen gezielt zu täuschen und vertrauliche Informationen zu erlangen. Die Bedrohung durch solche modernen Technologien wird besonders deutlich, wenn man sieht, wie effektiv Angreifer in der Lage sind, automatisierte Phishing-Bots einzusetzen.

Schutz gegen AiTM-Attacken

Seit Adversary-in-the-Middle (AiTM)-Phishing-Angriffe im vergangenen Jahr ins Radar von Security Operations Centers (SOCs) gerückt sind, haben sie sich schnell zu einer gefürchteten Angriffsform entwickelt. Mit klassischen Sicherheitstools können Unternehmen sich nicht ausreichend vor diesen Echtzeit-Attacken schützen. Ontinue, Expertin für Managed Extended Detection and Response (MXDR), gibt vier Tipps, mit denen SOCs ihren Schutzpanzer verstärken können.

Wie Angreifer geplante Aufgaben missbrauchen

In der aktuellen Bedrohungslandschaft zeichnet sich eine neue Gefahr für die IT-Sicherheit ab. Cyberkriminelle greifen zunehmend auf die weit verbreitete, aber oft übersehene Funktion der geplanten Aufgaben in Windows zurück, um unbemerkt schädliche Aktivitäten durchzuführen.

Livestream-Variante relativ neuer Betrugsansatz

Das Risiko eines Internetnutzers, Opfer eines erfolgreichen Online-Betrugs zu werden, es ist und bleibt hoch – auch in Deutschland. Der im Mai dieses Jahres erschienene Cybersicherheitsmonitor des BSI spricht hier eine mehr als deutliche Sprache: 44 Prozent aller Deutschen, die im vergangenen Jahr Opfer einer Straftat im Internet wurden, hatten es dabei, so der Report, mit mindestens einer Variante von Online-Betrug zu tun.

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Fachartikel

Grundlagen

Big Data bringt neue Herausforderungen mit sich

Die Digitale Transformation zwingt Unternehmen sich mit Big Data auseinanderzusetzen. Diese oft neue Aufgabe stellt viele IT-Teams hinsichtlich Datenverwaltung, -schutz und -verarbeitung vor große Herausforderungen. Die Nutzung eines Data Vaults mit automatisiertem Datenmanagement kann Unternehmen helfen, diese Herausforderungen auch mit kleinen IT-Teams zu bewältigen. Big Data war bisher eine Teildisziplin der IT, mit der sich tendenziell eher nur Großunternehmen beschäftigen mussten. Für kleinere Unternehmen war die Datenverwaltung trotz wachsender Datenmenge meist noch überschaubar. Doch die Digitale Transformation macht auch vor Unternehmen nicht halt, die das komplizierte Feld Big Data bisher anderen überlassen haben. IoT-Anwendungen lassen die Datenmengen schnell exponentiell anschwellen. Und während IT-Teams die Herausforderung der Speicherung großer Datenmengen meist noch irgendwie in den Griff bekommen, hakt es vielerorts, wenn es darum geht, aus all den Daten Wert zu schöpfen. Auch das Know-how für die Anforderungen neuer Gesetzgebung, wie der DSGVO, ist bei kleineren Unternehmen oft nicht auf dem neuesten Stand. Was viele IT-Teams zu Beginn ihrer Reise in die Welt von Big Data unterschätzen, ist zum einen die schiere Größe und zum anderen die Komplexität der Datensätze. Auch der benötigte Aufwand, um berechtigten Zugriff auf Daten sicherzustellen, wird oft unterschätzt.

Bösartige E-Mail- und Social-Engineering-Angriffe

Ineffiziente Reaktionen auf E-Mail-Angriffe sorgen bei Unternehmen jedes Jahr für Milliardenverluste. Für viele Unternehmen ist das Auffinden, Identifizieren und Entfernen von E-Mail-Bedrohungen ein langsamer, manueller und ressourcenaufwendiger Prozess. Infolgedessen haben Angriffe oft Zeit, sich im Unternehmen zu verbreiten und weitere Schäden zu verursachen. Laut Verizon dauert es bei den meisten Phishing-Kampagnen nur 16 Minuten, bis jemand auf einen bösartigen Link klickt. Bei einer manuellen Reaktion auf einen Vorfall benötigen Unternehmen jedoch circa dreieinhalb Stunden, bis sie reagieren. In vielen Fällen hat sich zu diesem Zeitpunkt der Angriff bereits weiter ausgebreitet, was zusätzliche Untersuchungen und Gegenmaßnahmen erfordert.

Zertifikat ist allerdings nicht gleich Zertifikat

Für Hunderte von Jahren war die Originalunterschrift so etwas wie der De-facto-Standard um unterschiedlichste Vertragsdokumente und Vereinbarungen aller Art rechtskräftig zu unterzeichnen. Vor inzwischen mehr als einem Jahrzehnt verlagerten sich immer mehr Geschäftstätigkeiten und mit ihnen die zugehörigen Prozesse ins Internet. Es hat zwar eine Weile gedauert, aber mit dem Zeitalter der digitalen Transformation beginnen handgeschriebene Unterschriften auf papierbasierten Dokumenten zunehmend zu verschwinden und digitale Signaturen werden weltweit mehr und mehr akzeptiert.

