Netzwerkbasiertes versus identitätsbasiertes Zero Trust

Gesundes Misstrauen: Identitätsbasiertes Zero Trust

Best Practices für neuen Zero-Trust-Ansatz auf Identitätsebene



Funktionsweise von identitätsbasiertem Zero Trust

Funktionsweise von identitätsbasiertem Zero Trust

In letzter Zeit gewinnt ein anderer Zero-Trust-Ansatz an Bedeutung, der sich eher auf die Identitätsebene als auf den Netzwerkaspekt konzentriert, Bild: Silverfort

Von Martin Kulendik, Regional Sales Director DACH bei Silverfort

Zero Trust ist mittlerweile zu einer der wichtigsten Security-Modelle geworden. Das Konzept ist einfach und intuitiv: Implizites Vertrauen ist an sich bereits eine Schwachstelle, welche Angreifer für laterale Bewegungen und den Zugriff auf sensible Daten missbrauchen können. Der Zero-Trust-Ansatz versucht, dieses Risiko zu minimieren, indem er implizites Vertrauen aus der Unternehmensumgebung eliminiert.

Zero Trust nimmt stets an, dass bereits eine Sicherheitsverletzung vorliegt. Zum Beispiel ist es einem Angreifer gelungen, einige der vorhandenen Verteidigungsmaßnahmen zu umgehen und in der Unternehmensumgebung Fuß zu fassen. In der nächsten Angriffsphase bewegt sich der Hacker seitlich durchs Netzwerk und greift auf weitere Ressourcen zu, bis er wertvolle Daten oder Assets gefunden hat. Das Zero-Trust-Modell zielt darauf ab, den Schaden deutlich zu begrenzen, wenn ein Hacker sich in der Unternehmensumgebung befindet.

Bisher wurde Zero Trust vor allem auf der Netzwerkebene implementiert, indem die Netzwerkinfrastruktur neu aufgebaut und in mehrere Mikroperimeter mit Segmentierungsgateways unterteilt wurde. In letzter Zeit gewinnt jedoch ein anderer Zero-Trust-Ansatz an Bedeutung, der sich eher auf die Identitätsebene als auf den Netzwerkaspekt konzentriert.

Zero Trust soll den böswilligen Zugriff auf Ressourcen innerhalb der Unternehmensumgebung verhindern. Ein solcher Zugriff wird zwar von einem Gerät an der Netzwerkverbindung durchgeführt, erfordert aber auch eine Benutzerauthentifizierung, um auf die Ressource zugreifen zu können. Wenn in einer Umgebung mit implizitem Vertrauen dieses Benutzerkonto kompromittiert wird, kann ein Hacker damit ungehindert auf jede Ressource zugreifen oder sich seitlich im Netzwerk bewegen. Legt man jedoch die granulare Überprüfung nicht auf die Netzwerkverbindung, sondern auf die Authentifizierung selbst, kann hierdurch ebenfalls ein Zero-Trust-Modell erreicht werden. Sowohl Netzwerksegmentierungsregeln als auch risikobasierte Authentifizierungsrichtlinien sind nützliche Mittel, um böswillige Zugriffsversuche zu blockieren. Jedoch sind letztere einfacher zu implementieren und bieten in vielen Fällen eine höhere Granularität und Fähigkeiten zur Risikoerkennung.

Funktionsweise von identitätsbasiertem Zero Trust im Detail

Identitätsbasiertes Zero Trust beruht auf der Risiko-Bewertung und der Durchsetzung sicherer Zugriffskontrollen, sobald ein Benutzer versucht, auf eine Unternehmensressource zuzugreifen. Dabei wird jede Zugriffsanfrage überwacht – unabhängig davon, wo sich der Benutzer befindet oder ob sich die Ressource, auf die zugegriffen wird, lokal oder in der Cloud befindet. Zudem wird stets das mit der Zugriffsanfrage verbundene Risiko analysiert und adaptive, risikobasierte Richtlinien im gesamten Netzwerk durchgesetzt, sowohl lokal als auch in hybriden Umgebungen. Der Zugriff auf die Ressource wird nur nach einer detaillierten Risikoanalyse der Authentifizierungsaktivität des Benutzers gewährt und gilt für eine bestimmte Zugriffsanfrage. Diese Risikoanalyse sollte für jeden einzelnen Zugriffsversuch durchgeführt werden.

Die heutige Unternehmensumgebung umfasst mehrere Arten von Ressourcen: physische Server, SaaS-Anwendungen, Cloud-Workloads, Dateifreigaben, lokale Anwendungen und viele andere.

Identitätsbasiertes Zero Trust bedeutet, dass die folgenden Kriterien erfüllt sind:

• >> Jedes Benutzerkonto gilt als kompromittiert, das heißt als nicht vertrauenswürdig, bis das Gegenteil bewiesen ist.

• >> Ein Benutzerkonto wird erst nach seiner Validierung und nur für einen einzigen Ressourcenzugriff als vertrauenswürdig eingestuft.

• >> Wenn der Benutzer nach einer validierten Zugriffsanfrage versucht, auf eine andere Ressource zuzugreifen, muss er erneut validiert werden.

Beispielsweise hat sich ein Remote-Benutzer durch Authentifizierung mit dem Unternehmens-VPN verbunden. In der internen Umgebung angekommen, versucht dieser Benutzer nun, auf einen Dateiserver zuzugreifen. Identitätsbasiertes Zero Trust würde niemals aufgrund einer bloßen erfolgreichen VPN-Authentifizierung davon ausgehen, dass dieses Benutzerkonto vertrauenswürdig ist, sondern diesen Zugriff und Nutzer stets auf Vertrauenswürdigkeit prüfen.