Datensicherheit und -kontrolle mit CASBs

Egal ob Start-up oder Konzern: Collaboration Tools sind auch in deutschen Unternehmen überaus beliebt. Sie lassen sich besonders leicht in individuelle Workflows integrieren und sind auf verschiedenen Endgeräten nutzbar. Zu den weltweit meistgenutzten Collaboration Tools gehört derzeit Slack. Die Cloudanwendung stellt allerdings eine Herausforderung für die Datensicherheit dar, die nur mit speziellen Cloud Security-Lösungen zuverlässig bewältigt werden kann. In wenigen Jahren hat sich Slack von einer relativ unbekannten Cloud-Anwendung zu einer der beliebtesten Team Collaboration-Lösungen der Welt entwickelt. Ihr Siegeszug in den meisten Unternehmen beginnt häufig mit einem Dasein als Schatten-Anwendung, die zunächst nur von einzelnen unternehmensinternen Arbeitsgruppen genutzt wird. Von dort aus entwickelt sie sich in der Regel schnell zum beliebtesten Collaboration-Tool in der gesamten Organisation.

KI: Neue Spielregeln für IT-Sicherheit

Gerade in jüngster Zeit haben automatisierte Phishing-Angriffe relativ plötzlich stark zugenommen. Dank künstlicher Intelligenz (KI), maschinellem Lernen und Big Data sind die Inhalte deutlich überzeugender und die Angriffsmethodik überaus präzise. Mit traditionellen Phishing-Angriffen haben die Attacken nicht mehr viel gemein. Während IT-Verantwortliche KI einsetzen, um Sicherheit auf die nächste Stufe zu bringen, darf man sich getrost fragen, was passiert, wenn diese Technologie in die falschen Hände, die der Bad Guys, gerät? Die Weiterentwicklung des Internets und die Fortschritte beim Computing haben uns in die Lage versetzt auch für komplexe Probleme exakte Lösungen zu finden. Von der Astrophysik über biologische Systeme bis hin zu Automatisierung und Präzision. Allerdings sind alle diese Systeme inhärent anfällig für Cyber-Bedrohungen. Gerade in unserer schnelllebigen Welt, in der Innovationen im kommen und gehen muss Cybersicherheit weiterhin im Vordergrund stehen. Insbesondere was die durch das Internet der Dinge (IoT) erzeugte Datenflut anbelangt. Beim Identifizieren von Malware hat man sich in hohem Maße darauf verlassen, bestimmte Dateisignaturen zu erkennen. Oder auf regelbasierte Systeme die Netzwerkanomalitäten aufdecken.

DDoS-Angriffe nehmen weiter Fahrt auf

DDoS-Attacken nehmen in Anzahl und Dauer deutlich zu, sie werden komplexer und raffinierter. Darauf machen die IT-Sicherheitsexperten der PSW Group unter Berufung auf den Lagebericht zur IT-Sicherheit 2018 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) aufmerksam. Demnach gehörten DDoS-Attacken 2017 und 2018 zu den häufigsten beobachteten Sicherheitsvorfällen. Im dritten Quartal 2018 hat sich das durchschnittliche DDoS-Angriffsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal mehr als verdoppelt. Durchschnittlich 175 Angriffen pro Tag wurden zwischen Juli und September 2018 gestartet. Die Opfer waren vor allem Service-Provider in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz: 87 Prozent aller Provider wurden 2018 angegriffen. Und bereits für das 1. Quartal dieses Jahres registrierte Link11 schon 11.177 DDoS-Angriffe.

Fluch und Segen des Darkwebs

Strengere Gesetzesnormen für Betreiber von Internet-Plattformen, die Straftaten ermöglichen und zugangsbeschränkt sind - das forderte das BMI in einem in Q1 2019 eingebrachten Gesetzesantrag. Was zunächst durchweg positiv klingt, wird vor allem von Seiten der Bundesdatenschützer scharf kritisiert. Denn hinter dieser Forderung verbirgt sich mehr als nur das Verbot von Webseiten, die ein Tummelplatz für illegale Aktivitäten sind. Auch Darkweb-Plattformen, die lediglich unzugänglichen und anonymen Speicherplatz zur Verfügung stellen, unterlägen der Verordnung. Da diese nicht nur von kriminellen Akteuren genutzt werden, sehen Kritiker in dem Gesetzesentwurf einen starken Eingriff in die bürgerlichen Rechte. Aber welche Rolle spielt das Darkweb grundsätzlich? Und wie wird sich das "verborgene Netz" in Zukunft weiterentwickeln? Sivan Nir, Threat Analysis Team Leader bei Skybox Security, äußert sich zu den zwei Gesichtern des Darkwebs und seiner Zukunft.

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