Der identitätsbasierte Zero-Trust-Evaluierungsprozess beinhaltet dabei:

1. Kontinuierliche Überwachung aller Zugriffsanfragen, die von allen Benutzerkonten auf jede Art von lokalen oder Cloud-Ressource gestellt werden, sowie Erstellung eines umfassenden Prüfpfads.

2. Risikoanalyse: Für jeden einzelnen Zugriffsversuch wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Benutzer tatsächlich kompromittiert ist, bewertet. Diese Risikoermittlung basiert auf der Analyse des Benutzerverhaltens, des Audit-Trails und verschiedener kontextbezogener Parameter.

3. Durchsetzung von Echtzeit-Zugriffsrichtlinien: Auf der Grundlage des berechneten Risikos wird der Zugriff entweder erlaubt, blockiert oder die Authentifizierung mit Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) verschärft.

Das folgende Schaubild zeigt den Weg eines Benutzers in einer hybriden Lokalen und Cloud-Unternehmensumgebung aus einer identitätsbasierten Zero-Trust-Perspektive:

Das Diagramm zeigt, wie jede einzelne Zugriffsanfrage einer granularen Risikoanalyse unterzogen wird, die auf der Grundlage der Zugriffsrichtlinie dazu führt, dass dem Benutzer entweder der Zugriff gestattet, der Zugriff blockiert oder die Authentifizierungsanforderungen mit MFA verschärft werden.

Die Vorteile von identitätsbasiertem Zero Trust

Ein identitätsbasierter Zero-Trust-Ansatz hat erhebliche Vorteile bei der Implementierung, Verwaltung und Sicherheit:

• >> Einfache und leichte Implementierung: Im Gegensatz zu netzwerkbasiertem Zero Trust sind keine Infrastrukturänderungen und damit verbundene Ausfallzeiten erforderlich. Es besteht keine Notwendigkeit, irgendetwas in der Umgebung zu entfernen und zu ersetzen.

• >> Hohe Granularität: Durch die Fokussierung auf den Benutzer und nicht auf das Netzwerksegment wird sichergestellt, dass die Risikoanalyse für jeden Ressourcenzugriff durchgeführt wird, im Gegensatz zu einem netzwerkbasierten Ansatz, der diese Prüfung nur am Segment-Gateway durchsetzen kann und keinen Einblick in die tatsächlichen Ressourcen innerhalb des Segments selbst hat.

• >> Verbesserte Fähigkeit, Anomalien und Bedrohungen zu erkennen: Die Bewegung eines Angreifers innerhalb der Unternehmensumgebung ist im Vergleich zu legitimen Benutzern anomal. Die Durchführung von Sicherheitsprüfungen für jeden Ressourcenzugriff erhöht die Wahrscheinlichkeit, versteckte bösartige Aktivitäten zu entdecken.

Es ist entscheidend, dass Sicherheitsverantwortliche in der Lage sind, jeden einzelnen Zugriffsversuch in Echtzeit zu überwachen, zu analysieren und eine Zugriffsrichtlinie durchzusetzen: für alle Benutzer, alle Ressourcen und alle Zugriffsschnittstellen. Dies ist eine Grundvoraussetzung, ohne die Unternehmen nur einen teilweisen Schutz erhalten und der Wert des Zero-Trust-Modells zunichte gemacht wird. Aus diesem Grund sollten Unternehmen die Implementierung einer Unified-Identity-Protection-Plattform in Betracht ziehen.

Unified Identity Protection: Identitätsbasiertes Zero Trust in der Praxis

Unified Identity Protection wurde speziell zum Schutz vor identitätsbasierten Angriffen entwickelt, die kompromittierte Benutzeranmeldedaten für den Zugriff auf Unternehmensressourcen missbrauchen. Hiermit können Unternehmen eine identitätsbasierte Zero-Trust-Architektur in modernen Unternehmensumgebungen vollumfänglich durchsetzen.

Unified Identity Protection konsolidiert die Sicherheitskontrollen in Unternehmensnetzwerken und Cloud-Umgebungen, um identitätsbasierte Angriffe abzuwehren. Durch den Einsatz einer agenten- und proxylosen Technologie lässt sich eine Unified-Identity-Protection-Lösung nahtlos in alle bestehenden IAM-Lösungen (wie AD, ADFS, RADIUS, Azure AD, Okta, Ping Identity, AWS IAM usw.) integrieren und dehnt deren Abdeckung auch auf Assets aus, die bisher nicht geschützt werden konnten: Hierzu zählen etwa selbstentwickelte und Legacy-Anwendungen, IT-Infrastruktur, Dateisysteme, Command-Line-Tools, Machine-to-Machine-Zugriff und mehr. Die Lösung überwacht kontinuierlich alle Zugriffe von Benutzern und Servicekonten sowohl in Cloud- als auch in lokalen Umgebungen, analysiert Risiken in Echtzeit mithilfe einer KI-basierten Engine und setzt adaptive Authentifizierungs- und Zugriffsrichtlinien durch.

Durch die Flut an hochentwickelten Angriffen reichen traditionelle Sicherheitsansätze allein nicht mehr aus, um die Unternehmenssicherheit zu gewährleisten. Es ist davon auszugehen, dass sich Angreifer bereits unbemerkt im Netzwerk befinden. Ein vollumfänglicher Zero-Trust-Ansatz, der die Identitätsebene einschließt, kann hier die Verteidigung erheblich stärken, um wertvolle Daten und Assets zu schützen. (Silverfort: ra)


eingetragen: 21.02.22
Newsletterlauf: 08.04.22

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